zurück zur Übersicht Hund beißt Nachbarn 17.11.2022 von Aleyna A. Der Hund eines Freundes (ein belgischer Schäferhund) hat seine Nachbarin gebissen und nun verlangt der Ehemann der Nachbarin, dass der Hund weggegeben wird. Die Nachbarin ist physisch nicht verletzt und ihre Bekleidung wurde auch nicht beschädigt. Nun könnte man sich streiten, ob es ein beißen oder schnappen war. Jedoch ist meine eigentliche Frage, ob ein Nachbar verlangen kann, dass der Hund weggegeben wird, obwohl niemand so verletzt wurde, dass er/sie zum Arzt muss, bzw. niemand in einer medizinischen Notlage steckt. Kann der Nachbar also z.B. beim Vermieter verlangen, dass man den Hund weggibt. Oder kann der Nachbar sogar das Ganze polizeilich/rechtlich verfolgen, wenn man den Hund nicht weggibt? Viele Grüße! Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Die einzige Behörde, die Ihrem Freund den Hund überhaupt „wegnehmen“ könnte, ist zuständige Ordnungsbehörde, je nach Grund für die Wegnahme also das Ordnungsamt oder das Veterinäramt. Dieser einschneidende Schritt ist jedoch nur das letzte verfügbare Mittel, wobei sich aus Ihrer Schilderung dafür keine Anhaltspunkte ergeben und dies der erste Beißvorfall war. Der Ehemann der Geschädigten hingegen hat keinen Anspruch darauf, dass Ihr Freund seinen Hund abgibt. Ob und wie er den Vermieter hingegen einbinden könnte, hängt von den Einzelheiten ab, so z.B. handelt es sich um denselben Vermieter, hat der Vermieter die Haltung des Hundes erlaubt bzw. weiß er überhaupt von dem Hund, gab es schon mal Beschwerden wegen des Hundes etc. Ihr Freund sollte sich unbedingt von einem Anwalt oder einer Anwältin über das weitere Vorgehen beraten lassen. Spätestens wenn er Post von der Polizei bekommt, z.B. wenn die Geschädigte eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet hat oder wenn Post vom Ordnungsamt kommt, sollte er nicht selbst antworten, sondern sich anwaltlich vertreten lassen.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Die einzige Behörde, die Ihrem Freund den Hund überhaupt „wegnehmen“ könnte, ist zuständige Ordnungsbehörde, je nach Grund für die Wegnahme also das Ordnungsamt oder das Veterinäramt. Dieser einschneidende Schritt ist jedoch nur das letzte verfügbare Mittel, wobei sich aus Ihrer Schilderung dafür keine Anhaltspunkte ergeben und dies der erste Beißvorfall war. Der Ehemann der Geschädigten hingegen hat keinen Anspruch darauf, dass Ihr Freund seinen Hund abgibt. Ob und wie er den Vermieter hingegen einbinden könnte, hängt von den Einzelheiten ab, so z.B. handelt es sich um denselben Vermieter, hat der Vermieter die Haltung des Hundes erlaubt bzw. weiß er überhaupt von dem Hund, gab es schon mal Beschwerden wegen des Hundes etc. Ihr Freund sollte sich unbedingt von einem Anwalt oder einer Anwältin über das weitere Vorgehen beraten lassen. Spätestens wenn er Post von der Polizei bekommt, z.B. wenn die Geschädigte eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet hat oder wenn Post vom Ordnungsamt kommt, sollte er nicht selbst antworten, sondern sich anwaltlich vertreten lassen.
