zurück zur Übersicht Impfungen 01.02.2018 von Kerstin M. Guten Tag, ich habe eine Frage zur Impfung von Hunden. Mein kleiner Malteser-Bolonka-?????-Mix wird morgen drei Jahre alt. Er wurde nach der Geburt und im 1. Lebensjahr komplett durchgeimpft. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es wirklich erforderlich ist, dem Tier jährlich diese Tortur anzutun. Deshalb habe ich ihn letztes Jahr nicht impfen lassen. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es eine gute Einnahmequelle für Arztpraxen ist. Ich möchte zwar nichts unterstellen, doch z.B. bei Tollwut wirkt beim Menschen der Impfschutz ja auch über Jahre hinweg. Es wäre ganz lieb, wenn Sie mir aus medizinischer Sicht eine Empfehlung geben. Lieben Gruß Kerstin M. Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau M., gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission Vet (StikoVet) muss nicht jedes Jahr alles geimpft werden, da viele Impfungen länger als ein Jahr schützen. Die komplette Impfempfehlung können Sie bei der Stiko ausführlichst nachlesen. Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose sollten beim Hund mindestens drei Jahre Schutz bieten, wenn eine korrekte Grundimmunisierung in der 8., 12. und 16. Lebenswoche sowie mit dem 15. Lebensmonat durchgeführt wurde. Sollte dies oder auch der Impfschutz fraglich sein, besteht seit einiger Zeit die einfache und kostengünstige Möglichkeit, den Antikörperspiegel speziell dieser drei Erkrankungen aus einer Blutprobe des Tieres umkompliziert in jeder Tierarztpraxis zu testen. Je nach Ergebnis müsste dann wieder aufgefrischt werden oder eben nicht. Die Kosten für den reinen Labortest belaufen sich auf ca. 40,- Euro (die Konsultation/Beratung je nach zeitlichem Umfang kommen genauso wie die Blutentnahme zu diesem Betrag noch hinzu). Anders verhält es sich mit der Leptospirose. Diese sollte -auch wegen der Übertragunggefahr vom infizierten Hund auf den Menschen- jährlich geimpft werden. Hier gibt es leider keine praxistauglichen Schnelltest. Bei der Tollwutimpfung ist es kompliziert. Medizinisch schützt vielleicht eine einzige Impfung schon lebenslang. Aber Sie brauchen eine immer wieder aktualisierte (gültige) Tollwutimpfung im EU-Heimtierpass, wenn Sie mit dem Hund außerhalb Deutschlands in der EU reisen wollen. UND der Gesetzgeber stellt im Zweifelsfall (bei Kontakt mit möglicherweise tollwütigem anderen Tier) einen nicht aktuell (gültig) gegen Tollwut geimpften Hund schlechter als einen gültig geimpften. Bei Tollwutverdacht und ohne gültige Impfung dürfte ein Tier durch den Amtstierarzt angeordnet getötet werden. Dies sollte man als Hundehalter wissen. Es gibt aber keine behördlich festgelegte Impfpflicht für Hunde. Beste Grüße Anette Fach
Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach Sehr geehrte Frau M., gemäß der Empfehlung der Ständigen Impfkommission Vet (StikoVet) muss nicht jedes Jahr alles geimpft werden, da viele Impfungen länger als ein Jahr schützen. Die komplette Impfempfehlung können Sie bei der Stiko ausführlichst nachlesen. Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose sollten beim Hund mindestens drei Jahre Schutz bieten, wenn eine korrekte Grundimmunisierung in der 8., 12. und 16. Lebenswoche sowie mit dem 15. Lebensmonat durchgeführt wurde. Sollte dies oder auch der Impfschutz fraglich sein, besteht seit einiger Zeit die einfache und kostengünstige Möglichkeit, den Antikörperspiegel speziell dieser drei Erkrankungen aus einer Blutprobe des Tieres umkompliziert in jeder Tierarztpraxis zu testen. Je nach Ergebnis müsste dann wieder aufgefrischt werden oder eben nicht. Die Kosten für den reinen Labortest belaufen sich auf ca. 40,- Euro (die Konsultation/Beratung je nach zeitlichem Umfang kommen genauso wie die Blutentnahme zu diesem Betrag noch hinzu). Anders verhält es sich mit der Leptospirose. Diese sollte -auch wegen der Übertragunggefahr vom infizierten Hund auf den Menschen- jährlich geimpft werden. Hier gibt es leider keine praxistauglichen Schnelltest. Bei der Tollwutimpfung ist es kompliziert. Medizinisch schützt vielleicht eine einzige Impfung schon lebenslang. Aber Sie brauchen eine immer wieder aktualisierte (gültige) Tollwutimpfung im EU-Heimtierpass, wenn Sie mit dem Hund außerhalb Deutschlands in der EU reisen wollen. UND der Gesetzgeber stellt im Zweifelsfall (bei Kontakt mit möglicherweise tollwütigem anderen Tier) einen nicht aktuell (gültig) gegen Tollwut geimpften Hund schlechter als einen gültig geimpften. Bei Tollwutverdacht und ohne gültige Impfung dürfte ein Tier durch den Amtstierarzt angeordnet getötet werden. Dies sollte man als Hundehalter wissen. Es gibt aber keine behördlich festgelegte Impfpflicht für Hunde. Beste Grüße Anette Fach