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Bauchspeicheldrüse (cTLI erhöht)

von Cindy K.

Guten Tag, mein Hund (8 Jahre) hat einen erhöhten cTLI-Wert (> 50). Alle anderen Werte sind im Normalbereich. Ultraschall ist unauffällig. Kot ist normal. Er neigt nachts und gelegentlich morgens zum Schmatzen und hat sehr selten Magengrummeln. Meine Tierärztin tippt auf Sodbrennen nach meinem gezeigten Video. Gras frisst er auch gelegentlich. Muss aber nicht Erbrechen oder ähnliches. Ich habe ihn 8 Wochen lang mit Pute oder Huhn, Kartoffeln und Karotten bekocht (+ 1 TL Öl pro Tag). Keine wesentliche Besserung. Verdauungsenzyme haben sich auch nicht positiv ausgewirkt, außer das er davon immer aufstoßen musste und die Enzyme über den ganzen Körper ausgedünstet hat. Nun soll ich ihn laut meiner Tierärztin möglichst fettarm ernähren und mal ein „Low fat“ Nassfutter ausprobieren (idealerweise mit Pferd). Meine Frage ist was bedeutet fettarm? Kann ich mich an dem Rohfett auf dem Nassfutter orientieren? Muss ich das ggfs. noch umrechnen? Wie hoch sollte der Rohfettgehalt maximal sein? Können Sie mir einen „Magen“-Spezialisten in der Umgebung empfehlen? Sollte man ggfs. über eine Magenspiegelung nachdenken?

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Sehr geehrte Frau K.,
vor der Blutentnahme zur Diagnostik der Bauchspeicheldrüse muss der Hund zwingend 8, besser 12 Stunden absolut nüchtern gewesen sein. Am besten hat er nicht mal ein Stück Fleisch gerochen. Wasser darf er haben. In Bezug auf einen Mangel an Verdauungsenzymen wird der TLI Wert bestimmt. Er ist beim nüchternen Hund gemessen dann erniedrigt, wenn ein Mangel an Enzymen der Bauchspeicheldrüse vorliegt. Wenn er erhöht ist, ist dies meines Wissens nur bedingt aussagekräftig. Es könnte ein Hinweis auf eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse sein, aber alleine reicht dieser Wert zur Diagnostik keineswegs aus.
Ich würde daher den TLI Wert nicht dazu benutzen, den  Verdacht auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung zu stellen, sondern immer die canine Pankreaslipase (cPLI).
Ein Anstieg der pankreatischen Lipase-Konzentration (cPLI) im Serum ist ein sehr aussagekräftiger Wert darüber, ob eine Entzündung des Pankreas vorliegt oder nicht.
Folglich ist der TLI Wert für die Diagnostik einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion geeignet, wenn er erniedrigt ist.
Der cPLI Wert ist bei Erhöhung ein Zeichen für eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
Hier finden Sie weitere Informationen:
https://laboklin.com/lu/laboklin-newsletters/details/article/pankreatitis-pankreasinsuffizienz-was-sagen-uns-pli-tli-vitamin-b12-co/
Zusätzlich ist die Bestimmung von Vitamin B12 sinnvoll.
In Bezug auf die Fütterung bin ich mit meiner Aussage etwas zurückhaltend. Zuerst sollte die Diagnosestellung in Bezug auf das Pankreas überprüft werden. Nur wenn tatsächlich eine Entzündung vorliegt, würde ich fettarm füttern. Am besten greift man auf ein Fertigprodukt in Form von Dosenfutter zurück; damit ist die Ration ausgewogen und immer gleich und man muss eventuelle Änderungen im Befinden nicht auf die Fütterung zurückführen. Das macht vieles leichter.
Wenn sich die Diagnose der Bauchspeicheldrüsenentzündung nicht bestätigt, weil der cPLI Wert niedrig ist, dann würde ich den Hund keinesfalls fettarm füttern. Eher wäre ich für eine Fleisch- und fetthaltige Nahrung mit reduziertem Kohlenhydratanteil für einen gesunden Hund.
Aber da ich nicht weiß, welche Symptome außer gelegentliches Schmatzen und Magengrummeln dazu geführt haben, dass die ganze Behandlung gestartet wurde, ist hier ein Rat schwer möglich.
Gelegentliches Schmatzen und Magengrummeln können völlig harmlos und normal sein. Wenn Sie Ihrem Hund grundsätzlich gerne selbstzubereitetes Futter geben möchten, würde ich an Ihrer Stelle eine professionelle Futterberatung durchführen lassen, damit die Rationen ausgewogen sind.
Viele Grüße, B. Schmidt
 
 

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