Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt
Sehr geehrter Herr S,
bei einem Anfallsgeschehen sollte man zum einen eine umfassende Blutuntersuchung durchführen, um schwere Organstörungen zu erkennen. Das ist durch das geriatrische Profil bereits geschehen. Zum anderen sollte das Herz besonders gründlich untersucht werden, weil eine unerkannte Herzerkrankung auch zu einem Anfall führen könnte. Allerdings würde man dann eher ein Problem bei Belastung, also nach dem Laufen erwarten.
Der Wirkstoffspiegel von Phenobarbital sollte mittels Blutuntersuchung kontrolliert werden und zwar 6-8 h nach der Tablettengabe. Trotz gleicher Dosierung pro kg Körpergewicht können die Wirkstoffspiegel individuell verschieden sein, woraufhin dann die Dosierung angepasst werden muss. Die Gabe von Phenobarbital kann mit der Gabe von Kaliumbromid kombiniert werden. Sprechen Sie Ihre Tierärztin nochmal darauf an.
Ein MRT, eventuell in dieser Narkose in Verbindung mit einer Liquorpunktion und Untersuchung, ist sinnvoll, v.a. wenn sich die Anfälle nicht regulieren lassen und man einfach gerne wissen möchte, ob ein Tumorgeschehen vorliegt. Auch wenn dann keine Tumorbehandlung möglich sein sollte, weiß man, womit man es zu tun hat und kann damit besser umgehen. Umgekehrt ist es auch entlastend, zu wissen, dass kein Tumor vorliegt und man "nur" die Epilepsie medikamentell richtig einstellen muss.
Viele Grüße und alles Gute, Bettina Schmidt