© Jessica Schmid
Als Freigängerin ist unsere Katzendame Kuschel meist den ganzen Tag draußen und kommt nur für gelegentliche Snacks immer wieder nach Hause. Auf ihren Spaziergängen durchstreift sie in der Regel nur die Nachbargärten, geht auf dem Feld jagen oder schlendert den Feldweg hinterm Haus entlang. Kurz vor den Herbstferien 2023 in NRW war sie dann aber plötzlich verschwunden. Kein morgendliches Kratzen am Schlafzimmerfenster um Einlass zu bekommen, kein forderndes Miauen an der Haustür waren zu hören. So ging es zwei Tage lang, bis wir uns richtig Sorgen machten. Die Vermutung: Kuschel wurde irgendwo in der Umgebung versehentlich in einem Geräteschuppen oder einer Garage eingesperrt. Das Problem: So kurz vor den Herbstferien mussten wir damit rechnen, dass es bald keine Chance mehr auf Befreiung geben würde, wenn die Nachbarn erst mal für ein bis zwei Wochen in die Ferien fahren würden.
In einer spontanen Aktion meldete ich Kuschel am Morgen noch vor der Arbeit bei TASSO als vermisst und lud ein paar Fotos hoch. Das Suchplakat versendete ich im Laufe des Tages an sämtliche Kontakte in meinem Handy und verteilte es noch am frühen Nachmittag in meiner Nachbarschaft. Ein paar Nachbarn traf ich persönlich an. Sie alle versprachen, noch am selben Tag bei sich ums Haus nach der Katze Ausschau zu halten.
Ich war kaum 30 Minuten daheim, da klingelte es auch schon an der Tür. Ein Nachbar stand dort mit schuldbewusster Miene und wedelte mir mit meinem Suchplakat vor der Nase herum. "Ich glaube die Kuschel ist bei mir im Keller. Aber jetzt finde ich sie nicht mehr! Sie ist abgehauen und versteckt sich!"
Zusammen mit meinem Sohn machten wir uns auf den Weg und fanden tatsächlich die panische Kuschel im Keller des Nachbarn. Durch gutes Zureden konnten wir sie aus dem Versteck locken und nach Hause bringen. Die Rettung kam gerade noch rechtzeitig, denn der Nachbar wollte schon kurze Zeit später auf eine mehrtägige Reise aufbrechen.