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Epilepsie

von Bernd S.

Guten Tag, meine Hündin Ayla (Mittelschnauzer) 8 1/2 Jahre alt, hatte am 29.05.17 ihren ersten epileptischen Anfall, der auch relativ heftig war (Krämpfe, Zittern, Verdrehen der Augen, Speicheln). Ich habe dann auch die Tierärztin aufgesucht und bekam den Rat, mindestens einen weiteren Anfall abzuwarten, bevor konkrete Behandlungen stattfinden. Der 2. Anfall war ca. 4 Wochen später, aber der Verlauf war ein ganz anderer, wie auch in der Folge 5 weitere Anfälle, die in unregelmäßigen Abständen stattfanden: Die Anfälle traten alle immer im Zeitraum 19.45 Uhr bis ca. 21.00 Uhr auf und zwar immer aus einer Ruhephase (Schlaf) heraus. Ayla versuchte aufzustehen und dann bemerkte ich, dass sie wankte und drohte um zu fallen. Ich konnte dies bisher immer verhindern. Hielt sie so lange fest, bis ich merkte, dass sie wieder stabiler wurde. Nach dem 2. Anfall war ich dann auch gleich wegen weiterer Vorgehensweise bei der Tierärztin. Es wurde dann Blut abgenommen zur Erstellung eines "Geriartrischen Profils", was aber keinen Ursachehinweis erbrachte. Nach einem verunglückten Versuch mit der Verabreichung von Karsivan und im Anschluss von Vetmedin, bekommt sie nun seit ca. 7 Wochen Phenoleptil. Ich hatte den Eindruck, dass es ihr seither wieder besser geht, aber inzwischen hatte sie schon wieder zwei dieser beschriebenen Anfälle. Selbstverständlich war bei der Tierärztin auch schon über die Möglichkeit eines MRT des Gehirns gesprochen worden, aber sie war davon nicht sonderlich überzeugt, weil sie darauf hinwies, wenn man tatsächlich einen Tumor feststellen sollte, dann könne bzw. würde man bei einem Hund sowieso operativ nichts machen. Was halten Sie von dieser Einstellung? Im Voraus vielen Dank für Ihre Stellungnahme.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrter Herr S,

bei einem Anfallsgeschehen sollte man zum einen eine umfassende Blutuntersuchung durchführen, um schwere Organstörungen zu erkennen. Das ist durch das geriatrische Profil bereits geschehen. Zum anderen sollte das Herz besonders gründlich untersucht werden, weil eine unerkannte Herzerkrankung auch zu einem Anfall führen könnte. Allerdings würde man dann eher ein Problem bei Belastung, also nach dem Laufen erwarten.

Der Wirkstoffspiegel von Phenobarbital sollte mittels Blutuntersuchung kontrolliert werden und zwar 6-8 h nach der Tablettengabe. Trotz gleicher Dosierung pro kg Körpergewicht können die Wirkstoffspiegel individuell verschieden sein, woraufhin dann die Dosierung angepasst werden muss. Die Gabe von Phenobarbital kann mit der Gabe von Kaliumbromid kombiniert werden. Sprechen Sie Ihre Tierärztin nochmal darauf an.

Ein MRT, eventuell in dieser Narkose in Verbindung mit einer Liquorpunktion und Untersuchung, ist sinnvoll, v.a. wenn sich die Anfälle nicht regulieren lassen und man einfach gerne wissen möchte, ob ein Tumorgeschehen vorliegt. Auch wenn dann keine Tumorbehandlung möglich sein sollte, weiß man, womit man es zu tun hat und kann damit besser umgehen. Umgekehrt ist es auch entlastend, zu wissen, dass kein Tumor vorliegt und man "nur" die Epilepsie medikamentell richtig einstellen muss.

Viele Grüße und alles Gute, Bettina Schmidt

 

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