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ED vorne rechts mit fortgeschrittener Arthrose und Arthrosebildung hinten rechts, wie helfen?

von Katerina S.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich halte einen Presa Canario Rüden der am 06.06.2008 geworfen wurde. Er leidet unter ED vorne rechts. Hinten rechts erlitt er im Winter 2009 diverse Knochenabsplitterungen, einen Sehnenriss und einen Kreuzbandriss. Der Kreuzbandriss wurde behoben (durch die Technik erübrigte sich die Wiederherstellung der Sehne bzw. das Fixieren, laut TK = Tierklinik) und die groben Knochenabsplitterungen entfernt. Am Kniegelenk hat er wohl noch zwei kleine Splitter die nicht akut behindern SOLLTEN - ebenfalls laut TK. Dies erlitt er, weil ein irrer Mann meinen Hund auf offener Straße zusammen getreten hat :( Meine Frage ist, ob und wie ich meinem Hund beistehen kann. Ich habe von Goldakkupunktur gelesen, dass es extrem teuer, aber auch hilfreich sei. Was raten Sie zu ED? ED ist extrem fortgeschritten mit Arthrose. Hinten rechts bildet sich jetzt auch Arthrose. Er meidet Wasser - also wäre eine solche Gymnastik nicht hilfreich, da er es tatsächlich meidet (trotz Wasserspiele im Welpenalter). Vielen Dank für Ihre Antwort Frank

Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek

Sehr geehrte Frau S. Der Begriff Ellbogengelenkdysplasie (ED) ist ein Sammelbegriff für verschiedene, vermutlich im Wachstum entstehende Erkrankungen der Ellbogengelenke. Prinzipiell lässt sich sehr viel im Bereich des Ellbogengelenkes machen. Allerdings ist eine Diagnose des Grundproblems erforderlich. Klassischer Weise bricht der Kronfortsatz ab (FCP). Dies ist auf dem Röntgenbild meist nicht zu erkennen und lässt sich häufig nur mittels Arthroskopie oder Computertomografie eindeutig klären. Die anderen möglichen Probleme wie ein isolierte Proc. Anconeus (IPA) oder einen OCD (Knorpelwachstumstörung ) lassen sich auf dem Röntgenbild erkennen. Da Ihr Hund recht jung ist, würde man vermutlich als erste Option je nach Diagnose eine Operation in Betracht ziehen. Wenn die Grundursache behoben ist, zeigt sich in den meisten Fällen eine deutliche Besserung bis hin zu Symptomfreiheit, also keine Lahmheit, keine anfänglichen Probleme beim Aufstehen. Was das Knie angeht, in solchen Fällen entwickelt sich immer eine Arthrose, alleine schon durch das Trauma und die funktionellen Probleme des Gelenkes. So wie es klingt wurde das Knie mit einer TPLO oder TTA versorgt. Bei beiden Techniken wird die Anatomie des Kniegelenkes so verändert, dass das vordere Kreuzband nicht mehr erforderlich ist. Allerdings muss man immer wieder sagen, dass Arthrose haben und damit Probleme haben zwei völlig verschieden „Schuhe“ sind. Man kann auch mit schlechten, arthrotischen Gelenke gut laufen. Wichtig ist dabei auch immer das Gewicht. Der Patient sollte nicht adipös (fettleibig) werden. Bezüglich der Arthrose gibt es viele Möglichkeiten der Behandlung. Bei Schmerzen ist eine entzündungshemmende Therapie mit NSAID´s sicher anzuraten. Sollte es sich nur um die Arthrose handeln, ist eine unterstützende Therapie mit sogenannten Chondroprotektiva sinnvoll. Sie sollen das Gelenk „aufbauen“. Sicher sind die meisten Maßnahmen eher umstritten, da sie häufig aus dem pflanzlichen Bereich kommen und eine definitive Wirkung nicht eindeutig nachgewiesen ist, aber wenn es hilft, sollte es O.K. sein, zumal hier keine Nebenwirkungen auftreten. Möglichkeiten: • Glykosaminoglycane (GAG) wie Dogosan®, Canosan® zeitlebens •intraartikuläre oder intravenöse Injektion von Hyaluron - säure 1-2 x pro Jahr •Revitorgan® 43+68+ Zeel P® (8-10 Injektionen im Abstand von 3 Tagen) •Adequan® (Chondroitinpolysulfat) Injektion zweimal wöchentlich über 4 Wochen •Cartrophen® Injektion Injektion einmal wöchentlich über 4 Wochen •Arthrovet plus Tabletten Die Goldkugelimplantation ist zwar ebenfalls umstritten, führt aber häufig zu guten Erfolgen. Allerdings macht sie nach meinem Ermessen immer erst Sinn, wenn das eigentliche Grundproblem chirurgisch behoben ist (soweit das möglich ist) und die anderen konservativen Maßnahmen vollkommen ausgeschöpft sind. Physiotherapeutische Maßnahmen sind ebenfalls sinnvoll, es muss ja nicht zwingend ein Unterwasserlaufband sein. Eine medikamentell unterstützende Therapie ist bei Ihrem Hund sicher sinnvoll, da zwei Gelenke betroffen sind. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek

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