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Kitten hat Milch in Lunge

von Anna K.

Ich habe aktuell einen Wurf, den ich mit der Hand groß ziehen muss, da die Mutter einen Kaiserschnitt hatte und sich keinerlei für die Babys interessiert. Nun habe ich ein Kitten, welches selbst mit winzigem Loch im Sauger (auch schon mit Spritzen, Pipetten etc. versucht), sich ständig verschluckt. Der Kleine trinkt unheimlich hastig, selbst wenn ich alle halbe Stunde füttere, wird es nicht besser. In der Lunge hört man nun ein leichtes Rascheln. Nebst dem Niesen, da der Kleine ja auch die Milch aus der Nase bekommen muss. Ich lasse ihn nun schon nach jeder Fütterung mit Kochsalz inhalieren, dazu werden die Kleinen alle per Infrarot bei 30 Grad warm gehalten. Einen tierärztlichen Notdienst gibt es hier nicht und die nächste Tierklinik ist 90 Km entfernt, dort komme ich mit 4 Kindern ohne Auto heute nicht mehr hin. Was könnte ich dem Kleinen noch gutes tun bzw. womit helfen? Wie handelt man in so einer Situation? Ich lese im Internet immer nur: sofort ab zum Tierarzt, da mit Antibiotika behandelt werden muss wegen Lungenentzündung. Wichtiger wäre mir erstmal: Gibt es eine Möglichkeit, die Flüssigkeit aus der Lunge zu bekommen bzw. womit kann man das unterstützen? Antibiotika für Katzen habe ich (da Züchter) mehrere Sorten da, kann man es einem so kleinen Kitten mit 150 gramm schon geben? Und wenn ja, welches würde am besten helfen? Trinken tut er nach wie vor gut, nimmt pro Tag etwa 10 - 12 Gramm zu aktuell. Geburtsgewicht war 90 gramm (9er Wurf). Bitte um Rat, vielen lieben Dank :)

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau K.,
zuallererst: Wurde bei dem Kitten sicher kontrolliert, dass es keine Gaumenspalte oder sonstige antomische Anomalien hat???
Wenn das sicher ausgeschlossen ist und keine angeborene Anomalie vorliegt, die ein korrektes Trinken verhindert, kann man nur hoffen, dass sich das irgendwie gibt.
Die Flüssigkeit kann nur der Körper selber aus der Lunge wieder entfernen. Wenn es Milch ist, sollte das Kitten mit Antibiotika und Entzündungshemmer behandelt werden. Dies sollte aber kein Laie, sondern ein Tierarzt individuell entscheiden. Wir alle müssen mit dem Einsatz von Antibiotika sehr sorgfältig umgehen, da wir andernfalls immer mehr Resistenzen bekommen. Das betrifft auch Sie selbst. Wenn Sie unnötig, in falscher Dosierung, zu kurz, zu lang oder wie auch immer Antibiotika bei Ihren Tieren einsetzen, werde die Bakterien auf Ihren Tieren mehr resistente Keime entwickeln. Diese werden dann bei jedem Kontakt auf Sie und alle, die die Tiere berühren, übertragen. Das können Sie gar nicht verhindern. Sie bemerken das erstmal nicht, solange Sie gesund sind. Aber wehe, wenn Sie selbst einmal eine lebensbedrohliche Infektion bekommen (klassischerweise Lungenentzündung oder eine Sepsis nach Verletzung), dann haben Sie schlechte Karten, wenn Sie resistente Keime tragen und die Antibiotika nicht mehr wirken...
Antibiotika sollten nur nach individueller Indikation von einem Arzt abgegeben werden. Laien sollten nicht keinesfalls zuhause selbstständig herumexperimentieren, nachdem Motto, wenn das eine nicht hilft, nehme ich eben das nächste. Im Grunde sollte auch vor jeder Antibiotikumsgabe ein Resistenz test gemacht werden.
Bitte besprechen Sie daher eine mögliche antibiotische Therapie unbedingt mit dem behandelnden Tierarzt.
Alles Gute und beste Grüße
Anette Fach

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