zurück zur Übersicht Angeleinter Hund beißt freilaufenden Hund 05.05.2012 von Katharina R. Sehr geehrte Frau Fries, da meine Hündin andere Hunde nicht leiden kann, halte ich sie ausschließlich an der Leine. Wenn niemand zu sehen ist an der Automatikleine auch mal etwas länger. Leider laufen ansonsten die meisten Hunde frei herum und nicht selten werden wir bzw. meine Hündin von fremden Hunde belästigt, worauf meine Hündin aggressiv reagiert. Zur Info, bei uns in der Stadt gild ganzjährig Leinenzwang, außerhalb während der Brut- und Setzzeit. Leider hält sich kaum jemand daran. Wie sieht das rechtlich aus, wenn meine Hündin nun wirklich mal eine fremden nicht angeleinten Hund beißt? Ich sehe nicht ein, dass sie einen Maulkorb tragen muss, damit andere Hundebesitzer ihre meist nicht hörenden Hunde gesetzeswidrig frei herum laufen lassen können (und genau die sind es, die dies von mir fordern). Aber ist das Recht hier auch auf meiner Seite? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen! Herzliche Grüße, Katharina Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Sollte Ihre Hündin einen anderen Hund verletzten, haften Sie grundsätzlich gemäß § 833 BGB, da danach der Tierhalter alle Schäden ersetzen muss, die sein Tier verursacht. Daher sollte jeder (!) Hundehalter eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abschließen. Um ein gerechtes Ergebnis zu bekommen, muss aber eine möglicherweise vorliegende “Mitschuld“ des verletzten Hundes abgezogen werden, so dass Sie dann auch nur einen Teil der Kosten erstatten müssen. In Ihrem Fall müsste sich der Halter des verletzten Hundes z.B. anrechnen lassen, dass er den Hund trotz Leinenzwang frei laufen ließ. Sollten Sie ihn gewarnt und aufgefordert haben den Hund anzuleinen und er dies unterlässt, würde das ebenso gegen ihn sprechen. Zwar würde ein prophylaktisch angelegter Maulkorb wahrscheinlich helfen, da andere Hundehalter dann von sich aus ihre Hunde anleinen würden, aus hundepsycholigischer Sicht wäre dies für Ihre Hündin jedoch wahrscheinlich nicht zu empfehlen, da dies die Aggression unter Umständen verstärken könnte. Um Ihrer Hündin und sich selbst den Stress zu nehmen, sollten Sie überlegen einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Sollte Ihre Hündin einen anderen Hund verletzten, haften Sie grundsätzlich gemäß § 833 BGB, da danach der Tierhalter alle Schäden ersetzen muss, die sein Tier verursacht. Daher sollte jeder (!) Hundehalter eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abschließen. Um ein gerechtes Ergebnis zu bekommen, muss aber eine möglicherweise vorliegende “Mitschuld“ des verletzten Hundes abgezogen werden, so dass Sie dann auch nur einen Teil der Kosten erstatten müssen. In Ihrem Fall müsste sich der Halter des verletzten Hundes z.B. anrechnen lassen, dass er den Hund trotz Leinenzwang frei laufen ließ. Sollten Sie ihn gewarnt und aufgefordert haben den Hund anzuleinen und er dies unterlässt, würde das ebenso gegen ihn sprechen. Zwar würde ein prophylaktisch angelegter Maulkorb wahrscheinlich helfen, da andere Hundehalter dann von sich aus ihre Hunde anleinen würden, aus hundepsycholigischer Sicht wäre dies für Ihre Hündin jedoch wahrscheinlich nicht zu empfehlen, da dies die Aggression unter Umständen verstärken könnte. Um Ihrer Hündin und sich selbst den Stress zu nehmen, sollten Sie überlegen einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen.
