zurück zur Übersicht Hundehaltung im Büro, ist das strafbar, wenn es dem Hund gut geht? 16.02.2010 von Frank S Sehr geehrte Frau RA Fries, ich führe ein Unternehmen in einer Mehrparteien-Etage in Frankfurt. Jeden Tag mit dabei ist mein Presa Canario. Er gibt Laut, wenn Kurierdienste vor der Eingangstür stehen oder aber jemand extremen Krach verursacht. Vor kurzem in einem Streitgespräch äußerte einer der Herren von "nebenan", dass er mich beim Ordnungsamt anzeigen würde, weil ich den Hund von Tag bis Nacht und auch über Nacht im Büro lasse - dabei wird komplett ausgelassen, dass ich tagtäglich mehrere Stunden mit dem Hund Gassi gehe, mit ihm spiele, ihn pflege und hüte. Er ist gesund und es geht ihm gut. Aus privaten Gründen (weil ich nicht im Erdgeschoss lebe) kann mein Hund nicht mit nach Hause. Meine Frage: Kann man mich diesbezüglich belangen? Mache ich mich mit dieser Hundehaltung eventuell strafbar? Der Hund ist maximal zwölf Stunden über Nacht alleine. Spätabends fahre ich nach Hause und früh morgens stehe ich auf der Matte - jeden Tag und auch an den Wochenenden. Meine Lebensgefährtin ebenfalls und meine Mitarbeiter auch. Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Die gesetzlichen Anforderungen, die an Hundehalter und Züchter gestellt werden, befinden sich in der Tierschutz-Hundeverordnung. Gemäß § 2 dieser Verordnung muss einem Hund ausreichend Auslauf im Freien gewährt werden und für auseichend Umgang mit der bzw. den Betreuungspersonen muss gesorgt werden. Was unter dem Merkmal „ausreichend Umgang mit der Betreuungsperson“ konkret zu verstehen ist, muss in jedem Einzelfall geprüft werden und kann nicht pauschal beantwortet werde. Grundsätzlich ist diese Haltungsform jedoch nicht per se verboten. Probleme könnten Sie jedoch bekommen, wenn der Hund während Ihrer Abwesenheit nachts auch bellt und es zu einer eventuellen Ruhestörung der Nachbarn kommt. Versuchen Sie in einem Gespräch mit dem Herrn von „nebenan“ herauszufinden was der eigentliche Grund des Ärgers ist, da die Probleme mit dem Nachbarhund oft nur vorgeschoben werden.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Die gesetzlichen Anforderungen, die an Hundehalter und Züchter gestellt werden, befinden sich in der Tierschutz-Hundeverordnung. Gemäß § 2 dieser Verordnung muss einem Hund ausreichend Auslauf im Freien gewährt werden und für auseichend Umgang mit der bzw. den Betreuungspersonen muss gesorgt werden. Was unter dem Merkmal „ausreichend Umgang mit der Betreuungsperson“ konkret zu verstehen ist, muss in jedem Einzelfall geprüft werden und kann nicht pauschal beantwortet werde. Grundsätzlich ist diese Haltungsform jedoch nicht per se verboten. Probleme könnten Sie jedoch bekommen, wenn der Hund während Ihrer Abwesenheit nachts auch bellt und es zu einer eventuellen Ruhestörung der Nachbarn kommt. Versuchen Sie in einem Gespräch mit dem Herrn von „nebenan“ herauszufinden was der eigentliche Grund des Ärgers ist, da die Probleme mit dem Nachbarhund oft nur vorgeschoben werden.
