zurück zur Übersicht Fundkatze 02.05.2021 von Christine H. Sehr geehrte Frau Fries, Wie lange muß ich mit einer Kastration warten, wenn ich einen unkastrierten Fundkater bei mir aufnehme und bereit bin, ihn zu behalten, sofern sich kein Besitzer findet? Begehe ich "Sachbeschädigung", wenn ich ihn kastrieren lasse und kann ein eventueller Besitzer dann Schadensersatz verlangen? und wie kann ein vermutlicher Besitzer denn nachweisen, dass es wirklich seine Katze ist, wenn die Katze weder gechipt noch tätowiert ist und ansonsten ohne besondere Kennzeichen ist (komplett schwarz ohne weiße Abzeichen)? Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Da es sich um einen Fundkater handelt, der also im Eigentum eines anderen Menschen steht und für sie daher ein fremdes Tier ist, würde eine Kastration tatsächlich eine „Sachbeschädigung“ darstellen. Sie dürften ihn daher erst kastrieren lassen, wenn Sie nach den Regeln des Fundrechts rechtskräftige Eigentümerin geworden sind. Falls die Kastration aus medizinischen Gründen zuvor notwendig ist (was Sie sich durch einen Tierarzt schriftlich bestätigen lassen sollten) oder wenn er ein Freigänger ist und es in Ihrem Wohnort eine Katzenschutzverordnung gibt, die das Kastrieren für Freigänger vorschreibt und die der Eigentümer/Halter des Katers selbst auch durchführen müsste, wäre die Kastration des fremden Tieres jedenfalls gerechtfertigt. Zudem ist dann auch zu prüfen, ob Sie die für das fremde Tier entstandenen Kosten neben den Futterkosten erstattet verlangen können und die Rückgabe nicht nur von dem Nachweis, dass es sich um den Eigentümer handelt, sondern auch von der Zahlung des Betrages abhängig machen können. Der Nachweis einer schwarzen Katzen ohne Chip und ohne Tätowierung dürfte für den Eigentümer schwierig sein, er könnte es anhand von Fotos oder Videos versuchen oder bei einem persönlichen Besuch, wenn der Kater ihn erkennt, o.ä.
Foto: © Ann-Kathrin Fries Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries Da es sich um einen Fundkater handelt, der also im Eigentum eines anderen Menschen steht und für sie daher ein fremdes Tier ist, würde eine Kastration tatsächlich eine „Sachbeschädigung“ darstellen. Sie dürften ihn daher erst kastrieren lassen, wenn Sie nach den Regeln des Fundrechts rechtskräftige Eigentümerin geworden sind. Falls die Kastration aus medizinischen Gründen zuvor notwendig ist (was Sie sich durch einen Tierarzt schriftlich bestätigen lassen sollten) oder wenn er ein Freigänger ist und es in Ihrem Wohnort eine Katzenschutzverordnung gibt, die das Kastrieren für Freigänger vorschreibt und die der Eigentümer/Halter des Katers selbst auch durchführen müsste, wäre die Kastration des fremden Tieres jedenfalls gerechtfertigt. Zudem ist dann auch zu prüfen, ob Sie die für das fremde Tier entstandenen Kosten neben den Futterkosten erstattet verlangen können und die Rückgabe nicht nur von dem Nachweis, dass es sich um den Eigentümer handelt, sondern auch von der Zahlung des Betrages abhängig machen können. Der Nachweis einer schwarzen Katzen ohne Chip und ohne Tätowierung dürfte für den Eigentümer schwierig sein, er könnte es anhand von Fotos oder Videos versuchen oder bei einem persönlichen Besuch, wenn der Kater ihn erkennt, o.ä.
