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Chondrosarkom

von Gerald Z.

Bei meinen 10,5 Jahre alten Schäferhund wurde im November 2009 ein Chondrsarkom an der Innenseite der linken Vorderpfote ca. zwei fingerbreit unter dem Ellenbogen diagnostiziert. Es war zu diesem Zeitpunkt knapp eine Kleinfingerkuppe groß, jetzt ist es in etwa kirschgroß. Er ist zwar nicht mehr ganz so agil wie früher, wobei ich nicht sicher bin, was davon einfach altersbedingt ist, aber soweit ich feststellen kann, hat er keine größeren Schmerzen (er frisst, fiept nicht, auch nicht bei Berührung der Stelle, geht immer noch gerne spazieren). Mein Tierarzt hat mir Meloxicam verschrieben, welches ich ihm bei Bedarf geben soll, bisher hatte ich noch keine Veranlassung dazu. Können Sie mir noch etwas zusätzlich empfehlen? Können Sie mir weitere Hinweise geben, wann es sinnvoll ist, das Schmerzmittel einzusetzen? Können Sie ein Prognose wagen, wie lange es für meinen Hund möglich sein wird mit dieser Erkrankung ein "menschen"würdiges Leben zu leben? Ganz lieben Dank Gerald Z.

Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek

Sehr geehrte Herr Z. Chondrosarkome kommen sehr selten vor, und sind bösartige Tumoren, die vom Knorpelgewebe ausgehen. Wie Sie entstehen, ist unbekannt. 2/3 aller dieser Tumoren gehen von den flachen Knochen aus (Ritten, Nasenhöhle, Schädelknochen, Becken). Solche Probleme treten fast ausschließlich bei großen Hunderassen auf. Laut Literatur besteht eine Rasseprädisposition für den Golden Retriever, Schäferhund und den Boxer. Die Prognose ist vor allem von der Lokalisation abhängig und an den langen Röhrenknochen, wie jetzt in Ihrem Fall besser, wie wenn sie im Bereich der Nase, der Rippen oder dem Becken auftreten. Die Überlebenszeiten, die in der Literatur angegeben werden, schwanken stark und liegen zwischen 135 Tagen und 7 Jahren, allerdings immer unter der Voraussetzung einer Therapie (Operation, Bestrahlung usw.). Die meisten Patienten werden später auf Grund von Metastasen, die aber häufig erst sehr viel später entstehen, eingeschläfert. Wenn man mal von der reinen Schmerzmedikation mit Meloxicam oder ähnlichen Präparaten absieht, besteht natürlich die Möglichkeit einer „richtigen“ Behandlung mit einer Operation oder Bestrahlung, bzw. ist zum Teil auch seine sogenannte adjuvante Chemotherapie möglich, deren Wirksamkeit allerdings nicht belegt ist. Allerdings sollte man sich das vorher gut überlegen, wer A sagt, sollte auch B sagen. Bei Chondrosarkomen an den Gliedmaßen wird zu einer Amputation geraten. Welche Wege möglich sind, hängt stark von den bisher vorhandenden Veränderungen und evtl. Metastasen ab. Diese ließen sich mittels Computertomografischer Untersuchungen weiter abklären. In den meisten Fällen wird seitens der Besitzer nur im Bedarfsfall eine Schmerzmedikation gewünscht. Da Sie mit Ihrem Hund sicher sehr gut vertraut sind, werden Sie von ganz alleine merken, wann es für eine Schmerzmedikation Zeit wird. Häufig tritt bei dieser Lokalisation als erstes eine Lahmheit auf. Wenn Sie Interesse an einer weiterführenden Therapie haben, sollten Sie sich an eine Fachklinik wenden, zum Beispiel an die Tierklinik in Hofheim, Dr. Kessler. Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek

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