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Kater verfolgt Kind und faucht es an

von Maximiliane J.

Liebe Tierärzt*in, wir haben seit 1,5 Jahren zwei Katzen (eine Katze, ein Kater) in Wohnungshaltung. Beide sind kastriert. Der Kater war zu Beginn sehr ängstlich, ist aber mittlerweile aufgetaut und bewegt sich ohne Scheu in der Wohnung, sofern keine fremde Person da ist. Wir haben 2 Töchter (6 und 11 Jahre alt), die auch sehr an den Katzen hängen. Leider hat sich zwischen dem Kater und meiner großen Tochter eine schwierige Dynamik entwickelt. Nachdem sie eine lange Zeit sehr gut miteinander klarkamen, hat er (für uns sehr plötzlich und ohne Anlass) begonnen, sie anzufauchen und zu verfolgen. Er hat sie bisher nicht angegriffen, läuft ihr aber nach und "belauert" sie. Ich habe das einmal beobachtet und es ist wirklich (für sie) bedrohlich. Sie hat leider dadurch große Angst und reagiert auch mit Panik auf die Situation. "Begleiteter Kontakt" mit Kater auf unserem Arm geht, aber es ist sehr einschränkend, weil sie nun Angst hat, sich in der Wohnung zu bewegen. Wir sind unsicher, wie wir mit dem Verhalten umgehen sollen. Wir haben ihr eine Sprühflasche mit Wasser gegeben, damit sie sich sicherer fühlt und ihn "abwehren" kann. Andererseits fühlen wir uns mit dieser Art der "Bestrafung" für den Kater nicht recht wohl. Unserer jüngeren Tochter gegenüber zeigt er dieses Verhalten nicht, und sie kann sich ihm ohne Probleme nähern, ihn kraulen oder ähnliches. Fremde Menschen faucht er manchmal an, verfolgt sie jedoch nicht. Wir würden uns über einen Rat zum Umgang mit der Situation freuen, da es wirklich sehr belastend ist. Vielen Dank, freundliche Grüße

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau J.

Das Verhalten Ihres Katers sollte zunächst tierärztlich abgeklärt werden, um medizinische Ursachen wie Schmerzen, hormonelle Veränderungen oder neurologische Auffälligkeiten auszuschließen, die sein Drohverhalten beeinflussen könnten. Erst wenn organische Probleme ausgeschlossen oder behandelt sind, kann eine gezielte Verhaltenstherapie nachhaltig greifen.Für Ihre Tochter steht die Sicherheit an erster Stelle: Sie sollte sich jederzeit frei in der Wohnung bewegen können, ohne Angst haben zu müssen. Dafür ist ein gut durchdachtes Management wichtig. Rückzugsorte für den Kater, Sichtbarrieren, strukturierte Fütterungssituationen und beaufsichtigte Kontakte, bei denen der Kater jederzeit Abstand nehmen kann. Strafende Maßnahmen wie Wasserspritzen sollten vermieden werden, da sie das Misstrauen verstärken können. Unterstützung durch eine qualifizierte Katzentrainerin oder tierärztliche Verhaltenstherapeutin ist in dieser Situation sehr sinnvoll. Vor Ort lassen sich Körpersprache, Auslöser und Wohnraumnutzung genau analysieren und ein individueller Trainingsplan erstellen, der Schritt für Schritt positive Verknüpfungen zwischen Kater und Tochter aufbaut und so langfristig für Sicherheit und Entspannung sorgt.

Viele Grüße 
Janina Rohde

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