zurück zur Übersicht Katze mit Vorgeschichte / Sedierung bei jedem Tierarztbesuch 23.11.2025 von Claudia M. Sehr geehrte Damen und Herren, seit gut 3,5 habe ich eine jetzt 9-jährige Katze, die ich aus der Tiervermittlung genommen habe. Sie stammt aus schlechter Haltung, ist getreten und geschlagen worden und kam auch mal mit Feuer in Kontakt (2 Brandwunden am Kopf). Anfang ließ sie sich nicht anfangen, hat gebissen und gekratzt, sehr heftig und stark. Inzwischen hat sie nur noch selten "Anfälle", die aber auch nicht mehr heftig sind. Ich verlasse in dem Fall einfach den Raum. Als ich sie bekommen habe, bekam die Cortison gegen Kratzen (meist an den Narben am Kopf). Nach und nach habe ich das Cortison abgesetzt und es ging bis September gut. Da kam ich für eine Woche ins Krankenhaus. Seither kratzt sie sich wie verrückt und hat auch blutige Stellen. Mit Naturheilmitteln komme ich nicht weiter, der Tierarzt hat einmal für 10 Tage Cortison verschrieben, es wurde kurz besser, nach Absetzen aber verschlimmerte sich alles wieder. Eine Tierfutterallergie wurde damals schon ausgeschlossen. Der Tierarzt sagt, dass er sich die Katze anschauen muss, bevor er wieder Cortison verschreibt. Aber schon alleine bis sie im Transporter ist, sind wir beide unendlich gestresst und der Besuch beim Tierarzt (vom Transporter in einen Käfig, um dann sadiert zu werden) ist auch nicht ohne. Zudem denke ich, dass ständige Sedierungen nicht toll sind. Mir tut die Katze unendlich leid. Sie fühlt sichnicht wohl, das Kratzen ist auch für sie Stress. Haben Sie einen Tipp, was ich noch machen könnte? Danke und viele Grüße! Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau M. Bei erneut starkem Juckreiz ist eine dermatologische Untersuchung wichtig, da Ursachen wie Parasiten, Pilzinfektionen, bakterielle Entzündungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen ausgeschlossen werden müssen. Kortison hilft zwar kurzfristig, ist aber ohne Diagnose keine dauerhafte Lösung und kann bei Infektionen sogar kontraproduktiv sein. Damit die Untersuchung für Ihre Katze möglichst stressarm abläuft, lohnt es sich, gezielt nach Tierarztpraxen zu suchen, die als „Cat Friendly“ oder „Stress Free“ zertifiziert sind. Solche Praxen arbeiten mit ruhigen Abläufen, abgetrennten Wartebereichen und schonenden Untersuchungsmethoden. Auch kleine Maßnahmen helfen: Transportbox von oben abdecken, die Box erhöht abstellen (nicht auf dem Boden), ein ruhiger, kurzer Weg vom Auto in die Praxis und Feliway in der Box. Besonders hilfreich ist eine geplante Prämedikation zu Hause – zum Beispiel mit Bonqat oder einem alternativen angstlösenden/leicht sedierenden Medikament, je nach individueller Verträglichkeit. Damit kommt die Katze deutlich entspannter an und eine Zwangsfixation wird vermieden. Falls die Katze dennoch nicht berührbar ist, ist eine kurze, gezielte Sedation in der Praxis tierschonender und sicherer als körperlicher Widerstand. Unter dieser stressarmen Vorbereitung können dann in Ruhe die notwendigen dermatologischen Untersuchungen durchgeführt werden: Hautgeschabsel, Pilzkultur, Zytologie und ggf. Blutuntersuchungen. Erst wenn die Ursache klar ist, lässt sich eine dauerhaft wirksame Therapie einleiten. Viele Grüße Janina Rohde
Antwort von Tierärztin Janina Rohde Hallo Frau M. Bei erneut starkem Juckreiz ist eine dermatologische Untersuchung wichtig, da Ursachen wie Parasiten, Pilzinfektionen, bakterielle Entzündungen oder Überempfindlichkeitsreaktionen ausgeschlossen werden müssen. Kortison hilft zwar kurzfristig, ist aber ohne Diagnose keine dauerhafte Lösung und kann bei Infektionen sogar kontraproduktiv sein. Damit die Untersuchung für Ihre Katze möglichst stressarm abläuft, lohnt es sich, gezielt nach Tierarztpraxen zu suchen, die als „Cat Friendly“ oder „Stress Free“ zertifiziert sind. Solche Praxen arbeiten mit ruhigen Abläufen, abgetrennten Wartebereichen und schonenden Untersuchungsmethoden. Auch kleine Maßnahmen helfen: Transportbox von oben abdecken, die Box erhöht abstellen (nicht auf dem Boden), ein ruhiger, kurzer Weg vom Auto in die Praxis und Feliway in der Box. Besonders hilfreich ist eine geplante Prämedikation zu Hause – zum Beispiel mit Bonqat oder einem alternativen angstlösenden/leicht sedierenden Medikament, je nach individueller Verträglichkeit. Damit kommt die Katze deutlich entspannter an und eine Zwangsfixation wird vermieden. Falls die Katze dennoch nicht berührbar ist, ist eine kurze, gezielte Sedation in der Praxis tierschonender und sicherer als körperlicher Widerstand. Unter dieser stressarmen Vorbereitung können dann in Ruhe die notwendigen dermatologischen Untersuchungen durchgeführt werden: Hautgeschabsel, Pilzkultur, Zytologie und ggf. Blutuntersuchungen. Erst wenn die Ursache klar ist, lässt sich eine dauerhaft wirksame Therapie einleiten. Viele Grüße Janina Rohde