Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek

Sehr geehrter Herr T., die Vorbeugung gegen Zeckenbefall ist momentan ein kontrovers diskutiertes Thema. EXSPOT und Fronline sind seit Jahren auf dem Markt und bewährt. Bei diesen Präparaten handelt es sich um sogenannte Spot On Verfahren (lokales Auftragen) auf die Haut ohne eine schwerwiegende systemische Wirkung. Die Nebenwirkungen beziehen sich in der Regel bei richtiger Anwendung auf lokale Hautirritationen und sind letztlich zu sehen wie der Einsatz von Kosmetika. Manche Hauttypen vertragen es, andere nicht. Wenn es zu lokalen Unverträglichkeiten kommt, sollte das Präparat gewechselt werden. Uns ist weder bei dem einen wie auch bei dem anderen Medikament etwas bekannt bezüglich anderen Nebenwirkungen und Spätfolgen. EXSPOT sollte nicht bei der Katze eingesetzt werden, da es hier zum Tode kommen kann. Das lässt natürlich den Verdacht aufkommen, dass es sich hier um ein „Hammermedikament“ handelt. Allerdings ist der Hintergrund der, dass Katzen einen Enzymdefekt haben und dieses Medikament nicht abbauen können. Auf Grund dieses Enzymdefektes kann man es auch schaffen, eine Katze mit Aspirin „umzubringen“, und Aspirin ist jetzt auch nicht unbedingt ein wirklich gefährliches Medikament. Der Wirkstoff der EXSPOT wird Säuglingen und Kleinkindern (andere Darreichungsform) zur Laus und Flohbehandlung eingesetzt. Also sollte es nicht so gefährlich sein. Sicher gibt es immer wieder Patienten, die das eine oder andere Präparat nicht vertragen. Dann sollte man natürlich nach einer Alternative suchen. Wenn andere chronische oder schwerwiegende Erkrankungen vorliegen, sollte man den Einsatz solcher Medikamente sicher nochmals überdenken. Prinzipiell überwiegen die Vorteile jedoch meist deutlich die Nachteilen. Ein effektiver Schutz vor Zecken und damit vor Erkrankungen wie Ehrlichen, Barbesien, Anaplasmen usw. ist sicher in der heutigen Zeit besser, als die Folgen dieser Erkrankungen zu behandeln. Alternativ kann man sich im Fachhandel frei verkäufliche Präparate besorgen. Wenn diese den gleichen Effekt erzielen, können auch durchaus solche Substanzen eingesetzt werden. Allerdings sollte man bei Reisen mit dem Hund in die Mittelmeerländer oder nach Südfrankreich sich immer bezüglich einer guten Prophylaxe vom behandelnden Tierarzt/Tierärztin beraten lassen, da hier noch andere Erkrankungen lauern, die nicht zu unterschätzen sind. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek