zurück zur Übersicht

Babesiose

von Sylke D.

Guten Tag, meine Hündin (7 Jahre) wurde am 1.11.25 positiv auf Babesiose getestet. Auch der PCR Test war positiv. Sie hatte eine Anämie (Bluttransfusion war nicht notwendig, aber hart an der Grenze), leichte Temperaturerhöhung, war schlapp und hatte diesen typischen rot-bräunlichen Urin. Es wurde ihr Carbesia in der empfohlenen Dosierung auf Grund ihres Körpergewichtes gespritzt und sie kam an die Infusion mit Kochsalzlösung. Eine halbe Stunde nach Verabreichung von dem Carbesia konnte meine Hündin nicht mehr stehen, entwickelte einen sehr starken Nystagmus und war eigentlich nicht mehr direkt ansprechbar. Somit bekam sie notfallmäßig Cortison und kreislaufstabilisierende Mittel in die Vene sowie zusätzlich Coffea eingegeben. Eine halbe Stunde später war der Nystagmus so gut wie verschwunden und sie konnte wieder laufen, war aber komplett schlapp. Meine Hündin reagiert auf viele Medikamente überempfindlich und allergisch (auch auf alle gängigen Wurm- und Zeckenmittel). Zusätzlich reagiert sie allergisch auf Hausstaub- und Futtermilben sowie auf einen Pilz, der in der Erde vorkommt. Dagegen läuft seit längerem eine Hyposensibilisierung. Jetzt wäre eigentlich nach 14 Tagen die zweite Carbesia Spritze fällig, auf Grund der ersten Erfahrung sind wir uns mit der Tierärztin aber nicht sicher, wie diese vertragen wird oder ob noch gravierende Nebenwirkungen auftreten. Daher wurde uns jetzt von der Tierärztin vorgeschlagen, es bei einer Gabe von Carbesia zu belassen und in 14 Tagen einen erneuten PCR Test durchzuführen. Die Literatur ist sich uneins, was die zweite Gabe von Carbesia betrifft. Die einen schreiben, eine Gabe reicht, die anderen empfehlen eine zweite Gabe. Was würden Sie uns raten. Danke für Ihre Antwort. VG

Tierärztin Janina Rohde

Antwort von Tierärztin Janina Rohde

Hallo Frau D.

Die Behandlung einer Babesiose lässt sich ohne vollständige Informationen nur eingeschränkt beurteilen. Für eine sichere Empfehlung wäre wichtig zu wissen, welche Babesienart (Babesia canis, Babesia vogeli, Babesia rossi, Babesia gibsoni) in der PCR gefunden wurde. Je nach Art unterscheidet sich das Rückfallrisiko deutlich. Ebenso relevant sind die Entwicklung der Blutwerte seit der Akutphase (Anämiegrad, Thrombozyten, Bilirubin, Leber- und Nierenwerte), mögliche weitere positive Erreger wie Ehrlichien, Anaplasmen oder Dirofilarien, der Herkunftsort des Hundes und der aktuelle klinische Zustand. Auch der genaue Applikationsweg des Carbesia (intramuskulär, subkutan in ein Depot aus Flüssigkeit) muss geklärt werden, da neurologische Probleme bei falscher Verabreichung beschrieben sind. Babesiose kann in einen chronischen Verlauf übergehen, wenn Erreger im Körper verbleiben oder die Therapie unvollständig ist. Daher ist es wichtig zu wissen, ob die erste Carbesia-Gabe wirklich ausgereicht hat. Die schwere Reaktion mit Nystagmus nach der ersten Injektion kann eine ungewöhnlich starke Medikamentenreaktion sein, aber auch durch falschen Applikationsweg oder die Erkrankung selbst ausgelöst werden. Eine alleinige PCR-Kontrolle in 14 Tagen liefert Hinweise, ist aber nicht immer ein sicherer Marker für vollständige Erregerelimination. Viel entscheidender ist der Verlauf des klinischen Befindens und der Hämatologie.

Viele Grüße
Janina Rohde

 

758.548 „Gefällt mir“-Angaben

Danke für die vielen Likes!

TASSO-Videos

Alles zu den Aufgaben von TASSO in Bildern

Newsletter

Bleiben Sie immer auf dem Laufenden!

Cookies

Liebe Tierfreunde,
um unsere Webseite optimal auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen, verwenden wir Cookies. Einige Cookies sind technisch notwendig (essentiell), damit unsere Webseite funktioniert. Zudem verwenden wir Cookies zu Marketing- und Statistik-Zwecken, um Ihnen ein noch besseres Webseiten-Erlebnis zu bieten. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten und diese jederzeit unter „Cookie-Einstellungen“ einsehen und ändern. Erklärung zur Nutzung von Cookies auf unserer Webseite Datenschutzerklärung