Sehr geehrte Frau Fries,
ich bin vor etwas mehr als einem Jahr in meine Mietwohnung eingezogen und habe zwei Katzen mitgebracht. Die Katzenhaltung wurde von meinem Vermieter und seiner Frau ausdrücklich erlaubt, allerdings nur mündlich. Vor zehn Monaten ist mir ein kleines Kätzchen zugelaufen, welches meine Vermieterin zwei Wochen später gesehen hat und einverstanden war, dass ich sie behalten darf, allerdings Zusage auch mündlich. Sie wollte sie sogar schon selbst behalten, weil sie dachte, die kleine Katze würde niemandem gehören.
Vorhin hat mich mein Vermieter zu sich zitiert und gesagt, ich müsste die kleine Katze weggeben, weil sie seit kurzem angeblich ihre Terrasse vollpinkeln und vollkoten würde. Auf meine Frage, ob er sie dabei gesehen hätte, meinte er, nein, aber sie würde öfters durch den Garten laufen. Ich sagte ihm darauf hin, dass es nicht sein kann, dass das meine Katze ist, die hinmacht, weil sie erst jetzt damit angefangen hätte, ich sie aber schon zehn Monate habe. Bei uns hier leben sehr viele Katzen, es könnte jede sein. Außerdem ist gerade Igel-Zeit, die überall hin machen, und Katzen machen nicht auf Terrassen und Tische, sondern ins Gebüsch oder Gras. Er drohte mir sogar, er würde sie, wenn sie das nächste Mal in seinem Garten wäre, einfangen und ins Tierheim bringen. Daraufhin habe ich ihm mit Anzeige gedroht, falls er sich das erlauben würde. Es passiert anscheinend immer nachts, weil morgens die Terrasse voll wäre. Warum soll meine Katze das plötzlich ohne Grund machen? Das hätte sie doch schon gleich von Anfang an gemacht, aber ein dreiviertel Jahr gab es keine Beanstandungen. Könnten Sie mir bitte einen Rat geben? Beweise dafür, dass es meine Katze ist, hat er nicht, er behauptet es halt. Vielen Dank und Grüße, Melanie