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Anfälle beim Gassigehen

von Marco W.

Sehr geehrte Damen und Herren, unser 5-jähriger Mischlingshund (Weibchen) hat seit knapp 5 Wochen bei nahezu jedem Gassi-Gehen folgendes Problem: wir gehen ca. 15 Minuten ohne Probleme, der Hund erscheint völlig gesund und normal. Doch plötzlich fängt er an zu hecheln und sichtbar nervös zu werden. Er stupst uns an, springt teilweise an uns hoch und fängt dann an, stark zu taumeln. Er kann sich dann nicht mehr auf den Beinen halten, würde nach vorne kippen und das Herz schlägt wie verrückt. Ohren und Augen wackeln, das Zahnfleisch ist relativ hell. Außerdem verliert der Hund manchmal etwas Urin. Das Ganze geht meist so 2-20 Minuten. Der Hund wirkt nicht abwesend, sondern eher panisch. Wir geben ihm unsere Finger oder Knochen zum Beißen, damit er sich beruhigt. Insgesamt hat er außerdem üblen Mundgeruch seit Wochen. Dies könnte aber auch daher kommen, dass er trotz Analdrüsenleerung oft in der Intimregion leckt. Es wurden bereits umfangreiche Untersuchungen vorgenommen. Herzultraschall, MRT, EKG, Blutuntersuchungen (auch auf einen genetischen Defekt bei Golden-Retrievern), obwohl unser Hund eher ein Mischling zwischen Podenco und weißem Schäferhund ist. Man hat festgestellt, dass der Hund einen Herzklappenfehler und einmal eine Herzfrequenz von 220 hatte. Allerdings seien die Anfälle nicht dadurch bedingt (Aussage von Ärzteteams in zwei Tierkliniken!). Die Herzfrequenz wird mit Herztabletten behandelt, seit der ersten Untersuchung vor 5 Wochen. Außerdem erhält sie seit 2 Wochen Lumidal wegen vermeintlicher Epilepsie. Was anderes wurde nicht festgestellt. Nur leider tut sich an den Symptomen herzlich wenig. Sie war nach den ersten Lumidalgaben auf einem guten Weg, jetzt sind die Anfälle wieder da.  Wir wissen nicht mehr weiter und haben Zweifel, dass Epilepsie das eigentliche Problem ist. Bekannte sprachen von möglicher Diabetes, daher haben wir dem Hund einmal Honig gegeben. Was schnell gewirkt zu haben schien. Aber das kann auch nur Einbildung gewesen sein. Was würden Sie anhand der Symptome vermuten? Könnten ungewöhnliche physische Symptome auch durch eine Schwangerschaft beim Frauchen verursacht werden?

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrter Herr W.,
da haben Sie und Ihr Hund ja schon einiges mitgemacht. Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass zwei Ärzteteams in zwei Kliniken schon eine sehr sichere Einschätzung der medizinischen Situation des Hundes abliefern. Gleichzeitig gibt es extrem kniffelige und schwierige Fälle, die null so sind, wie es im Lehrbuch steht. In der Natur ist alles möglich. 
Wenn es sich tatsächlich um eine spezielle Form der Epilepsie handelt, dann kann die Diagnose stimmen und gleichzeitig die Behandlung schwer sein bis hin zu einem Ausbleiben des Behandlungserfolges. Bei einem Drittel der Patienten ist das leider so.
Ob die Symptome wirklich rein psychischer Natur sind, wage ich auch eher zu bezweifeln. Hier könnte ein erfahrener Verhaltenstherapeut vielleicht einmal seine Meinung dazu sagen.
Falls Sie noch eine weitere tierärztliche Einschätzung der Situation wollen, würde ich mich in Ihrer Lage noch einmal mit dem Hund an die Tierärzliche Hochschule Hannover oder an das Tierspital in Bern oder die Universität in Uetrecht (jeweils in die Innere Medizin/Neurologie) wenden. Manchmal entwickeln sich Erkrankungen auch, so dass eine sicherere Diagnose auch erst nach wiederholten Untersuchungen möglich ist.
Ich wüsche Ihnen alles Gute und viel Erfolg!
Beste Grüße
Anette Fach

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