© Susann Krämer
Ist es in Ordnung ohne Hund zu vereisen?
Viele Hunde sind richtig gute Urlaubsbegleiter und lieben es, mit ihren Menschen gemeinsam zu verreisen. Doch nicht jeder Hund kann oder sollte mit in den Urlaub genommen werden und manchmal planen wir Zweibeiner auch Reisen, die für unsere Hunde nicht geeignet sind. Manchmal kann es auch für uns Menschen notwendig sein, ohne tierische Begleitung zu entspannen und durchzuatmen, um anschließend wieder erholt und mit voller Kraft ins tierische Familienleben zurückzukehren. Aber: Unsere Hunde sind von uns abhängig und wir tragen zu jedem Zeitpunkt des gemeinsamen Lebens die Verantwortung für sie. Es ist somit auch unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie optimal versorgt werden, wenn wir diese Versorgung einmal nicht selbst übernehmen können. Eine gute Planung und verantwortungsvolle Vorbereitung der eigenen Abwesenheit ist somit unerlässlich.
Eine Trennung von den vertrauten Bezugspersonen und manchmal auch vom gewohnten Umfeld, bedeutet für viele Hunde Stress – besonders, wenn sie plötzlich und unvorbereitet eintritt. Je früher Sie mit der Suche und Vorbereitung beginnen, desto besser lässt sich eine passende Betreuung finden. Gewöhnen Sie Ihren Hund schrittweise an die Trennung – durch kurze Alleinzeiten, Probetage und Besuche.
Private Betreuung: Vertraute Umgebung und individuelle Zuwendung
Am stressärmsten für den Hund ist meist die Betreuung durch vertraute Personen wie Freunde, Familie oder Nachbarn. Der Vorteil: Der Hund bleibt idealerweise in seiner gewohnten oder zumindest bereits vertrauten Umgebung oder bei Menschen, zu denen er leicht Vertrauen aufbauen kann. Wichtig ist: Geben Sie Ihrem Hund genug Zeit, die Betreuungsperson kennenzulernen, um das Vertrauen zu stärken. Gemeinsame Spaziergänge oder Probetage helfen dabei, die neue Situation stressfreier zu gestalten. In manchen Fällen ist es sogar möglich, dass die Betreuungsperson während der Urlaubszeit im Haushalt der Halter:innen wohnt – eine gute Lösung für besonders sensible Hunde.
Betreuung durch professionelle Hundesitter:innen
Auch professionelle Hundesitter:innen können eine gute Option sein, wenn sie sich Zeit für das Kennenlernen nehmen und zuverlässig auf die Bedürfnisse des Hundes eingehen. Je nach Absprache lebt der Hund in der Zeit der Abwesenheit seines Menschen dann im Haushalt des Hundesitters/der Hundesitterin. Alternativ ist es auch möglich, dass diese:r das Tier in den gewohnten vier Wänden betreut. Klären Sie die Konditionen frühzeitig und gewöhnen Sie Ihr Tier schrittweise an die Situation.
Wichtig bei der Auswahl einer betreuenden Einzelperson (privat und professionell)
- Erfahrung im Umgang mit Hunden
- Zeit für Kennenlernen und Vertrauen aufbauen
- Wichtige Informationen, Notfallkontakte
- Schriftliche Vereinbarung zu den abgestimmten Rahmenbedingungen
- Abgestimmte Notfallpläne
Hundepension oder Tierhotel – professionell, aber nicht für jeden geeignet
Spezialisierte Einrichtungen bieten professionelle Betreuung, Auslauf, Beschäftigung und Sozialkontakte mit Artgenossen an. Doch nicht jeder Hund fühlt sich in Gruppen wohl oder kann gut mit fremden Hunden umgehen. Für ängstliche oder schnell überforderte Tiere ist diese Form der Betreuung nicht ideal. Auch hier gilt: vorher kennenlernen, gut beobachten und ehrlich einschätzen, ob der Hund vom Aufenthalt profitiert oder eher belastet wird. Auch gesundheitliche Risiken wie ein geschwächtes Immunsystem oder die Ansteckung mit Infektionskrankheiten (z. B. Zwingerhusten) können eine Rolle spielen – insbesondere, wenn mehrere Tiere auf engem Raum zusammenkommen.
Wichtig bei der Auswahl einer Pension:
- Tierschutzgerechte Haltung und geschultes Personal
- Saubere Unterkünfte, Außengelände und Hygienemaßnahmen
- Transparente Besichtigungsmöglichkeiten
- Vollständiger Impfschutz und aktuelle Entwurmung (oft verpflichtend) der Tiere
- Vertrag und schriftliche Vereinbarungen
- Platzangebot und Gruppengröße
- Sozialverträglichkeit der Hunde
- Beschäftigungsangebot (Spiel, Spaziergänge und Auslaufgehege)
- Individuelle Betreuung bei Krankheit, Allergie, Ängstlichkeit
Was braucht ein Hund während der Urlaubsbetreuung?
Wird der Hund während des eigenen Urlaubs von jemand anderem betreut, ist es unumgänglich, dass seine Grundbedürfnisse erfüllt werden. Er benötigt Futter, Wasser, Zuwendung und Bewegung. Zusätzlich sollte er weder Stress noch Ängste empfinden und sich in dieser ungewohnten Situation gut entspannen können. Es kann jedoch immer sein, dass es nicht so läuft, wie alle es geplant haben. Für diese Fälle sind Notfallpläne – die auch einen Urlaubsabbruch beinhalten können – wichtig.
Natürlich ist es auch möglich, dass Sie Ihren Hund während Ihrer Abwesenheit vermissen und unruhig werden. Im Idealfall ist er so untergebracht, dass Sie jederzeit Kontakt zu der betreuenden Person aufnehmen können, um sich zu vergewissern, dass es ihm gut geht. Sollten Sie gar nicht zur Ruhe kommen und feststellen, dass ein Urlaub ohne Hund für Sie nicht das richtige ist, finden Sie sicherlich beim nächsten Mal eine Lösung, Ihren Urlaub doch gemeinsam mit Ihrem Hund zu verbringen. Vielleicht sind entspannte Tagesausflüge eine Form von Urlaub, die besser zu ihrem Mensch-Hunde-Team passt statt längerer (Fern)-Reisen.