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HD u. zertrümmertes Steissbein

von Stefanie P.

Hallo A-Team, Vor 3 Jahren habe ich meine 8 Jahre alte Dobermannhündin HD-Röntgen lassen, weil sie nach dem Spielen, wenn sie auf ihr Sofa rauf wollte, mit den Hinterbeinen runtergesackt ist (ich habe sie ein Jahr davor aus Tierquälerischer Haltung befreien können). Nach dem Röntgen kam heraus, dass sie schwer HD beidseitig und zusätzlich durch Gewalteinwirkung des Ex-Besitzers ein zertrümmertes Steissbein hat. Selbst der Ta. war verblüfft über dieses Ergebnis, weil sie sonst sehr gerade und stolz geht u. steht u. auch keine deutliche Fehlstellungen der Hinterbeine zeigt. Der Ta. hat mir eine OP empfohlen: Nerven durchtrennen u. einen Anusmuskel durchtrennen, weil dieser zu sehr auf der linken Seite spannt. Das Steissbein sei inoperabel. Aus Unsicherheit u. weil sie nur nach dollem Spielen od. wenn sie sich vertritt Schmerzen zeigt oder diese sichtbar sind, habe ich sie sporadisch mit Rymadil behandelt, bis heute. Nun bin ich aber am überlegen, daß eine OP je älter sie wird, um so risikoreicher ist u. die HD ja auch nicht besser wird u. ich sie dadurch sogar noch ein paar Jahre eher verlieren könnte, wenn ich sie nicht operieren lasse, von Medikamenten u. Nebenwirkungen, die dann auch noch dazu kommen könnten, ganz abgesehen. Eine Tierärztin, die ich jetzt vor Kurzem gefragt habe, hat mir von der OP abgeraten, weil Komplikationen durch die Trennung des Anusmuskels zu befürchten seien sowie dessen Funktion, von den anderen Muskeln nicht so ohne weiteres übernommen werden würde und damit meinen Hund zum Dauerpatienten machen würde u. sie würde dann immer Schmerzen haben u. nicht nur ab u. zu nach Anstrengungen, ich sollte weiter bei Rymadil und Futterzusätzen Muschelkalk usw. bleiben. Sie sei ja jetzt schon 8 J. u. irgendwann müssen wir uns nun mal trennen. Habe ich zu lange gezögert? Und ist mein Gedanke, sie 1 - 3 Jahre länger zu haben, ohne Schmerzen, die ja auch schlimmer werden, falsch. Wie stehen sie dazu Doc? MfG P.

Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank

Sehr geehrte Frau P., ich persönlich würde im Fall Ihres Hundes auch dazu tendieren, zunächst nicht zu operieren, solange die Symptome konservativ (also mit Medikamenten) zu beherrschen sind. Gerade die Neurektomie (also die Durchtrennung der Nerven) beseitigt ja das Grundproblem nicht, sondern sorgt lediglich dafür, daß im Bereich dieser Nerven keine Schmerzen mehr empfunden werden. Solange Sie aber den gleichen Effekt auch mit Tabletten erreichen, würde eine Operation für den Hund zusätzlichen Stress bedeuten. Auch besteht gerade nach Neurektomien in erhöhtem Maße die Gefahr einer Überbelastung, da dem Patienten das Feedback fehlt (Schmerzen stellen ja letztendlich eine Schutzfunktion des Körpers dar). Was die von Ihnen angesprochene Durchtrennung eines Aftermuskels angeht, so kann ich mir anhand Ihrer Schilderung die bestehende Situation nicht genau vorstellen, möchte mich damit hier auch einer Empfehlung in die eine oder andere Richtung zunächst enthalten. Grundsätzlich ist aber bei Operationen im Bereich des Afters immer zu bedenken, daß bei Komplikationen eine Schädigung des Schließmuskels möglich ist, die dazu führen würde, daß Ihr Hund dauerhaft unwillkürlich Kot verliert. Sollte sich in den nächsten Monaten oder Jahren herausstellen, daß die Situation sich medikamentell nicht mehr beherrschen lässt, könnte man für meine Begriffe immer noch über eine Operation nachdenken. Bei den heutigen Narkoseverfahren ist auch bei alten Tieren das Risiko überschaubar, vorausgesetzt es liegen keine organischen Fehlfunktionen (Leber- oder Nierenerkrankungen, Herzprobleme,…) vor. Mit freundlichen Grüßen C.Bank

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