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Die offene Haustür

Chris Bongartz erzählt ihre TASSO-Erfolgsgeschichte

Kater Delgado © Chris Bongartz

16. November, frühmorgens, noch sehr dunkel. Ich komme in die Küche, es ist ungewohnt kühl, ich schaue um die Ecke, und unsere Haustür steht auf. Einen Spaltbreit nur, aber es ist ein schrecklicher Spaltbreit. Ich weiß sofort, mein Kater hat sich hier selbst herausgelassen, irgendwie die Tür geöffnet. Warum war sie nur zu, aber nicht abgeschlossen? Diese Frage sollte ich mir noch unzählige Male stellen, mit Qual im Herzen. Und es stimmte, Delgado war verschwunden, kehrte nicht zu einem späten Frühstück oder nach Feierabend der Bauarbeiter nebenan zurück.

Stille, unheimliche Stille. Eine Nachbarin erzählt, sie habe nachts um vier Katzengeschrei gehört und eine wilde Jagd. Wir rufen, suchen alle Verstecke auf, kein Kater. Poster werden angefertigt, wir klingeln an jeder Haustür und gehen in alle Hinterhöfe im Carré. Nett und hilfsbereit sind die Menschen, eine Frau störe ich in der Corona-Quarantäne, sie hilft auch gern. Treppen auf, Treppen ab, von Haus zu Haus, kein Kater.

Ein Tag, zwei, eine Woche. Ich poste in den sozialen Medien, auf Facebook lerne ich gleich am zweiten Tag TASSO kennen und registriere den Kater. Mein Mann schnallt sich ein Suchposter auf den Bauch und spricht Passant*innen an. Bei uns im Hinterhof ist es sicher für Tiere, aber ringsum sind große, viel befahrene Stadtstraßen. Wir rufen Tierheime an, informieren die Tierärzte, erhalten Hinweise. Die Nächte werden kälter, viele Menschen sorgen sich mit uns, die Tage vergehen. Ein Suchhund nimmt Delgados Spur auf, bestätigt eine Sichtung in einem anderen Stadtviertel. Die Spur endet an einem Bauzaun, Betreten verboten. So erfahre ich von den in der Nachbarschaft lebenden Geflüchteten, von der Stadt hinter dem Zaun versteckt. Den Kater finde ich nicht.

Allabendlich geht es zum Spuren legen, die Heimschleppe mit Kleidungsstücken und Thunfischsaft aus der PET-Flasche. Freundinnen begleiten mich oft. Es wird kälter, zwei, dann drei Woche vergehen. Gib nicht auf, sagen alle, Katzen sind zäh. Weihnachten kommt und geht, das Jahr endet. An Silvester, kurz vor Mitternacht, denken wir an Delgado, ebenso am Neujahrsmorgen.

Und dann: ein verpasster Anruf von TASSO. TASSO? Aufgeregt rufe ich bei Saskia an, ich kenne sie nicht, aber TASSO hat die Verbindung blitzschnell hergestellt. Sie steht mit ihrem Hund Jimmy am Grüngürtel und hat einen Kater in Sichtweite. Es könnte Delgado sein. Könnte?? Könnte! Könnte! Aufgeregt fahren wir umgehend zu Saskia, sie deutet mit dem Arm und da, unverkennbar mit seinen blauen Augen, blickt uns der Kater aus dem Grün mit seinen blauen Augen an. Der Kater! Unser Glück und unsere Erleichterung lassen sich schwer in Worte fassen, Wir sind Saskia und TASSO unheimlich dankbar sowie auch allen, die uns beigestanden und geholfen haben. Delgado ließ sich einfangen und war unversehrt, bis auf eine Zecke keine Parasiten oder Wunden.

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