zurück zur Übersicht Kastration 16.11.2009 von Helga R. Sehr geehrter Herr Dr.Lewitschek, unsere Hündin, ein Soft Coated Wheaten Terrier, hat seine erste Hitze gehabt.Wir sind verunsichert, ob wir jtzt oder erst nach der zweiten Hitze eine Kastration vornehmen sollten. Könnten Sie uns eine Empfehlung geben ? Im Voraus vielen Dank. mit freundlichen Grüßen Helga R. Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau R. Prinzipiell ist es realtiv egal, wann Sie Ihre Hündin kastrieren lassen, solange Sie davon überzeugt sind und Ihr Hund gesund ist. Was dafür spricht, ist dass statistisch gesehen, je früher eine Hündin kastriert wird, desto geringer wird die Gefahr für die Ausbildung von Tumoren der Milchleiste. Sollte Ihre Hundin eine ausgeprägte Scheinschwangerschaft mit Wesensveränderungen und Anbildung incl. Milchfluss zeigen, denke ich, wäre es sinnvoll, den Hund eher früher als später zu kastrieren, da damit das Risko auf später autretende Probleme ansteigt. Prinzipiell vermeindliche Vor und Nachteile einer Kastration: Vorteile": Ausbleiben der jährlichen einmalig oder zweimalig auftretenden Läufigkeit und den damit verbunden "Unannehmlichkeiten". Werden die Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, sinkt die Gefahr der Mammatumoren (Tumoren der Milchleiste) auf 0,5% des ursprünglichen Risikos . Findet die Kastration nach der ersten Läufigkeit statt, ist die Wahrscheinlichkeit bezüglich Mammatumoren im Vergleich zu unkastrierten Hündinnen immer noch deutlich reduziert. Bei Hündinnen, die zum Blindenhund oder zum Schutzhund ausgebildet werden sollen, wird die Kastration nach der ersten Läufigkeit empfohlen, da das Lernverhalten dann besser sein soll. Durch die Frühkastration ergeben sich keine wirklichen Nachteile für Ihren Hund. Die Kastration stellt einen einmaligen Eingriff da. Spätere Probleme wie Tumoren des weiblichen Genitaltraktes bzw. entzündliche Reaktionen (Pyometra = Gebärmuttervereiterung) können nicht mehr auftreten. "Nachteile": Die unangenehmste Nebenwirkung stellt das Harnträufeln da. Meist äußert sich die Inkontinenz nur im Schlaf oder tritt nicht permanent in Erscheinung. Hunde mit einem Körpergewicht über 20 kg sind häufiger betroffen, als Hund unter 20 kg. Diese Problematik kann jedoch in der Regel sehr gut medikamentell behandelt werden. Gewichtszunahmen: Viele Hündinnen zeigen nach der Kastration erhöhten Futterverzehr bei gleichzeitiger besserer Futterverwertung, was zur schnellen und starken Gewichtzunahme führen kann. Welpenfell: Vor allem bei Hunden mit langem glänzenden Fell kommt es in seltenen Fällen zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares. Ebenfalls wird vereinzelt ein kreisrunder Haarausfall im Bereich der Flankengegend beschrieben. Insbesondere bei adipösen Hündinnen kann es nach der Kastration duch die Einziehung der Haut im Perinealbereich (Bereich zwischen Vulva und Anus) zu einer tiefen Faltenbildung kommen, in der sich hartnäckige Entzündungen festsetzen können. Operation, Narkose und Kosten Bei gesunden Hunden ist es uns sehr wichtig, dass die Besitzer von dem Eingriff 100%ig überzeugt sind, um spätere Enttäuschungen wegen evtl. Probleme zu vermeiden. Mit freundlichen Grüssen M.Lewitschek
Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau R. Prinzipiell ist es realtiv egal, wann Sie Ihre Hündin kastrieren lassen, solange Sie davon überzeugt sind und Ihr Hund gesund ist. Was dafür spricht, ist dass statistisch gesehen, je früher eine Hündin kastriert wird, desto geringer wird die Gefahr für die Ausbildung von Tumoren der Milchleiste. Sollte Ihre Hundin eine ausgeprägte Scheinschwangerschaft mit Wesensveränderungen und Anbildung incl. Milchfluss zeigen, denke ich, wäre es sinnvoll, den Hund eher früher als später zu kastrieren, da damit das Risko auf später autretende Probleme ansteigt. Prinzipiell vermeindliche Vor und Nachteile einer Kastration: Vorteile": Ausbleiben der jährlichen einmalig oder zweimalig auftretenden Läufigkeit und den damit verbunden "Unannehmlichkeiten". Werden die Hündinnen vor der ersten Läufigkeit kastriert, sinkt die Gefahr der Mammatumoren (Tumoren der Milchleiste) auf 0,5% des ursprünglichen Risikos . Findet die Kastration nach der ersten Läufigkeit statt, ist die Wahrscheinlichkeit bezüglich Mammatumoren im Vergleich zu unkastrierten Hündinnen immer noch deutlich reduziert. Bei Hündinnen, die zum Blindenhund oder zum Schutzhund ausgebildet werden sollen, wird die Kastration nach der ersten Läufigkeit empfohlen, da das Lernverhalten dann besser sein soll. Durch die Frühkastration ergeben sich keine wirklichen Nachteile für Ihren Hund. Die Kastration stellt einen einmaligen Eingriff da. Spätere Probleme wie Tumoren des weiblichen Genitaltraktes bzw. entzündliche Reaktionen (Pyometra = Gebärmuttervereiterung) können nicht mehr auftreten. "Nachteile": Die unangenehmste Nebenwirkung stellt das Harnträufeln da. Meist äußert sich die Inkontinenz nur im Schlaf oder tritt nicht permanent in Erscheinung. Hunde mit einem Körpergewicht über 20 kg sind häufiger betroffen, als Hund unter 20 kg. Diese Problematik kann jedoch in der Regel sehr gut medikamentell behandelt werden. Gewichtszunahmen: Viele Hündinnen zeigen nach der Kastration erhöhten Futterverzehr bei gleichzeitiger besserer Futterverwertung, was zur schnellen und starken Gewichtzunahme führen kann. Welpenfell: Vor allem bei Hunden mit langem glänzenden Fell kommt es in seltenen Fällen zu einem übermäßigen Wachstum des Wollhaares. Ebenfalls wird vereinzelt ein kreisrunder Haarausfall im Bereich der Flankengegend beschrieben. Insbesondere bei adipösen Hündinnen kann es nach der Kastration duch die Einziehung der Haut im Perinealbereich (Bereich zwischen Vulva und Anus) zu einer tiefen Faltenbildung kommen, in der sich hartnäckige Entzündungen festsetzen können. Operation, Narkose und Kosten Bei gesunden Hunden ist es uns sehr wichtig, dass die Besitzer von dem Eingriff 100%ig überzeugt sind, um spätere Enttäuschungen wegen evtl. Probleme zu vermeiden. Mit freundlichen Grüssen M.Lewitschek