zurück zur Übersicht Anhaltend erhöhte Werte im Urin (Blasenentzündung) 02.08.2025 von Cassandra-Joy K. Hallo, ich wende mich an Sie, weil unser 11-jähriger Labrador-Golden Retriever-Mischling (Rüde, nicht kastriert) seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme hat und wir uns Sorgen machen. Es begann damit, dass wir beim Gassigehen bemerkten, dass er blutigen Urin hatte. Am nächsten Tag waren wir beim Tierarzt. Die Tierärztin stellte fest, dass sein Leukozytenwert im Urin extrem erhöht war (ca. 2000). Daraufhin wurde eine Blasenentzündung diagnostiziert, und er bekam für 10 Tage Antibiotika. Bei der Untersuchung fiel zusätzlich auf, dass seine Prostata stark vergrößert war. Dafür bekam er weitere Tabletten für 7 Tage. Nach der vollständigen Tabletteneinnahme (nach 10 Tagen) sollten wir erneut zur Untersuchung kommen. Dabei zeigte sich, dass die Prostata wieder ihre normale Größe erreicht hatte. Da aber die Leukozytenwerte im Urin weiterhin erhöht waren, erhielten wir nochmals für 10 Tage Antibiotikum. Nach diesen zehn Tagen sollten wir 14 Tage warten und dann erneut eine Urinprobe abgeben. In dieser Zeit begann sein Urin stark zu schäumen – was bis heute anhält. Nach den 34 Tagen (20 Tage Antibiotikum, 14 Tage antibiotikafrei) gaben wir erneut eine Urinprobe ab. Dabei stellte sich heraus, dass die Leukozyten- und Eiweißwerte weiterhin erhöht waren und erneut Blut im Urin nachweisbar war. Die Tierärztin ließ daraufhin eine Urinuntersuchung auf Kristalle machen – ohne Befund. Ab diesem Punkt meinte sie, sie würde aktuell nichts Weiteres unternehmen, außer wir bemerken zusätzliche Symptome. Sollte das der Fall sein, sollen wir mit unserem Hund erneut vorbeikommen, um ggf. eine Urinkultur durchzuführen. Wichtig dabei: Unser Hund zeigt sonst keine weiteren Auffälligkeiten, er frisst und trinkt normal, urinieren tut er auch regelmäßig wie sonst und er ist aktiv, wie immer. Meine Frage: Was könnte hinter diesen dauerhaft erhöhten Werten, dem Blut und dem schäumenden Urin stecken? Ist es normal, die Behandlung an diesem Punkt einfach zu beenden, obwohl keine eindeutige Ursache gefunden wurde? Wie sollten wir weiter vorgehen? Liebe Grüße Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau K. Bei einem älteren, nicht kastrierten Rüden mit wiederholt erhöhten Entzündungswerten im Urin, Blutbeimengungen und Proteinurie sollte die Ursache weitergehend abgeklärt werden, bevor die Behandlung beendet wird. Neben einer vollständigen Urinuntersuchung ist in solchen Fällen insbesondere ein Antibiogramm sinnvoll, um gezielt gegen den nachgewiesenen Erreger vorgehen zu können und Resistenzen zu vermeiden. Ein Ultraschall der Harnblase und der Prostata kann helfen, chronische Entzündungen, Veränderungen der Blasenwand, Steine oder tumoröse Prozesse zu erkennen. Da die Prostata auch nach einer vorübergehenden Größenreduktion weiterhin Probleme bereiten kann, sollte eine chronische Prostatitis in Betracht gezogen werden. In manchen Fällen ist eine Kastration medizinisch angezeigt, um die Prostatagesundheit langfristig zu stabilisieren. Zusätzlich ist bei einer chronischen Erkrankung grundsätzlich eine Blutuntersuchung zu empfehlen, um die Nierenfunktion und weitere Organwerte zu überprüfen. Da mir weder die detaillierten Ergebnisse der bisherigen Urinuntersuchungen noch die genauen Keimnachweise vorliegen, wäre eine erneute, gezielte Diagnostik der nächste sinnvolle Schritt, um eine klare Ursache zu finden und eine langfristig wirksame Therapie einzuleiten. Viele Grüße Janina Rohde
Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau K. Bei einem älteren, nicht kastrierten Rüden mit wiederholt erhöhten Entzündungswerten im Urin, Blutbeimengungen und Proteinurie sollte die Ursache weitergehend abgeklärt werden, bevor die Behandlung beendet wird. Neben einer vollständigen Urinuntersuchung ist in solchen Fällen insbesondere ein Antibiogramm sinnvoll, um gezielt gegen den nachgewiesenen Erreger vorgehen zu können und Resistenzen zu vermeiden. Ein Ultraschall der Harnblase und der Prostata kann helfen, chronische Entzündungen, Veränderungen der Blasenwand, Steine oder tumoröse Prozesse zu erkennen. Da die Prostata auch nach einer vorübergehenden Größenreduktion weiterhin Probleme bereiten kann, sollte eine chronische Prostatitis in Betracht gezogen werden. In manchen Fällen ist eine Kastration medizinisch angezeigt, um die Prostatagesundheit langfristig zu stabilisieren. Zusätzlich ist bei einer chronischen Erkrankung grundsätzlich eine Blutuntersuchung zu empfehlen, um die Nierenfunktion und weitere Organwerte zu überprüfen. Da mir weder die detaillierten Ergebnisse der bisherigen Urinuntersuchungen noch die genauen Keimnachweise vorliegen, wäre eine erneute, gezielte Diagnostik der nächste sinnvolle Schritt, um eine klare Ursache zu finden und eine langfristig wirksame Therapie einzuleiten. Viele Grüße Janina Rohde