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Tod nach Kastration

von Martina R.

Sehr geehrte Damen und Herren, in der Nacht zum 20.04.2010 starb mein ca. 1-jähriger, gesunder Rüde nachdem er tags zuvor gegen 17:00 h kastriert worden war. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, wurde ihm -während er in Narkose lag- eine Lösung gegen Endoparasiten per Spritze verabreicht. Da mir bekannt ist, dass während einer Narkose keine zusätzlichen Maßnahmen durchgeführt werden sollen, gehe ich davon aus, dass dies zu seinem Tod geführt haben kann. Wie sehen Sie dies? Weiterhin ist mir bekannt, dass Kangal-Hunde (seine Rasse, große türk. Herdenschutzhunde) äußerst empfindlich auf Narkosemittel und die Dosierung reagieren. Leider setzte ich auch voraus, dass der türkische Tierarzt über diesen Sachverhalt informiert war. Liegen Ihnen hierzu Informationen vor? Ich weiß, dass diese Informationen meinem Hund nicht mehr helfen können. Ich bitte Sie jedoch trotzdem um Ihre geschätzte Antwort, damit evtl. weiteren Hunden dieses traurige Schicksal erspart werden kann. Herzlichen Dank für eine schnelle Antwort (darauf warten auch die Verantwortlichen der Tierklinik in Alanya) und mit freundlichem Gruß Martina R.

Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek

Sehr geehrte Frau R. Es tut mir sehr leid zu hören, dass Ihr Hund im Anschluss an die Kastration verstorben ist. Hat der Hund noch geschlafen, als sie ihn nach der Operation mitgenommen haben oder war er bereits wieder vollkommen wach? Eigentlich sollte die Endoparasiten Spritze nicht solche Komplikationen auslösen. Wir müssen häufig bei Katzen und Hunden, die sich anderes nicht „händeln“ lassen, außer unter Narkose solche Maßnahmen durchführen und sehen dabei keine großen Probleme, vor allem keine tödlichen Komplikationen. Prinzipiell ist es natürlich denkbar, dass hier eine allergische Reaktion stattgefunden haben könnte, was dann aber auch ohne Narkose solche Komplikationen nach sich gezogen hätte. Was die Narkose angeht, viele Hunde sollen empfindlich im Bezug auf die Dosierung von Narkosemitteln sein, nicht nur der Kangal. Diese Erfahrung deckt sich nicht unbedingt mit unserer. Die Narkose, die man immer macht, ist die, die man am besten kennt und auch dementsprechend einschätzen kann. Die Dosierung ist sowieso immer individuell und es gibt auch nur Richtwerte, an die man sich halten kann, der Rest geht nach Wirkung. Jedenfalls kann ich nicht sagen, dass Kangals auf die hier üblichen Narkosen anders reagiert haben als zum Beispiel ein Dackel. Wichtig vor einer Narkose ist die klinische Untersuchung, vor allem Herz-Kreislauf. Wenn hier nichts auffällig ist, und dem Besitzer vorher auch nichts Besonderes aufgefallen ist, spricht eigentlich nichts gegen eine Narkose. Blutuntersuchungen werden häufig aus Kostengründen nicht durchgeführt. Bei Hunden, die chronisch krank sind oder ein Alter von 8 Jahren überschritten haben, wird dann doch eher zu einer Blutuntersuchung vor einer Narkose geraten. Und damit sind diese Narkosen eigentlich auch relativ sicher. Leider gibt es Erkrankungen, die man so nicht ohne weiteres feststellen kann. (Herz-Kreislauf, Leber, Unverträglichkeiten von Medikamenten). Und wenn kein Hinweis darauf besteht, sucht man natürlich auch nicht unbedingt danach, zumal die Kosten für solche Voruntersuchungen dann die der Operation um ein Vielfaches übersteigen würden. Auch wenn es Sie nicht beruhigen wird und das auch Ihrem Hund nicht hilft, Narkosezwischenfällen sind in der heutigen Zeit, vor allem bei den Medikamenten, die wir heute zur Verfügung haben, extrem selten geworden. Es wäre sehr interessant zu wissen, was die Ursache bei Ihrem Hund war, allerdings halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass die Wurmkur oder das Narkosemittel dafür verantwortlich war. Viel wahrscheinlicher ist eine Erkrankung, die man nicht vorhersehen konnte, da Ihr Hund bis dato vermutlich auch völlig fit und unauffällig war. Wenn dann viele unglückliche Faktoren zusammen kommen, können dann leider auch solche Zwischenfälle auftreten…. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek

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