Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek
Sehr geehrte Herr Z.
Chondrosarkome kommen sehr selten vor, und sind bösartige Tumoren, die vom Knorpelgewebe ausgehen. Wie Sie entstehen, ist unbekannt. 2/3 aller dieser Tumoren gehen von den flachen Knochen aus (Ritten, Nasenhöhle, Schädelknochen, Becken). Solche Probleme treten fast ausschließlich bei großen Hunderassen auf. Laut Literatur besteht eine Rasseprädisposition für den Golden Retriever, Schäferhund und den Boxer. Die Prognose ist vor allem von der Lokalisation abhängig und an den langen Röhrenknochen, wie jetzt in Ihrem Fall besser, wie wenn sie im Bereich der Nase, der Rippen oder dem Becken auftreten. Die Überlebenszeiten, die in der Literatur angegeben werden, schwanken stark und liegen zwischen 135 Tagen und 7 Jahren, allerdings immer unter der Voraussetzung einer Therapie (Operation, Bestrahlung usw.). Die meisten Patienten werden später auf Grund von Metastasen, die aber häufig erst sehr viel später entstehen, eingeschläfert. Wenn man mal von der reinen Schmerzmedikation mit Meloxicam oder ähnlichen Präparaten absieht, besteht natürlich die Möglichkeit einer „richtigen“ Behandlung mit einer Operation oder Bestrahlung, bzw. ist zum Teil auch seine sogenannte adjuvante Chemotherapie möglich, deren Wirksamkeit allerdings nicht belegt ist. Allerdings sollte man sich das vorher gut überlegen, wer A sagt, sollte auch B sagen. Bei Chondrosarkomen an den Gliedmaßen wird zu einer Amputation geraten. Welche Wege möglich sind, hängt stark von den bisher vorhandenden Veränderungen und evtl. Metastasen ab. Diese ließen sich mittels Computertomografischer Untersuchungen weiter abklären.
In den meisten Fällen wird seitens der Besitzer nur im Bedarfsfall eine Schmerzmedikation gewünscht. Da Sie mit Ihrem Hund sicher sehr gut vertraut sind, werden Sie von ganz alleine merken, wann es für eine Schmerzmedikation Zeit wird. Häufig tritt bei dieser Lokalisation als erstes eine Lahmheit auf.
Wenn Sie Interesse an einer weiterführenden Therapie haben, sollten Sie sich an eine Fachklinik wenden, zum Beispiel an die Tierklinik in Hofheim, Dr. Kessler.
Mit freundlichen Grüßen,
M.Lewitschek