zurück zur Übersicht Hüftdysplasie 20.11.2025 von Ranja M. Mein Kater hat Hüftdysplasie angeboren Er ist mittlerweile 7 Jahre alt und das Röntgenbild sieht gruselig aus. Er hat jedoch überhaupt keine Einschränkungen oder Probleme er springt überall rauf, rennt usw Und ja ich weiß Katzen verbergen Schmerzen, aber ich kenne meinen Seelenkater so gut und merke sofort wenn es ihm irgendwie nicht gut geht.. war wegen anderer Dinge der Fall in letzter Zeit Auch die beiden Geschwister von ihm haben HD und kommen super klar auch ohne Schmerzmittel usw Bei meinem Kater war es eine Zufallsdiagnose da ich von den Geschwistern wusste haben wir ihn in einer Zahn op röntgen lassen sonst wüssten wir bis heute nichts von der HD da keinerlei Symptome Nun wollte ich fragen ob Katze damit sehr gut klar kommen können denn eine Hüft OP wäre für mein sensibles Tier das schon nach einem kurzen Tierarztbesuch depressiv wird sehr stressig und extrem schlimm. Solensia wäre keine bzw die allerletzte Option für uns aufgrund der schweren Nebenwirkungen die ich in einem Solensia Forum gelesen habe. Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau M. Der radiologische Befund korreliert bei dieser Tierart nur begrenzt mit dem tatsächlichen Schmerzempfinden. Viele Katzen kompensieren strukturelle Veränderungen über gute Muskulatur und angepasste Bewegungsmuster und zeigen erst spät oder gar nicht klinische Auffälligkeiten. Ein konservatives Vorgehen ist daher bei einem völlig unauffälligen Tier medizinisch vertretbar. Wichtig bleibt, subtile Schmerzzeichen regelmäßig zu prüfen. Dazu gehören Veränderungen der Sprunghöhe, verkürzte Spielphasen, reduzierte Fellpflege oder Berührungsempfindlichkeit. Die Feline Grimace Scale und validierte Verhaltensskalen helfen, diskrete Schmerzen objektiver zu erfassen. Bei Unsicherheit kann ein kurzer „Schmerztrial“ mit einem gut verträglichen Analgetikum Hinweise geben, ob bislang unerkannte Schmerzen vorliegen. Eine Operation ist nur dann angezeigt, wenn eindeutige klinische Einschränkungen bestehen. Die meisten symptomfreien Katzen profitieren stattdessen von gelenkschonender Bewegung, konsequentem Gewichtsmanagement und Physiotherapie, die Muskulatur und Beweglichkeit erhält. Ergänzend können nutritive Maßnahmen sinnvoll sein. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) wirken nachweislich entzündungsmodulierend im Gelenkstoffwechsel, insbesondere im Verhältnis zu Omega-6-Fettsäuren. Präparate mit dokumentierter Zusammensetzung können langfristig zur Unterstützung genutzt werden. Auch Gelenknährstoffe wie Glucosamin, Chondroitinsulfat, MSM oder kombinierte Produkte wie Synoquin können – je nach individueller Verträglichkeit – ergänzend eingesetzt werden. Sie ersetzen keine Analgesie, können aber bei milden Beschwerden die Gelenkgesundheit unterstützen. Solange Ihr Kater keinerlei Symptome zeigt, ist Beobachtung in Verbindung mit regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle, Schmerzskalen und gegebenenfalls Physiotherapie die schonendste und zugleich medizinisch sinnvolle Strategie. Viele Grüße Janina Rohde
Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau M. Der radiologische Befund korreliert bei dieser Tierart nur begrenzt mit dem tatsächlichen Schmerzempfinden. Viele Katzen kompensieren strukturelle Veränderungen über gute Muskulatur und angepasste Bewegungsmuster und zeigen erst spät oder gar nicht klinische Auffälligkeiten. Ein konservatives Vorgehen ist daher bei einem völlig unauffälligen Tier medizinisch vertretbar. Wichtig bleibt, subtile Schmerzzeichen regelmäßig zu prüfen. Dazu gehören Veränderungen der Sprunghöhe, verkürzte Spielphasen, reduzierte Fellpflege oder Berührungsempfindlichkeit. Die Feline Grimace Scale und validierte Verhaltensskalen helfen, diskrete Schmerzen objektiver zu erfassen. Bei Unsicherheit kann ein kurzer „Schmerztrial“ mit einem gut verträglichen Analgetikum Hinweise geben, ob bislang unerkannte Schmerzen vorliegen. Eine Operation ist nur dann angezeigt, wenn eindeutige klinische Einschränkungen bestehen. Die meisten symptomfreien Katzen profitieren stattdessen von gelenkschonender Bewegung, konsequentem Gewichtsmanagement und Physiotherapie, die Muskulatur und Beweglichkeit erhält. Ergänzend können nutritive Maßnahmen sinnvoll sein. Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) wirken nachweislich entzündungsmodulierend im Gelenkstoffwechsel, insbesondere im Verhältnis zu Omega-6-Fettsäuren. Präparate mit dokumentierter Zusammensetzung können langfristig zur Unterstützung genutzt werden. Auch Gelenknährstoffe wie Glucosamin, Chondroitinsulfat, MSM oder kombinierte Produkte wie Synoquin können – je nach individueller Verträglichkeit – ergänzend eingesetzt werden. Sie ersetzen keine Analgesie, können aber bei milden Beschwerden die Gelenkgesundheit unterstützen. Solange Ihr Kater keinerlei Symptome zeigt, ist Beobachtung in Verbindung mit regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle, Schmerzskalen und gegebenenfalls Physiotherapie die schonendste und zugleich medizinisch sinnvolle Strategie. Viele Grüße Janina Rohde