Silvester mit Hund

Zehn Tipps für einen angstfreien Jahreswechsel

Ein Hund versteckt sich an Silvester in einem Schuhschrank. © TASSO e.V.
Für Hündin Abby ist Silvester der Horror. Sie versteckt sich vor lauter Angst im Schrank.

Für uns Menschen ist Silvester der Höhepunkt des Jahres, für viele Hunde ist dieser Tag jedoch der reinste Alptraum. Vielerorts heult, zischt und knallt es, verursacht durch laute Feuerwerkskörper. Für unsere Hunde bedeutet der Krach reinster Stress und viele dieser Vierbeiner haben panische Angst davor. Mehr als 300 Hunde sind allein am Jahreswechsel von 2020 auf 2021 bei TASSO vermisst gemeldet wurden. Dazu kommen zahlreiche Tiere, die noch vor Silvester oder auch an den Tagen danach aus Angst vor verfrühten oder verspäteten Böllern ausgebüxt waren.

Was können Sie tun, um es Ihrem Hund an Silvester so entspannt wie möglich zu machen? Wir haben die wichtigsten Tipps und Hinweise zusammengefasst, wie Sie mit Ihrem Vierbeiner sicher über den Jahreswechsel kommen.

Warum haben Hunde Angst an Silvester?

Hunde haben ein feineres Gehör- und einen besseren Geruchssinn als Menschen. Sie hören lauter, intensiver und nehmen Geräusche war, die für uns gar nicht hörbar sind. Deswegen führen laute Geräusche, die beispielsweise durch schrille Heuler, Silvesterböller und Co. verursacht werden, für viele Hunde zu regelrechten Panik- und Stressanfällen. Bei manchen Hunden können Sie auch körperliche Schmerzen auslösen. Zudem können Hunde den Brandgeruch des Silvesterfeuerwerks intensiver wahrnehmen, und vielleicht verknüpft ein Vierbeiner diesen Geruch, in Verbindung mit dem lauten Feuerwerkskrach, mit schlechten Erfahrungen, die er in der Vergangenheit erlebt hat.


Wie macht sich die Angst an Silvester bemerkbar?

Die Angst Ihres Hundes an Silvester kann sich durch verschiedene Anzeichen bemerkbar machen:

  • Zittern und Hecheln
  • Winseln
  • Bellen
  • Eingezogener Schwanz, eventuell bis unter den Bauch
  • Geduckte Körperhaltung
  • Angelegte Ohren
  • Geweitete Pupillen
  • Unruhiges Verhalten
  • Verstecken
  • Appetitlosigkeit
  • Unsauberkeit

10 Tipps, wie Hunde entspannt über den Jahreswechsel kommen

Tipp 1: Lassen Sie Ihren Hund nicht alleine
Lassen Sie Ihren Hund nicht ausgerechnet in der Silvesternacht alleine zu Hause. Wenn Sie andere Pläne haben, bringen Sie ihn bitte sicher bei einer vertrauten Person unter. Ist Ihr Vierbeiner sehr verunsichert und ängstlich, sollten Sie selbst bei ihm bleiben. Denn die Bezugsperson ist in dieser Zeit oft der größte und wichtigste Halt für ein verängstigtes Tier.

Tipps 2: Bleiben Sie ruhig und seien Sie für Ihren Hund da
Verhalten Sie sich gegenüber Ihrem Hund ganz normal und zeigen Sie ihm, dass er in Sicherheit ist und es keinen Grund gibt, sich zu fürchten. Falls Ihr Hund Zuwendungen benötigt, geben Sie ihm diese. Oft reichen schon Streicheleinheiten aus, um einen Hund zu beruhigen.

Wichtig: Bestrafen Sie Ihren Vierbeiner niemals für ängstliches Verhalten. Dies kann zur Verstärkung der Angstzustände führen.

Tipp 3: Gehen Sie die letzte Gassirunde zu ruhigen Zeiten
Vielerorts geht der Feuerwerkskrach bei Anbruch der Dunkelheit so richtig los. Versuchen Sie deshalb am Silvestertag rechtzeitig mit Ihrem Hund die letzte Gassirunde zu gehen, bevor überall ausgelassen geknallt wird.

Mehr Schutz durch Kennzeichnung und Registrierung: Trotz guter Sicherheitsmaßnahmen kann es passieren, dass Ihr Hund entläuft. Deshalb ist es wichtig, dass Haustiere mit der Transpondernummer bei TASSO registriert sind. Nur so kann im Ernstfall Ihr Tier Ihnen als Halter zugeordnet werden.  Damit die Kollegen aus der TASSO-Notrufzentrale Sie auch direkt erreichen können, wenn Ihr entlaufener Hund gefunden wurde, ist es essentiell, dass Sie uns Änderungen Ihrer Kontaktdaten, wie die Telefonnummer, mitteilen. Ihre Tier- und Halterdaten können Sie schnell und einfach über das MeinTASSO-Nutzerkonto selbst verwalten und jederzeit aktualisieren.

Tipp 4: Schirmen Sie den Lärm von außen ab
Sperren Sie den Lärm aus, indem Sie die Rollläden herunterlassen und die Vorhänge schließen. So wird der Silvesterkrach gedämpft und die grellen Lichter des Feuerwerks abgeschwächt.

Ein Hund spielt mit einem Spielzeug an Silvester. © TASSO e.V.
Lenken Sie Ihren Hund an Silvester mit Hundespielzeug von dem Feuerwerkskrach ab.

