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Lebererkrankung - akutes Nierenversagen?

von Marina R.

Sehr geehrte Damen und Herren, vergangenen Mittwoch wurde unsere Hündin Mabel mit nur eineinhalb Jahren erlöst. Mich quält die Frage, ob es richtig war sie einschläfern zu lassen. Die Tierärztin sagte uns, dass es sich um einen Grenzfall handelt und wir hätten maximal Blut abnehmen können, um zu erfahren was wäre und dann dazu ein Aufenthalt in der Tierklinik. Meine Hündin hatte einen innenliegenden Leber-Shunt. Die Krankheit wurde bei ihr im Alter von drei Monaten diagnostiziert. Blutbild war entsprechend. Erhöhte Leberwerte, die sich mit der Zeit weiter verschlechterten, erhöhter Ammoniakwert, Cholesterinwerte viel zu gering, Anämie, Ammoniumuratsteine im Ulraschall festgestellt. Das ist der Stand von Juli 2020. Harsteine waren im Oktober 2020 unverändert vorhanden, aber alle noch sehr klein. In dieser Woche wäre eigentlich die nächste große Blutbild-Kontrolle gewesen. Als sie so klein war, und die Krankheit diagnostiert wurde, hatte sie einen ersten Tierklinik Aufenthalt hinter sich. Psychisch hatte sie lange darunter zu leiden. Ich habe mir eins geschworen, dass ich ihr nie wieder so einen Aufenthalt antun würde. Mabel war ein äußerst liebervoller und sensibler Hund. Sie war gut auf ihre Leberdiät eingestellt und bekam dementsprechend Laktulose, Vitamin K1, Zink und andere Supplemente, über fehlende Mineralstoffe auszugleichen. Ende Dezember wurde sie aggressiv gegenüber meinen Kindern und meinem Mann. Mit einer Hundetrainerin hatten wir daran gearbeitet, sodass es besser wurde. Ich denke mittlerweile, dass es auch krankheitsbedingt war. Gesundheitlich war immer irgendetwas, oft Kleinigkeiten. Impfungen hatte sie auch alle. Am Mittwoch (4:00 am) hatte sie sich entleert - großes Geschäft und kleines Geschäft, war am torkeln, am Erbrechen und machte im stehen auch einen krummen Rücken. Ihr Urin war orange bis braun. Schlaumhäute waren blass, aber noch keine Gelbsucht. Ihr Puls wurde immer schwacher und war kaum noch fühlbar. Sie atmete pumpend und stoßweise, zum Teil erhöht. Herztöne waren unregelmäßig. Gliedmaßen und Nase waren eiskalt. Um 8 Uhr am wurde sie dann erlöst. Ich frage mich, ob es ein akutes Nierenversagen gewesen sein könnte. War die Einschläferung gerechtfertigt oder hätten wir noch weiter kämpfen sollen? Objektiv betrachtet hätte ich jedem in dieser Situation geraten, den Hund zu erlösen. Aber ich kann in diesem Fall nicht objektiv sein. Es war eine schwierige Entscheidung. Sie fehlt mir auch sehr. Dennoch frage ich mich, ob ich richtig gehandelt habe. Ich weiß, dass ich nichts mehr ungeschehen machen kann. Aber mich quält die Frage sehr. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir weiterhelfen könnten. Viele liebe Grüße 

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau R.,
aufgrund Ihrer Beschreibung der Krankheitsgeschichte und der plötzlich eintretenden Verschlechterung der Situation bei Mabel, würde ich auch davon ausgehen, dass die Heilungsaussicht in dieser Lage sehr schlecht bis unmöglich gewesen ist. In solchen Fällen hilft wenn überhaupt nur eine sofortige, umfangreiche Abklärung mit zahlreichen Untersuchungen inklusiver intensivmedizinischer Behandlung. Eine genauere Prognose könnte man nur tätigen, wenn man zusätzlich zu den beobachteten Symptomen auch die  Ergebnisse aller weiteren Untersuchungen vorliegen.Von daher denke ich, dass Sie richtig entschieden haben und ja auch vermutlich damit der tierärztlichen Empfehlung gefolgt sind.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Kraft für die Zeit der Trauer.
Herzliche Grüße
Anette Fach

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