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Jäger hat meinen Hund erschossen

von Gülhan Y.

Sehr geehrte Frau Fries, ich habe da eine Frage und möchte Sie gerne fragen, ob es möglich, wäre dieses publik zu machen, die Öffentlichkeit darüber aufmerksam machen oder wie man es auch immer nennen mag?! Ich bin derzeit im Aussendienst in Finnland, meine Freundin ging mit unserem Hund gestern Nachmittag spazieren (Feldweg hinter der Lageschenstr.,Bad Salzuflen). Der Hund verschwand plötzlich dies war gegen 17Uhr, Suzana hat mehrere Stunden unseren Hund Eick vergeblich gesucht, ihre Mutter kommt gegen 19Uhr; dazu beide suchen weiter - vergeblich bis 22 Uhr. Alle Menschen, die ihnen entgegen kommen, werden gefragt; alle Höfe in unmittelbarer Umgebung abgesucht, nix. Unter den Leuten waren auch Jäger, die um Hilfe gebeten wurden, die meinten nur zur Beruhigung: keine Angst, der Taucht schon wieder auf. Zwischenzeitlich haben wir alle Tierheime sowie Polizei benachrichtigt! Heute morgen ist Suzana wieder los und hat Eick mehrere Stunden gesucht, Tierheime und Polizei angerufen, meine Hände sind mir Hier natürlich gebunden und ich kann nix anderes tun als HOFFEN. Dann die erschütternde Nachricht meiner Freundin, die ich zuerst durch ihr Weinen gar nicht verstanden habe, aber dann irgendwo auch nicht verstehen wollte "Baby liegt hier erschossen , Baby ist TOT , Schatz was soll ich machen? Baby bitte steh auf , komm nach Hause gehen!" Die Polizei wurde benachrichtigt, erschien auch kurze Zeit später, es wurde Suzana mitgeteilt, dass Eick jetzt zum Kreisveterinäramt nach Detmold soll, die Kugel dort rausgenommen werden und angeblich nach dem Jäger ermittelt werden soll?! Jedes kleine Kind weiss doch genau wieder wie dies enden wird, oder?! Anzeige gegen Unbekannt, Verfahren eingestellt, weil kein Täter ermittelt werden konnte. Nun frage ich Sie, darf ein Jäger auf Alles schießen, was sich da bewegt? Über die Amerikaner regt sich alles auf, sind unsre Jäger bessere Menschen, ich glaube kaum! Bitte um kurze Rückantwort.

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Selbstverständlich darf ein Jäger nicht "auf alles schießen was sich bewegt". Entsprechend des Bundesjagdgesetz und der jeweiligen Landesjagdgesetze, darf ein Jäger wildernde Hunde als letzes denkbares Mittel abschießen. Ab wann ein Hund tatsächlich wildert, ist in dem jeweiligen Landesgesetz geregelt. Im Jagdgesetz NRW z.B. gelten als wildernde Hunde solche, “die im Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Führers Wild aufsuchen, verfolgen oder reißen, …“. Ab wann der Hund tatsächlich außerhalb der Einwirkung des Führers ist, muss im Einzelfall ermittelt werden. Des Weiteren muss der Hund gewildert haben, was im Einzelfall von dem Jäger zu beweisen sein muss. Da die Polizei und das Kreisveterinäramt bereits tätig geworden sind, besteht in soweit kein Handlungsbedarf mehr. Sie könnten über einen Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin Akteneinsicht fordern, um über das Ergebnis informiert zu werden. Wenn mittels der Kugel eindeutig bewiesen werden kann, wer Ihren Hund getötet hat, könnten Sie überlegen Schadensersatz geltend zu machen.

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