Die Lage vor Ort ist schrecklich – für Mensch und Tier

Erfahrungsbericht von Aileen Seibert vom Tierschutzverein Rüsselsheim

Zerstörte Häuser, kaputte Straßen, Müllberge ohne Ende, Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben und Menschen, die „schuften“ – so beschreibt Aileen Seibert, ehrenamtliche Helferin beim Tierschutzverein Rüsselsheim, die Situation. „Es ist sehr erschreckend und ernüchternd, was man vor Ort sieht. Die Menschen haben nichts mehr, sie stehen vor dem Aus.“

Aileen Seibert war am Sonntag mit einem vollgepackten Transporter des Tierschutzvereins im Katastrophengebiet, um Sachspenden, Medikamente, Wasser und Tierfutter hinzubringen. Der Rüsselsheimer Tierschutzverein arbeitet mit einer Tierschützerin von Bullterrier in Not e.V. zusammen. „Sie wohnt etwas oberhalb des Katastrophengebiets und ist zum Glück nicht betroffen. Täglich versorgt sie die Menschen im Umkreis mit Essen und verteilt die dringend benötigten Sachspenden. Das heißt, wir haben eine direkte Abnehmerin, sie teilt uns mit, was gebraucht wird und es muss nichts zwischengelagert werden. So konnte bereits ein Stromaggregat von Spenden gekauft werden, damit vor Ort warmes Essen gekocht und verteilt werden kann“, erzählt uns Aileen Seibert.

Es fehlt an Kapazitäten, um entlaufene Katzen zu sichern

Viele Haustiere sind verschwunden, die bis heute nicht gefunden wurden. „Was besonders erschreckend ist, dass viele Katzen wild herumstreunen, die wahrscheinlich vor dem Wasser geflüchtet sind. Sie sind dehydriert, ausgehungert und verwirrt. Sie wissen nicht, wohin sie gehen sollen und wo sie hingehören, weil alles zerstört ist. Die Tiere sind sehr scheu und lassen sich nur sehr schwer sichern. Zwar können die Tiere mit Futter angelockt werden, Helfer können die Katzen aber nicht sichern. Es fehlt zudem einfach an Kapazitäten und es gibt nicht genügend Lebend-Fallen“, beschreibt Aileen die aktuelle Situation.

Anwohner berichten, dass sie die Katzen regelmäßig anfüttern, damit die Tiere wieder zurückkommen. Es gibt vor Ort Stellen, an die sich Menschen wenden können, wenn sie ein Tier gefunden haben. „Auch wir wurden direkt angesprochen, ob wir die Tiere nicht sichern und mitnehmen können. Das tun wir natürlich gerne, soweit wir die Katzen einfangen können. Wir versorgen die Tiere und führen sie auch zurück an die Besitzer. Das Problem ist, dass die Katzen einfach sehr scheu und verstört sind.“ 

Petra Zipp, Tierschutz-Expertin bei TASSO, erklärt, warum die Situation für Katzen aktuell so gefährlich ist. „Es ist wichtig, die Katzen so schnell wie möglich zu sichern. Die Tiere sind in akuter Lebensgefahr: Sie sind dehydriert, von Schlamm bedeckt und können durch kontaminiertes Wasser Vergiftungen erleiden. Für die Sicherung werden aktuell dringend Katzenfallen benötigt, damit die Tiere aus dem Gebiet herausgeholt werden können und entsprechend versorgt werden. Professionelle Tierretter wurden benachrichtigt. Diese sind auf Informationen über Problemstellen angewiesen.“

Tierschützer vor Ort berichten ebenfalls, dass noch Hunde vereinzelt gefunden werden, diese jedoch dank Chip und Registrierung relativ schnell an ihre Halter zurückgeführt werden können. Es werden aber leider auch tote Hunde gefunden. Die Tierrettung vor Ort liest bei den betroffenen Tieren direkt die Transponder aus und informiert die Halter soweit möglich, dass ihr tierischer Liebling leider verstorben ist.

Keine Lagerkapazitäten für Sachspenden

Die Spendenbereitschaft ist groß – Lebensmittel, Kleidung, Tierfutter etc. kommen von Menschen aus ganz Deutschland zusammen. „Das Problem ist, dass es vor Ort keine Lagerkapazitäten gibt. Vor allem nachts kommen Ratten raus und fressen die Säcke an. Deswegen mussten wir leider einiges an Futterspenden wieder mit zurücknehmen. Das lagern wir erstmal bei uns in Rüsselsheim und liefern es wieder aus, wenn die Reserven aufgebraucht sind und es wieder Kapazitäten gibt“, erläutert Aileen. „Die Menschen benötigen finanzielle Hilfen, aber auch Wasser, Plastikgeschirr, Wannen etc., damit sie ihr letztes Hab und Gut noch retten können und sie auch etwas essen können, da kein fließendes Wasser vorhanden und kein Strom da ist.“

Daher die Bitte: Sach- und Futterspenden nicht einfach vorbeibringen. Diese können gerne gesammelt werden. Es gibt einige Facebook-Gruppen, wo man sich informieren kann, oder auch bei den örtlichen Tierschutzvereinen oder Tierheimen nachfragen. Um die Spenden zu schützen, sollten diese idealerweise sortenrein verpackt, klar beschriftet und in Kartons verpackt werden.  

Helfen Sie mit einer Spende Tieren, die durch die Flutkatastrophe in Not geraten sind

Bei Überweisungen an TASSO e.V. nutzen Sie bitte „Flutkatastrophe“ als Verwendungszweck.
Spendenkonto: IBAN DE78 5105 0015 0238 0549 07

Spenden per Paypal: Direkt und schnell per PayPal an paypal@tasso.net. Nennen Sie bitte das Stichwort „Flutkatastrophe“.


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