© Liliana Lüttgens
Balthasar, einer der zwei roten Tiger dieser Familie, ging wie gewohnt nach der Abend-Fütterung mit seinem Bruder Zwiebelchen noch mal über die Katzentreppe vom Balkon auf Streifzug. Normalerweise kommen die beiden zum Schlafen heim oder spätestens am Morgen gegen sechs Uhr – pünktlich zur Fütterungszeit. Doch es kam nur Zwiebelchen heim. Auch an den folgenden Tagen blieb Balthasar verschwunden und wir haben die Suchmeldung über TASSO aufgegeben, verbreiteten die Plakate in der Umgebung und sozialen Netzwerken.
Nach 28 Tagen kam die Bäckerin aus unserem Dorf mit einem Hinweis zu uns: gefundener roter Kater im Tierheim Landsberg abgegeben. Wir riefen am selben Abend noch über die Notfall-Hotline dort an. Aber durch die Chip-Nummer konnten wir feststellen, dass der Kater nicht unserer war. Die Hoffnung schwand wieder nach der Aufregung und man machte sich weiter Sorgen. Andernfalls wurde aber auch noch kein Tier leblos am Wegesrand gefunden mit der Chip-Nummer von unserem Balthasar. Eine Achterbahn der Gefühle hielt sich in der Familie, aber die Hoffnung blieb. Wenn keiner ihn findet, muss er also noch irgendwo streunen!
Und so war es: 30 Tage war der Herr Balthasar also unterwegs und stand hungrig, miauend, schnurrend und verschmust plötzlich in der Küche neben seinem Bruder Zwiebel. Auch trotz Kastration bleiben Kater vermutlich gern mal eine Weile weg und ich möchte jedem „Dosenöffner“ Mut machen, die Hoffnung nicht zu verlieren. Denn auch eine Nicht-Meldung von TASSO an einem Tiergesuch kann ein gutes Zeichen sein. Der gefundene Kater in Landsberg war zwar nicht gechipt, so wussten wir aber dennoch, dass es nicht unser vermisster Balthasar war, denn kein anderer hat seine Chip-Nummer. Ich bin so dankbar über die unterstützende Möglichkeit von TASSO und habe auch die App auf dem Handy, sodass ich andere Suchanzeigen in meiner Nähe bekomme und auch die Ohren und Augen für andere Vermisste offen halte.
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