zurück zur Übersicht Frage zu Gingivitis 24.02.2010 von Jutta B. Meine Kater ist 4 Jahre alt und hat seit zwei Jahren diese schlimme Zahnfleischerkrankung. Der eine TA behauptet, man müsste das Tier einschläfern, wenn das Kortison nicht mehr hilft. Wieder andere sagen, man sollte der Katze alle Zähne ziehen lassen, wobei ich das auch nicht wirklich gut finde. Meine Frage wäre, was Sie meinen zu dieser Krankheit, was am besten helfen würde. Vielleicht wissen Sie auch noch eine andere Möglichkeit meinem Liebling zu helfen, da diese Krankheit ja oft bei Katzen vorkommt. Über eine Nachricht von Ihnen würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen Jutta B. Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau B., zunächst sollte einmal die Ursache der Gingivitis (Zahnfleischentzündung) ermittelt werden. Hier kommen neben Viruserkrankungen (Herpesviren, Caliciviren oder FIV-Infektionen) auch bakterielle Infekte (z.B. Mykoplasmen) sowie autoimmune Erkrankungen (z.B. eine lymphoplasmazelluläre Gingivitis und Stomatitis) in Frage. Sinnvoll wären meines Erachtens nach zunächst Abstriche aus der Mundhöhle mit anschließender bakteriologischer und virologischer Untersuchung, eine Blutuntersuchung auf FIV, FIP und Leukose, sowie gegebenenfalls eine Biopsieentnahme aus der entzündeten Schleimhaut. Eine zielgerichtete Therapie ist gerade bei solch chronischen Fällen erst dann möglich, wenn die Ursache ermittelt ist. Ich persönlich bin kein Freund der versuchsweisen Extraktion aller Zähne, auch wenn eine derart drastische Maßnahme in Einzelfällen gute Ergebnisse erzielt. Für meine Begriffe sollten zuvor alle weniger invasiven diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ausgeschöpft werden. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau B., zunächst sollte einmal die Ursache der Gingivitis (Zahnfleischentzündung) ermittelt werden. Hier kommen neben Viruserkrankungen (Herpesviren, Caliciviren oder FIV-Infektionen) auch bakterielle Infekte (z.B. Mykoplasmen) sowie autoimmune Erkrankungen (z.B. eine lymphoplasmazelluläre Gingivitis und Stomatitis) in Frage. Sinnvoll wären meines Erachtens nach zunächst Abstriche aus der Mundhöhle mit anschließender bakteriologischer und virologischer Untersuchung, eine Blutuntersuchung auf FIV, FIP und Leukose, sowie gegebenenfalls eine Biopsieentnahme aus der entzündeten Schleimhaut. Eine zielgerichtete Therapie ist gerade bei solch chronischen Fällen erst dann möglich, wenn die Ursache ermittelt ist. Ich persönlich bin kein Freund der versuchsweisen Extraktion aller Zähne, auch wenn eine derart drastische Maßnahme in Einzelfällen gute Ergebnisse erzielt. Für meine Begriffe sollten zuvor alle weniger invasiven diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ausgeschöpft werden. Mit freundlichen Grüßen C.Bank