zurück zur Übersicht zugelaufene Katze behalten trotz Verbot im Mietvertrag 19.07.2011 von Gudrun T. Sehr geehrte Frau Fries, ich bewohne eine Mietwohnung in Bielefeld. Die Häuser gehören einem Privatmann, werden aber von einer Genossenschaft verwaltet. In meinem Mietvertrag unterschrieb ich eine Klausel,dass ich keine Tiere halten darf. Nun ist mir -da ich im Erdgeschoss mit Garten wohne- ein toller Kater zugelaufen. Er ist zwar tätoviert, aber das ansässige Tierheim kann mir den Eigentümer nicht nennen, sondern nur dessen Kastrierungsdaten. Natürlich werde ich über Aushänge versuchen, die Eigentümer zu ermittel, weil ja vielleicht auch traurige Kiddis da sind. Sollte mir dies aber nicht gelingen, möchte ich Karl Katz ganz gerne selbst behalten. Meine Frage an Sie als Rechtsanwältin wäre, kann ich bei zugelaufenen Katzen den Vertragspassus umgehen? Ich denke, dass meine Mitbewohner im Haus keine Probleme machen würden. Freue mich schon auf Ihre Antwort Mit freundlichen Grüßen Gudrun Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Zunächst möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Sie unbedingt beim Ordnungsamt bzw. dem Fundbüro Ihrer Stadt eine Fundmeldung aufgeben sollten, um sich nicht der Fundunterschlagung strafbar zu machen. Da diese Fundanzeige eventuell noch sehr wichtig werden kann, sollten Sie diese schriftlich per Einschreiben und Rückschein erstatten oder falls Sie persönlich im Amt die Fundanzeige erstatten, lassen Sie sich eine Bestätigung geben. Lassen Sie sich zusätzlich vom dem eingeschalteten Tierheim bestätigen wann Sie den Kater dort gemeldet haben. Nun zu Ihrer eigentlichen Frage. Zunächst kommt es auf die genaue Formulierung Ihres Mietvertrages an. Sollte dort tatsächlich stehen, dass die Tierhaltung generell verboten ist, ohne Ausnahmen von Kleintieren, so verstößt dies gegen die geltende Rechtsprechung des BGH. Ist dort jedoch “nur“ die Haltung von Hunden und oder Katzen verboten, so könnte dies wirksam sein. Für den Fall, dass Ihr Vermieter mittels einer wirksamen Klausel die Katzenhaltung verboten hat, kann dieses Verbot über den Umweg “Fundkatze“ nicht umgegangen werden.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Zunächst möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Sie unbedingt beim Ordnungsamt bzw. dem Fundbüro Ihrer Stadt eine Fundmeldung aufgeben sollten, um sich nicht der Fundunterschlagung strafbar zu machen. Da diese Fundanzeige eventuell noch sehr wichtig werden kann, sollten Sie diese schriftlich per Einschreiben und Rückschein erstatten oder falls Sie persönlich im Amt die Fundanzeige erstatten, lassen Sie sich eine Bestätigung geben. Lassen Sie sich zusätzlich vom dem eingeschalteten Tierheim bestätigen wann Sie den Kater dort gemeldet haben. Nun zu Ihrer eigentlichen Frage. Zunächst kommt es auf die genaue Formulierung Ihres Mietvertrages an. Sollte dort tatsächlich stehen, dass die Tierhaltung generell verboten ist, ohne Ausnahmen von Kleintieren, so verstößt dies gegen die geltende Rechtsprechung des BGH. Ist dort jedoch “nur“ die Haltung von Hunden und oder Katzen verboten, so könnte dies wirksam sein. Für den Fall, dass Ihr Vermieter mittels einer wirksamen Klausel die Katzenhaltung verboten hat, kann dieses Verbot über den Umweg “Fundkatze“ nicht umgegangen werden.
