Antwort von Tierarzt Marcus Lewitschek
Sehr geehrte Frau B.
Prinzipiell klingt das, was Sie beschreiben, nach einen neurologischen Problem, allerdings sollte man klären woher es kommt, um zu wissen, was man für Behandlungsoptionen hat. Wurde in Bezug auf die mögliche Hüftgelenkdysplasie ein Röntgenbild der Hüfte unter Narkose angefertigt? Das wäre nach der orthopädischen Untersuchung die Möglichkeit, das Hüftproblem definitiv auszuschließen. Gegen eine Akupunktur der entsprechenden Nerven spricht nichts. Um weiter zu klären, wo das Problem herkommen könnte, wären allerdings weitere Untersuchungen notwenig. Das wichtigste hierbei ist einen vollständige neurologische Untersuchung (Kopfnerven, Haltungs- und Stellreaktionen, spinale Reflexe). Nach der Auswertung der Befunde sollte es evtl. schon möglich sein, die mögliche Lokalisation des Problems zu bestimmen. Im Anschluss kann dann mittels spezieller Untersuchungen weiter geklärt werden, was das Problem ist. (Röntgen, CT, MRI, Liquoruntersuchung). Was gelegentlich allerdings auch vorkommt, ist, dass das zentrale Nervensystem nicht funktioniert, und das Problem am Ende der Nerven, bzw. an der Verbindung zum Muskel (neuromuskuläre Problematik) liegt. Auch solche Probleme lassen sich herausarbeiten. Was man beim Collie nie vergessen sollte, diese Rasse neigt zu ganz speziell entzündlichen Problemen der Gelenke. Normalerweise trifft es zwar eher die kleineren Gelenke wie Handwurzel oder Sprunggelenk, kann aber auch mal „große“ Gelenke wie die Hüfte treffen. Hier müssen dann nicht unbedingt arthrotische oder erosive Veränderungen an den Gelenken auf dem Röntgenbild zu finden sein. Das einzige Symptom, dass man findet, sind deutliche Schmerzen bei der Manipulation der Hüftgelenke.
Mit freundlichen Grüßen, M.Lewitschek