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Flohtablette Program

von A. A.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin auf die Flohtablette "Program" mit dem Wirkstoff Lufenuron aufmerksam geworden. Da ich wegen den Spot-ons immer etwas Bedenken habe, unter anderem, da ich kleine Kinder habe, die viel und und gerne mit unserem Hund kuscheln, fand ich das Produkt Program sehr ansprechend für uns, außerdem konnte ich jetzt keine schlimmen, schrecklichen Nebenwirkungen finden wie beispielsweise bei Bravecto. Nun würde ich gerne wissen, wie wirkt sich das Lufenuron auf den Körper meines Hundes aus? Ich habe folgendes gefunden: Pharmakokinetik nach Verabreichung von Program werden bis zu 2⁄3 des Wirkstoffes rasch aus dem Darm aufgenommen und gelangen innerhalb von 48 bis 72 Stunden nach Verabreichung in das Fettgewebe. Von dort wird Lufenuron fortlaufend in kleiner, wirksamer Dosis ans Blut abgegeben. Durch dieses Gleichgewicht Blut/Fettgewebe wird die minimale wirksame Konzentration während mindestens 30 Tagen aufrechterhalten. Ein genügend hoher Anteil des Wirkstoffes wird nur bei Verabreichung auf vollen Magen vom Körper aufgenommen. Das heißt, dass die Tabletten mit oder unmittelbar nach einer vollen Mahlzeit (in einem Leckerbissen versteckt) oder durch direkte Eingabe verabreicht werden sollen. Der nicht aus dem Darm aufgenommene Anteil an Wirkstoff wird ohne im Stoffwechsel abgebaut zu werden mit dem Kot wieder ausgeschieden. Ich möchte meinem Hund in keinster Weise Schaden zufügen, allerdings möchte ich auch einem Flohbefall vorbeugen. Was sagen Sie als Tierärzt? Ist es "vertretbar" unserer Hündin Program zur Prophylaxe zu geben oder was würden Sie raten? Herzlichen Dank für Ihre Antwort.

Tierärztin Dr. Anette Fach

Antwort von Tierärztin Dr. Anette Fach

Sehr geehrte Frau A.,
das ist meiner Meinung nach absolut vertretbar. Die meisten Haustiere infizieren sich im Laufe Ihres Lebens mit Parasiten. Viele Tiere sogar regelmäßig, da ja eine breite Palette an unerwünschten "Mitbewohnern" wie Flöhe, Zecken, Milben, Magendarmparasiten usw. in der Umgebung vorhanden ist. Meiner Erfahrung nach reichen Mittel wie ätherische Öle oder Kokosfett bei den allermeisten Tieren meistens leider nicht aus, um die parasitischen Tierchen wieder loszuwerden ... Produkte mit pflanzlichem Chrysanthemenextrakt stellen eine wirksame Alternative dar, beinhalten aber das Problem, dass das Produkt am besten täglich auf das zu behandelnde Tier aufgebracht werden muss. Das schätzen oft weder Besitzer noch Haustier. Was bleibt also? Wenn das Tier erstmal Parasiten hat, hilft nachgewiesener Weise ein Insektizid. Hier gibt es verträglichere und potentiell etwas problematischere Mittel. Aber irgendwie möchte man ja die Parasiten wieder loswerden. Daher finde ich es völlig legitim, für solche Situationen - auch zum Schutz des Menschen vor einem Befall von Parasiten - das Haustier mit einem Insektizid zu behandeln. Programm ist sicherlich eher ein unkompliziertes Mittel, aber auch nicht so potent. Das heißt bei einem starken Befall, wäre es nicht mein Mittel der ersten Wahl.  Wenn Sie Parasiten nicht behandeln, fügen diese dem Tier Schaden zu z. B. durch den Blutverlust, der zusätzlichen Infektionsgefahr mit Bakterien oder anderen Erregern, entstehende Hautentzündungen, den Juckreiz etc.. Für mich ist daher in diesem Punkt der Einsatz eines chemischen Produktes ganz klar das kleinere Übel.
Beste Grüße
Anette Fach

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