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Autoaggression

von RITA B.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe eine Bullterrier Hündin die autoaggressives Verhalten zeigt. Sie ist völlig vereinsamt aufgewachsen in einer Scheune. Da hat sie schon dieses Verhalten entwickelt. Sie war ca. 2 Jahre bei dem Vorbesitzer, kam dann ins Tierheim wo sie 7 Monate aufgepäppelt wurde und ihre Verletzungen behandelt wurden. Sie hat sich ein Teil der Rute abgebissen und sich auch sonst noch heftig verletzt. Ich habe sie jetzt seit einem Jahr und leider wird das Verhalten immer schlimmer. Sie kreiselt dabei und bellt und schreit bis sie heiser ist. Das geht oft stundenlang so,ist ständig im Streß. Ich muss dabei ständig aufpassen das sie sich nicht verletzt. Wir haben verhaltenstherapeutisch gearbeitet und begleitend Clomicalm, Relaxan und Pheromon verdunster verabreicht. Sie wurde mit Pexion anbehandelt was das ganze verschlimmert hatte. Zur Zeit müssen wir schon zu Diazepam und im schlimmsten Fall zu Sedalin greifen. Sie ist schon so erschöpft das sie keine Lust mehr auf Spielen und Spaziergänge hat. Sie ist sonst ein sehr freundlicher Hund und mit Artgenossen auch verträglich. Ich wäre sehr dankbar wenn Sie vielleicht noch einen Rat für mich hätten. Mit freundlichen Grüßen 

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Liebe Frau B.,
es ist leider schwierig, in einem solchen Fall aus der Ferne einen Rat zu geben. Am besten wenden Sie sich erneut an einen verhaltenstherapeutisch arbeitenden Tierarzt. Ich denke, dass es auch auf jeden Fall weitere therapeutische und medikamentelle Möglichkeiten gibt als die von Ihnen genannten. Auf folgender Seite finden Sie einen solchen Spezialisten in Ihrer Nähe:
 http://www.gtvmt.de/service/suche-verhaltenstieraerzte/
Die Frage ist, was ihr Verhalten verschlechtert oder verbessert. Führt zum Beispiel körperliche Auslastung dazu, dass sie zumindest für eine gewisse Zeit ruhiger wird? Auch wenn sie erschöpft ist, sollte sie unbedingt 3 x tgl. 30 Minuten richtig bewegt werden. Das Tempo sollte mindestens strammes Spazierengehen/Joggen an der Leine sein. Falls möglich, kann sie auch langsam am Fahrrad traben. Ich halte die gleichmäßige Bewegung, die nicht durch "Schnüffelpausen" unterbrochen wird, für wichtig. Schnüffeln kann sie separat, aber nicht "im Training". Die Bewegung trotz Erschöpfung ist wichtig, um diesen Kreislauf zu durchbrechen und ihr eine Tagesstruktur zu geben.
Ist der Serotoninspiegel gemessen worden? Falls nicht, sollte dies gemacht werden. Vorab sollte man im Labor nachfragen, ob bei der Blutentnahme und dem Versand auf Besonderheiten zu achten ist (zum Beispiel  die Tageszeit der Blutentnahme). Anbei sende ich ihnen noch einen Link von Laboklin zur Labordiagnostik bei verhaltensauffälligen Hunden:
https://laboklin.de/de/wp-content/uploads/2021/02/LA_Juli_2020_DE_FINAL.pdf
Viele Grüße und alles Gute, B. Schmidt
 

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