Tipp 5: Übertönen Sie den Feuerwerkskrach
Der Krach von Raketen und Böllern ist oft das Schlimmste für Ihren Hund. Oftmals reicht eine gewohnte Geräuschkulisse schon aus, um Ihren Hund von dem Feuerwerkslärm abzulenken. Schalten Sie daher zum Beispiel den Fernseher oder das Radio an.

Tipp 6: Bieten Sie Ihrem Hund Rückzugsorte
Richten Sie Ihrem Hund Ruheplätze ein, an denen er sich sicher fühlt. Oft reicht es schon aus, wenn Sie sein Kuschelkörbchen an einen dunklen Ort in Ihrer Nähe stellen. Manche Hunde mögen sogar „Versteckmöglichkeiten“, wie eine Transportbox oder eine Höhle, wo sich der Vierbeiner bei Stress und Angst verstecken und zurückziehen kann. Wir empfehlen, den Rückzugsplatz schon einige Tage vor Silvester herzurichten, damit sich Ihr Tier daran gewöhnen kann.

Tipp 7: Lenken Sie Ihren Hund ab
Wenn Ihr Hund an Silvester Angst zeigt, versuchen Sie, ihn mit Leckerlis abzulenken. Das Kauen von besonderen Leckerlis bringt nicht nur Freude für Ihren Vierbeiner, sondern lenkt auch noch zusätzlich von den lauten Geräuschen ab. Versuchen Sie auch mal Ihren Hund mit Intelligenzspielzeugen aufzuheitern. Durch diese sinnvolle Beschäftigung baut Ihr Hund Stress ab.

Tipp 8: Lasten Sie Ihren Hund aus
Vor Silvester sollten Sie Ihren Hund auslasten. Das geht beispielsweise mit einem langen Spaziergang. Fahren Sie dazu zum Beispiel in den Wald, dort können Sie den Silvesterkrach entfliehen. Auch zu Hause können Sie Ihren Vierbeiner mit aktiver Beschäftigung auspowern.

Tipp 9: Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt über die Angstzustände Ihres Hundes
Leider gibt es auch Vierbeiner, die so extrem auf die Silvesternacht reagieren, dass die oben genannten Tipps ihnen keine Erleichterung verschaffen. Sie verweigern beispielsweise schon Tage vorher die Nahrung, jaulen unaufhörlich, leiden unter Durchfall, zittern heftig u.v.m. In diesem Fall sollte rechtzeitig der Tierarzt des Vertrauens aufgesucht werden. Im Notfall kann er entsprechende Beruhigungsmittel verordnen. Dies sollte jedoch wirklich nur bei schweren Unruhen in Erwägung gezogen werden.

Tipp 10: Verreisen Sie mit Ihrem Hund
Wenn Ihr Hund sehr ängstlich ist, können Sie dem Lärm entfliehen, in dem Sie beispielsweise aufs Land fahren oder verreisen. Besonders ländliche Regionen bieten oft einen ruhigen und entspannten Jahreswechsel ohne laute Geräusche.

Tipp: Buchen Sie sich doch zum Beispiel eine Unterkunft in einem Nationalpark. Dort ist es grundsätzlich verboten, Böller und Raketen zu zünden.

Download: Silvestertipps für Hunde


Weitere Hinweise um Hunde vor dem Entlaufen an Silvester zu schützen

Wer Silvester mit seinem Vierbeiner zu Hause verbringt, lädt oft Besuch ein. Oft denken aber Gäste einfach nicht daran, die Tür zu schließen, wenn Sie kurz das Haus verlassen. Dieser kleine Moment reicht schon aus, dass Ihr Hund entlaufen kann. Bitten Sie Ihren Besuch daher ausdrücklich, darauf zu achten, dass sich im Haus ein Hund befindet.

Dafür haben wir für Sie ein Hinweisschild erstellt, das Sie an der Tür befestigen können.

Download: Plakat Silvester - Hund im Haus


Gassigehen ohne Leine – auch an Silvester?

Unsere Erfahrungen aus der TASSO-Notrufzentrale zeigen, dass die meisten Hunde in Schrecksituationen entlaufen, vor allem durch laute Geräusche an Tagen rund um Silvester. Riskieren Sie deshalb nichts. Halten Sie Ihren Hund ab dem Verkaufsstart des Silvesterfeuerwerks immer an der Leine, wenn Sie unterwegs sind. Ängstliche Hunde sollten  am besten zusätzlich ein Sicherheitsgeschirr tragen. Achten Sie auch darauf, die Leine wirklich festzuhalten. Gerade beim letzten und ersten Gassigang am Silvesterabend und am Neujahrsmorgen kann es zudem hilfreich sein, die Leine in einer weiteren Leine zu sichern, die Sie sich um den Körper hängen. Weitere Informationen, wie Sie Ihren Hund doppelt sichern können, finden Sie hier: Hund richtig sichern


© Karin Wloka

So sichern Sie Ihren Hund

Größtmöglicher Schutz

Mit welchen Maßnahmen lässt sich das Risiko, dass der Hund entläuft so gering wie möglich halten? Wir haben einige Tipps und Tricks zusammengefasst.

© TASSO e.V.

Spielen mit Hund

Schnüffeln und Denken

Regelmäßiges Spielen mit dem Vierbeiner stärkt die Bindung, fordert den Hund und macht Mensch und Tier gleichermaßen Spaß. Wir haben einige Ideen für die Beschäftigung mit dem Vierbeiner für Sie zusammengetragen.

© Elfi Lorson

Ausstattung für Hunde

Was braucht mein Hund wirklich?

Was genau brauchen Hunde für den Alltag und was gehört zur tierischen Grundausstattung? Die wichtigsten Dine haben wir für Sie zusammengestellt. 

 

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TASSO-Videos

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