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Einschläferung mit T61

von Lydia W.

Hallo liebes Tierärzte-Team, Ich musste in der vergangenen Woche leider 2 meiner Meerschweinchen einschläfern lassen. Dazu war ich in der gleichen Tierarztpraxis, allerdings bei unterschiedlichen Ärzten. Meerschwein 1 (erkrankt an Leukose, 1200g schwer) wurde mit 1 ml Ketamin/Xylariem narkotisiert und bekam final 3ml Release. Sie schlief friedlich ein. Meerschwein 2 (erkrankt an Osteodystrophie, 925 g schwer) wurde mit 0,4 ml Ketamin/Xylariem narkotisiert und bekam final T61 ins Herz gespritzt. Narkotisiert war das Tier durchaus - sie hatte keine Körperspannung, keinen Augenreflex. Beim setzen der T61-Spritze allerdings, zuckte das Meerschwein zusammen bzw. krümmte sich und quiekte laut. Meiner Meinung nach das typische Schmerzquieken, welches sie zeigen, wenn sie eine Spritze bekommen. Auf meine Verwunderung hin und Nachfrage bei der Tierärztin, meinte diese, es würde sich dabei lediglich um Reflexe handeln. Das Tier würde das nicht mitbekommen. Ich hätte von Ihnen gern gewusst, ob Sie diese Einschätzung ("Reflexe") teilen? Oder ist davon auszugehen, dass mit der Narkose etwas nicht in Ordnung war (nicht tief genug? zumal Meerschwein 1 mehr als das doppelte der Narkose-Mittel bekam) und das Tier die Schmerzen und den Sterbeprozess durch die T61-Spritze mitbekommen hat? Quieken ist für mich kein Reflex. Man liest auch immer wieder, dass für T61 eine TIEFE Narkose vorliegen sollte. Ich habe aber gelesen, dass 0,2-04ml Xylazin/Ketamin nur eine oberflächliche Anästhesie ergibt, für eine tiefe lautet die Angabe 0,85ml/kg. Es geht mir nicht darum, die Tierärztin zu belangen, auch wenn mir persönlich das Verständnis dafür fehlt, warum man heute noch T61 verwendet, obwohl es sanftere Alternativen gibt. Leider konnte ich die verwendeten Mittel erst im Nachgang auf den Rechnungen sehen. Ich möchte lediglich für mich selber wissen, ob dieser Vorgang normal war und das erlebte besser verstehen bzw. verarbeiten können. Ich musste schon einige Meerschweinchen auf diesem Weg begleiten, aber sowas habe ich noch nie erlebt. Allerdings wurde auch noch nie T61 verwendet. Vielen Dank im Voraus für eine Antwort. Mit freundlichen Grüßen Lydia W.

Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Antwort von Tierärztin Dr. Bettina Schmidt

Liebe Frau W.,
T61 darf nur in tiefer Narkose eingesetzt werden. Die Tierärztin hat anscheinend vorher die Reflexe kontrolliert und ist davon ausgegangen, dass das Meerschwein in tiefer Narkose ist. Man hätte das Tier in diesem Zustand ohne weiteres operieren können; trotzdem ist bei der Injektion ins Herz eine Reaktion aufgetreten. Ich gehe davon aus bzw. hoffe es auch, dass das Meerschweinchen keinen Schmerz wahrnehmen konnte. Ich stimme Ihnen aber auch darin zu, dass eine höhere Narkosemittelmenge besser gewesen wäre. Im Sinne des Tierschutzes und für eine höhere Sicherheit bei der Euthanasie verwende ich kein T61 mehr, sondern nur Release. Mit Release treten diese Komplikationen nicht auf. Sprechen Sie die Tierärztin nochmal darauf an. Ich finde es wichtig, dass sie zukünftige Euthanasien nicht mehr auf diese Weise durchführt, sondern entweder die Narkosemittel viel höher dosiert und länger wartet mit der Injektion ins Herz oder noch besser, nie mehr T61 verwendet.
Viele Grüße, B. Schmidt

 

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