zurück zur Übersicht Lebererkrankung / Giardien / Coronavirus 25.02.2010 von Ulrike U. Guten Tag, Es geht um meine Katze Flora. Seit Oktober 09 ist sie mit Ihrem Bruder aus Spanien bei uns. Sie ist ca 1,5 Jahre alt und gehört zu dem Typ ängstliche Katze. Als wir sie bekommen haben, hatte sie einen Schnupfen. Flora war zu der Zeit auch schon relativ dünn. Sie hat schon immer Probleme mit Schnupfen und wurde behandelt. Zuletzt mit Baytril. Sie hat auch Durchfall, hell braun schon eher flüssig. Wir haben den Kot beim TA auf Parasiten untersuchen lassen ohne Ergebnis. Für ihren Schnupfen bekam Sie Tetraseptin Forte. Die Vermutung, Chronischer Schnupfen. Den Durchfall hat Sie noch. Ich gebe DR. Wolf Darmflora Plus ins Futter. Bei unserer Flora verfärbte sich ihr rechtes Auge, es würde trüb und die Nickhaut zog sich nicht mehr richtig zurück. Ich bin mit ihr zum Blutabnehmen. Das Ergebnis. Ihre Leberwerte zu hoch. ALT(GPT) 281,5 Cholesterin 58 Triglyceride gesamt 27 Leukozyten 13.0 Segmentkernige 42 Monocyten 8 Die Nieren und auch die Schilddrüse sind OK. Meine Katzen haben alle einen Corona Virus. Zu Kämpfen haben wir auch mit Giardien, wo ich allerdings nicht weiß, ob Flora auch welche hat. Zu Ihrem Verhalten: Sie ist soweit fit. Sie spielt viel, frisst und trinkt auch genug, ihr Wasserhaushalt ist in Ordnung. Was mich jetzt interessiert ist, wann ist ein Leberwert Genzwertig? Ihre Monocyten sind zu hoch, kann das am chronischen Schnupfen liegen oder könnte da noch eine andere Entzündung sein, die man suchen sollte? Darf ich Ihr Immunsysthem überhaupt unterstützen, wenn sie einen Corona Virus hat? Z.B mit Engystol? Ihre Nieren sind ja noch Ok, muss ich damit rechnen das sie irgendwann in Mitleidenschaft gezogen werden und kann ich das vorbeugen? Darf ich Flora überhaupt mit Mitteln gegen Giardien behandeln? Wie hoch sind die Chancen, die Giardien wieder weg zu bekommen? Gibt es überhaupt ein wirksammes Mittel dagegen? Für Ihre Antworten bedanke ich mich. Mit freundlichen Grüßen Ulrike U. Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau U., Sie geben leider bei den Blutwerten leider die entsprechende Maßeinheit nicht mit an (µmol/l, mg/dl, mmol/l, U/l,...), damit ist eine Beurteilung der Werte nicht ohne weiteres möglich. Bei der Alanin-Amino-Transferase (ALT) dürfte es sich aber um U/l handelt, damit wäre der Wert zu hoch (der Normbereich, der bei unterschiedlichen Labors bzw. Messgeräten etwas differieren kann, liegt bei der Katze bei 70 U/l). Der erhöhte Wert spricht für eine Lebererkrankung. Die erhöhten Monozyten können Ausdruck einer chronischen Infektion sein, ohne daß hier eine direkte Zuordnung der Lokalisation der Infektion möglich ist. Da Sie schildern, daß Ihre Katzen Coronavirusträger sind, muß in solchen Fällen auch an eine durch diesen hervorgerufene feline infektiöse Peritonitis (FIP) gedacht werden. Gerade bei Coronavirusinfektionen & FIP ist eine Stärkung des Immunsystems eine zweischneidige Geschichte, da das Immunsystem bei der Entstehung und Ausbreitung einer FIP-Erkrankung eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Entsprechende Maßnahmen sollten daher nur in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen. Eine Behandlung gegen Giardien sollte meines Erachtens nach auf jeden Fall erfolgen. Der Wirkstoff der ersten Wahl ist hier Fenbendazol. Die Behandlung sollte dabei alle Tiere eines Haushalts einschließen, da ansonsten ein echter "Pingpong-Effekt" einsetzen kann (Sie beseitigen die Giardien bei einem Tier, das sich aber anschließend direkt wieder an einem der Anderen anstecken kann). Entscheidend ist hier, den Therapieerfolg so lange durch Kotproben und entsprechende Tests zu überprüfen, bis alle Tiere sicher Giardien-frei sind. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
Antwort von Tierarzt Dr. Christian Bank Sehr geehrte Frau U., Sie geben leider bei den Blutwerten leider die entsprechende Maßeinheit nicht mit an (µmol/l, mg/dl, mmol/l, U/l,...), damit ist eine Beurteilung der Werte nicht ohne weiteres möglich. Bei der Alanin-Amino-Transferase (ALT) dürfte es sich aber um U/l handelt, damit wäre der Wert zu hoch (der Normbereich, der bei unterschiedlichen Labors bzw. Messgeräten etwas differieren kann, liegt bei der Katze bei 70 U/l). Der erhöhte Wert spricht für eine Lebererkrankung. Die erhöhten Monozyten können Ausdruck einer chronischen Infektion sein, ohne daß hier eine direkte Zuordnung der Lokalisation der Infektion möglich ist. Da Sie schildern, daß Ihre Katzen Coronavirusträger sind, muß in solchen Fällen auch an eine durch diesen hervorgerufene feline infektiöse Peritonitis (FIP) gedacht werden. Gerade bei Coronavirusinfektionen & FIP ist eine Stärkung des Immunsystems eine zweischneidige Geschichte, da das Immunsystem bei der Entstehung und Ausbreitung einer FIP-Erkrankung eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Entsprechende Maßnahmen sollten daher nur in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt erfolgen. Eine Behandlung gegen Giardien sollte meines Erachtens nach auf jeden Fall erfolgen. Der Wirkstoff der ersten Wahl ist hier Fenbendazol. Die Behandlung sollte dabei alle Tiere eines Haushalts einschließen, da ansonsten ein echter "Pingpong-Effekt" einsetzen kann (Sie beseitigen die Giardien bei einem Tier, das sich aber anschließend direkt wieder an einem der Anderen anstecken kann). Entscheidend ist hier, den Therapieerfolg so lange durch Kotproben und entsprechende Tests zu überprüfen, bis alle Tiere sicher Giardien-frei sind. Mit freundlichen Grüßen C.Bank
