zurück zur Übersicht Kastration 16.04.2010 von Erika K. Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe einen Harlekin-Pudel, dessen Hoden (einer davon) sich im Inneren befindet. Ist es daher von Nöten, ihn kastrieren zu lassen? Krebsgefahr??? Ich habe noch einen Rüden (Bichon frise). Ist es überhaupt ratsam, kastrieren zu lassen? Für Ihre Bemühung bedanke ich mich im Voraus. Mit freundlichem Gruß Erika K. Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau K., bei gesunden Rüden ist die Frage einer Kastration eine Einstellungssache. Was will man damit bezwecken? Wenn man ein bestimmtes Verhalten erreichen will, zum Beispiel eine reduzierte Aggressivität anderen Rüden gegenüber, sollte man vorher versuchen rauszufinden, ob dieses Verhalten hormoneller oder erlernter Natur ist. Man könnte eine Kastration mittels einer Injektion, die eine gewisse Zeit vorhält und dann ihre Wirkung wieder verliert, vortäuschen. Wenn Sie zu dieser Zeit die gewünschte Entwicklung sehen, macht eine Kastration Sinn, wenn nicht, ist das Verhalten ein erlerntes Verhalten. Alles andere ist eine reine Einstellungssache. Wenn nur ein Hoden vorhanden ist, wird dies als Kryptorchismus bezeichnet. Es handelt sich hier um ein erbliches Problem, dass dummerweise nur in jeder zweiten Generation auftritt. Das heißt, wenn Ihre Rüden eine Hündin decken würden, hätten alle männlichen Welpen beide Hoden. Deren männliche Nachkommen würden dann wieder die Symptome eines Kryptorchismus zeigen. Aus diesem Grund, also auch zuchthygienischer Sicht und auf Grund der Tatsache, dass bei ca. 70% der Patienten die Hoden im 2. bzw. 3. Drittel des Lebens tumorös entarten, ist es ratsam, solche Hunde vollständig zu kastrieren. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek
Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek Sehr geehrte Frau K., bei gesunden Rüden ist die Frage einer Kastration eine Einstellungssache. Was will man damit bezwecken? Wenn man ein bestimmtes Verhalten erreichen will, zum Beispiel eine reduzierte Aggressivität anderen Rüden gegenüber, sollte man vorher versuchen rauszufinden, ob dieses Verhalten hormoneller oder erlernter Natur ist. Man könnte eine Kastration mittels einer Injektion, die eine gewisse Zeit vorhält und dann ihre Wirkung wieder verliert, vortäuschen. Wenn Sie zu dieser Zeit die gewünschte Entwicklung sehen, macht eine Kastration Sinn, wenn nicht, ist das Verhalten ein erlerntes Verhalten. Alles andere ist eine reine Einstellungssache. Wenn nur ein Hoden vorhanden ist, wird dies als Kryptorchismus bezeichnet. Es handelt sich hier um ein erbliches Problem, dass dummerweise nur in jeder zweiten Generation auftritt. Das heißt, wenn Ihre Rüden eine Hündin decken würden, hätten alle männlichen Welpen beide Hoden. Deren männliche Nachkommen würden dann wieder die Symptome eines Kryptorchismus zeigen. Aus diesem Grund, also auch zuchthygienischer Sicht und auf Grund der Tatsache, dass bei ca. 70% der Patienten die Hoden im 2. bzw. 3. Drittel des Lebens tumorös entarten, ist es ratsam, solche Hunde vollständig zu kastrieren. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek
