zurück zur Übersicht Katze mit vermeintlichem Mamatumor/Lungenmetasen 07.08.2016 von Marek G. Anfang März wurde bei unserer Katze (9 J.) ein linsengroßes "Gewächs" am Bauch erkannt. Da im Röntgenbild und MRT vermeintliche Lungenmetastatsen zu sehen waren und die Leber angegriffen war, haben wir von einer OP abgesehen. Stattdessen bekommt sie morgens und abends je eine 5mg Prednisolon. Daneben bekommt sie ein Herzmedikament (1/4 Pille Atenolol täglich). Es ging ihr bis Ende Juli gut, d. h. keine Veränderungen (Gewicht gehalten, vermeintliche Mamatumoren nicht gewachsen etc). Allerdings fiel ein praller Bauch auf, legte sich immer "plumpsartig" auf die Seite. Es hatte sich ihr Schnurren verändert, ein laut "gurgelndes" Geräusch. Schnurrt sie nicht, ist alles normal, atmet ruhig mit einer Frequenz von 20-25x pro Minute. Unser Verdacht: Wasser! Die erste Tierärztin sagte, "das sei halt so wegen der Lungenmetastasen", nix mehr machen ... In Absprache mit der zweiten Tierärztin geben wir ihr aber nun doch seit einigen Tagen Wassertabletten und siehe da, der pralle Bauch ist fast weg und sie bewegt sich wieder normal. Drei Tage lang bekam sie volle Dröhnung (3x 10mg Furotab), in dieser Zeit verlor sie sehr schnell rund 100g. Jetzt stagniert ihr Gewicht wieder. Auch das Schnurren hat sich um einiges gebessert, das Geräusch ist aber noch nicht weg, weiter beschäftigt. Wir haben den Verdacht, dass sie wg. Herzproblemen schon lange Wasser im Körper hat. Folge Fragen beschäftigen uns: 1. Wie lange kann man Wassertabletten geben, ohne dass es schädlich ist (Katze hat 4,6kg und bekommt derzeit 2x 10mg Furotab, wir wollen nun auf 1 täglich gehen)? 2. Wenn sie - wie wir vermuten - über Wochen/Monate Wasser im Körper hatte, wie lange dauert es, bis es "raus" ist? 3. Woher könnte das Geräusch beim Schnurren kommen, das sie beim normalen Atmen nicht hat? Lungenmetastasen wirklich als einzige Möglichkeit? 4. Ist es denkbar, dass sie wegen Herzproblemen Wasser im Körper hat und wir auf dem falschen Weg (Lungenmetastasen = baldiges Ende) sind? Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Lieber Herr G., eine Herzerkrankung kann zu dem sogenannten Wasser in der Lunge führen. Ebenso kann eine Aszites, Bauchwassersucht entstehen. Bauchwassersucht kann aber auch andere, auch tumoröse, Ursachen haben. Die Gabe des Atenolols setzt eigentlich eine kardiologische Untersuchung voraus. Wahrscheinlich wurde diese vor kurzem durchgeführt, ansonsten sollte sie wiederholt werden. I.d.R. wird ein Herzultraschall durchgeführt. Daraus kann man den Rückschluss ziehen, ob die Wasseransammlung kardiologisch bedingt ist. Eine Furosemidgabe sollte grundsätzlich unter Kontrolle der Elektrolytwerte erfolgen. Wenn aber das Leben ohne diese starke Entwässerung nicht möglich ist, kann man darauf wahrscheinlich nicht verzichten. Auch die Kortisongabe ist eine Therapie, die nur aufgrund des Verdachts auf Lungenmetastasen begonnen wurde. Gibt es eine Feinnadelaspiration von dem Mammatumor? Wenn dieser tatsächlich bösartig ist, was bei der Katze leider häufig der Fall ist, hätte man einen Beweis. Anderenfalls bleibt ja leider nur die Kontrolle von Herz und Lunge mittels Röntgen; wenn für diagnostische Zwecke eine Narkose durchgeführt wird, kann ein linsengroßer Tumor gleichzeitig entfernt, eingeschickt und histologisch untersucht werden. Auch dann hätte man einen Beweis für ein Tumorgeschehen, falls das Röntgen bzw. MRT nicht eindeutig waren. Aber insgesamt muss man das weitere Vorgehen auch vom Befinden Ihrer Katze abhängig machen. Keinesfalls dürfte man zu lange mit einer Entscheidung warten, wenn die Gefahr besteht, das sie plötzliche Atemnot bekommen könnte. Das können Sie letztendlich nur zusammen mit Ihrem Tierarzt entscheiden. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt
Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt Lieber Herr G., eine Herzerkrankung kann zu dem sogenannten Wasser in der Lunge führen. Ebenso kann eine Aszites, Bauchwassersucht entstehen. Bauchwassersucht kann aber auch andere, auch tumoröse, Ursachen haben. Die Gabe des Atenolols setzt eigentlich eine kardiologische Untersuchung voraus. Wahrscheinlich wurde diese vor kurzem durchgeführt, ansonsten sollte sie wiederholt werden. I.d.R. wird ein Herzultraschall durchgeführt. Daraus kann man den Rückschluss ziehen, ob die Wasseransammlung kardiologisch bedingt ist. Eine Furosemidgabe sollte grundsätzlich unter Kontrolle der Elektrolytwerte erfolgen. Wenn aber das Leben ohne diese starke Entwässerung nicht möglich ist, kann man darauf wahrscheinlich nicht verzichten. Auch die Kortisongabe ist eine Therapie, die nur aufgrund des Verdachts auf Lungenmetastasen begonnen wurde. Gibt es eine Feinnadelaspiration von dem Mammatumor? Wenn dieser tatsächlich bösartig ist, was bei der Katze leider häufig der Fall ist, hätte man einen Beweis. Anderenfalls bleibt ja leider nur die Kontrolle von Herz und Lunge mittels Röntgen; wenn für diagnostische Zwecke eine Narkose durchgeführt wird, kann ein linsengroßer Tumor gleichzeitig entfernt, eingeschickt und histologisch untersucht werden. Auch dann hätte man einen Beweis für ein Tumorgeschehen, falls das Röntgen bzw. MRT nicht eindeutig waren. Aber insgesamt muss man das weitere Vorgehen auch vom Befinden Ihrer Katze abhängig machen. Keinesfalls dürfte man zu lange mit einer Entscheidung warten, wenn die Gefahr besteht, das sie plötzliche Atemnot bekommen könnte. Das können Sie letztendlich nur zusammen mit Ihrem Tierarzt entscheiden. Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt