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Lungenfibrose - Cortison und weitere Maßnahmen

von Susanne S.

Liebes Tasso-Team, bei meinem Kater (fast 15 J.)wurde dieses Jahr nach Besuchen bei verschiedenen Tierärzten und Ausschlussdiagnostik anhand Röntgenbilder Lungenfibrose diagnostiziert (wobei Asthma von einem Arzt noch nicht 100% ausgeschlossen ist). Zudem hat er viele Medikamente/Antibiotika bekommen, bis wir bei dieser schlechten Diagnose angekommen sind. Ich bin nun verzweifelt wie ich ihm helfen kann. Ich finde so wenig im Internet und auch die Tierärzte bisher widersprechen sich bei Behandlung. 1. Cortisonspritze Mitte Juli hatte noch Wunder bewirkt, er war für ca 2-3 wochen fast wieder der Alte. 2. Spritze war geringer dosiert aber auch noch mit Effekt. Dann sollten wir auf Prednisolon umsteigen, aber das scheiterte nach einigen Tagen, mein Kater ist nach den vielen Medikamenten sehr vorsichtig und lässt sich nichts mehr regelmäßig unterjubeln. Daher 3. Depotspritze.Hier leider Nebenwirkungen oder weniger Wirkung? Ich vermutete eine Magen-Darm-Reizung ( viel Gras gefressen, zurückgezogener als sonst, Schmerzen?, Atmung nämlich eigentlich ganz ok). Zudem sollen wir auf inhalieren umstellen (1-2 stöße, 2-3 atemzüge, alle 3--4 tage).Da aktueller Tierarzt im Urlaub war, sind wir zu einem anderen Arzt, der auf nachlassende Wirkung tippte (idiophatische Fibrose-cortison wirkt nicht,meint er). Er machte Röntgenbild, das eher noch schlechter als die vorigen aus anfang juli aussah, aber auch andere Bildqualität/Belichtung hatte, da anderer Tierarzt. Stellte Cortisongabe erst komplett in Frage, empfahl dann aber sofar tägliches inhalieren. Das Inhalieren klappt nicht immer gut, ich kann auch nicht beurteilen, wie viel er einatmet. Vor 1 Woche hatte der arme Kater seit 1 Monat dann zum ersten Mal wieder einen Atemnotanfall (letzte depot spritze 1 monat her). Ich habe auch gelesen, dass man Sauerstoff zu Hause geben kann? Und in einem Forum von der Möglichkeit gelesen, Cortison über einen Vernebler zu geben? Ich bin völlig ratlos wie ich meinem Kater weiter helfen kann. Ob und wieviel Cortison, wie lange sollte aerocatmaske draufbleiben? Weiter inhalieren versuchen und/oder doch nochmal Depotspritze? Möglw. bei akuter Atemnot zu Hause Sauerstoff? Inhalieren zusätzlich mit Kochsalzlösung über Vernebler? Oder zusätzlich Einsatz bestimmter Naturprodukte (Salbei, Thymuan,..?) Oder nur noch Ruhe und dann Einschläfern? Haben Sie einen Rat wegen dem phasenweise häufigen Gras fressen und Erbrechen (und aktuell auch Verstopfung)? Ich mag noch nicht glauben, daß das Cortison schon seine Wirkung verloren hat und eine weitere Gabe sinnlos ist. Aber Nebenwirkungen oder zusätzlichen Magen-Darm Probleme oder mögl. Gelenkschmerzen (15j.) kann ich nicht besprechen mit den Ärzten aus Hektik oder ä. Ich lese immer wieder wie wichtig bei Fibrose die enge Zusammenarbeit von Halter und Arzt sind, aber ich fühle mich mit der Betreuung allein gelassen und habe grade überhaupt keine Ahnung welche Medikamente und welche Dosierung gut wäre. Ich versuche das zu besprechen, werde aber nicht gehört und bin eigentlich nzr noch verzweifelt. Der letzte Tierarztbesuch beim anderen Tierarzt hat mich vollends verunsichert (cortison wirkt schon nicht mehr) Kennen Sie einen guten Kontakt für diese Erkrankung? Können Sie einen Rat zur Cortisongabe geben? Danke und viele Grüsse Susanne S.

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau S.

Grundsätzlich gilt: Cortison ist das wichtigste Medikament, weil es entzündungshemmend wirkt und sowohl bei Asthma als auch bei entzündlich bedingten Veränderungen in der Lunge die Beschwerden lindern kann. Es gibt verschiedene Applikationsformen – Tabletten, Depotinjektionen, Inhalation – jede mit Vor- und Nachteilen. Depotinjektionen wirken oft gut, bergen aber das Risiko von Nebenwirkungen, die man im Alltag schwer abfangen kann. Tabletten wären feiner steuerbar, aber bei Katzen mit schlechter Tabletteneinnahme kaum realistisch. Die Inhalation mit Aerocat-Maske ist eine sehr gute Option, braucht aber viel Geduld beim Training und klappt anfangs nicht zuverlässig – es reicht oft, wenn die Maske 30–60 Sekunden aufliegt und die Katze 5–10 ruhige Atemzüge macht. Eine Sauerstoffgabe ist in akuten Notfällen möglich, das müsste aber mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt besprochen werden, ebenso wie die Möglichkeit, über einen Vernebler Kochsalzlösung oder sogar inhalierbare Corticoide zu geben. Pflanzliche Zusätze wie Thymian oder Salbei sind für Katzen nicht geeignet und können sogar giftig sein. Grasfressen und Erbrechen können Ausdruck von Übelkeit oder Magenreizungen durch Cortison sein, auch eine begleitende Gastritis ist denkbar. Hier können magenschützende Präparate helfen. Die Therapie sollte individuell angepasst und regelmäßig überprüft werden – dabei sind Verlaufskontrollen mit Röntgen oder besser CT, sowie klinische Einschätzung durch eine spezialisierte Tierärztin oder einen spezialisierten Tierarzt für Kardiologie/Innere Medizin hilfreich. Ich empfehle Ihnen, sich an eine Tierklinik mit internistischem Schwerpunkt oder direkt an eine:n Fachtierärzt:in für Kardiologie oder Pneumologie bei Katzen zu wenden, damit ein längerfristiger Behandlungsplan entsteht.

Viele Grüße
Janina Rohde

 

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