zurück zur Übersicht Unklare Erkrankung / chronischer Durchfall 25.02.2010 von Sabine L. Unser Kater Tigger wird im Mai 2 Jahre alt. Seit ca. seinem 5. Lebensmonat leidet er an einer unklaren Enddarmendzündung mit immmer mal wieder hellem Blut im Kot. Er wird deswegen mit Kortison behandelt und bekommt Allergikerfutter. Seit 6 Tagen geht es ihm zunehmend schlecht. Es begann mit Blähungen, Fressunlust und Müdigkeit. Er ist mittlerweile extrem schlapp auf den Beinen, schleicht hinkend und jammernd bzw. fauchend wie ein Astronaut, hat wenig Appetit und schläft viel. Heute früh ist er nach ca. 1,5 m Wegstrecke vor Schwäche umgekippt und liegengeblieben. Wir waren schon 3 x beim Tierarzt und er sagt, dass er mit seinem Latein am Ende ist. Sono und Röntgen waren unauffällig. Keine verdickten Lymphknoten. Ein Pankreaswert etwas erhöht und die Leukozyten sind verdoppelt. Außerdem sind seine Mandeln entzündet, er hat Schluckbeschwerden. Zuerst hat der Vet ihm Vetalgin und ein Antibiotikum gespritzt. Dann vorgestern eine Infusion und gestern Metacam gespritzt. Ab heute sollen wir ihm das plus Amoxicillin geben. Haben Sie eine Idee? Sollte man ein MRT machen? Neurologisch? Wir sind sehr verzweifelt! Vielen Dank im voraus!! Sabine L. Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau L., ein CT oder MRT wäre für meine Begriffe eine Möglichkeit, aber nicht der erste Schritt, den ich gehen würde. Wurde bereits auf Infektionskrankheiten getestet (Parasiten, Tritrichomonas, Coronaviren/FIP, Leukose, Rotaviren, FIV)? Wurden bakteriologische Kotuntersuchungen durchgeführt? Wurde bereits eine Kontrastmittelpassage des Darmes durchgeführt? Wurden bei Ihrer Katze bereits die Schilddrüsenwerte überprüft (auch wenn Ihr Tier mit 2 Jahren eigentlich noch zu jung für Schilddrüsenprobleme ist)? Wenn all diese Untersuchungen bereits durchgeführt wurden, wäre eine Darmbiopsie sicher ein möglicher weiterer Schritt zur Diagnosefindung. Eine solche Biopsie kann entweder im Rahmen einer Darmspiegelung erfolgen (mit dem Nachteil, daß man nur Biopsien der Schleimhaut, nicht aber der kompletten Darmwand erhält) oder aber über eine Probelaparatomie (also eine operative Eröffnung der Bauchhöhle), bei der so genannte Vollbiopsien der kompletten Darmwand entnommen werden können. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau L., ein CT oder MRT wäre für meine Begriffe eine Möglichkeit, aber nicht der erste Schritt, den ich gehen würde. Wurde bereits auf Infektionskrankheiten getestet (Parasiten, Tritrichomonas, Coronaviren/FIP, Leukose, Rotaviren, FIV)? Wurden bakteriologische Kotuntersuchungen durchgeführt? Wurde bereits eine Kontrastmittelpassage des Darmes durchgeführt? Wurden bei Ihrer Katze bereits die Schilddrüsenwerte überprüft (auch wenn Ihr Tier mit 2 Jahren eigentlich noch zu jung für Schilddrüsenprobleme ist)? Wenn all diese Untersuchungen bereits durchgeführt wurden, wäre eine Darmbiopsie sicher ein möglicher weiterer Schritt zur Diagnosefindung. Eine solche Biopsie kann entweder im Rahmen einer Darmspiegelung erfolgen (mit dem Nachteil, daß man nur Biopsien der Schleimhaut, nicht aber der kompletten Darmwand erhält) oder aber über eine Probelaparatomie (also eine operative Eröffnung der Bauchhöhle), bei der so genannte Vollbiopsien der kompletten Darmwand entnommen werden können. Mit freundlichen Grüßen C.Bank