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Aktuell liegt die Entscheidung über die Einführung einer Katzenschutzverordnung in kommunaler Verantwortung. Während einige Städte und Gemeinden bereits Vorreiter im Katzenschutz sind, fehlt es in vielen Regionen weiterhin an klaren Regelungen. Das führt dazu, dass das Katzenelend vor Ort oft ungebremst weitergeht. Nur eine bundesweite Katzenschutzverordnung kann diese Lücke schließen und sicherstellen, dass Freigängerkatzen überall in Deutschland kastriert, gekennzeichnet und registriert werden müssen.
Die Problematik regionaler Unterschiede
Der bestehende Flickenteppich aus lokalen Verordnungen führt dazu, dass der Erfolg regional begrenzt bleibt. Während in einer Gemeinde Kastration und Kennzeichnung für Freigängerkatzen verpflichtend sind, existiert in der Nachbargemeinde keine solche Regelung. Dadurch können sich Katzen weiterhin unkontrolliert vermehren, was die Bemühungen angrenzender Kommunen untergräbt.
Probleme durch fehlende Einheitlichkeit:
- Unkontrollierte Vermehrung: Ohne eine übergreifende Regelung wächst die Population der Streunerkatzen in nicht erfassten Gebieten weiter.
- Erhöhte Kosten: Kommunen ohne Verordnung stehen vor langfristig höheren Kosten durch steigende Streunerzahlen und damit verbundene tierärztliche Versorgung.
- Schwierigkeiten bei der Koordination: Tierschutzvereine und Katzenschutzorganisationen müssen regional unterschiedliche Vorschriften beachten, was die Umsetzung von Maßnahmen erschwert.
Rechtliche Grundlagen
Eine bundesweite Katzenschutzverordnung könnte auf Basis des Tierschutzgesetzes (TierSchG) eingeführt werden. Insbesondere § 13b TierSchG ermöglicht es den Ländern und Kommunen, Maßnahmen zur Kontrolle freilebender Katzen zu erlassen. Der rechtliche Rahmen für eine bundesweite Verordnung wäre gegeben, wenn der Bundesgesetzgeber die Regelungen konkretisiert und auf das gesamte Bundesgebiet ausweitet.
Schritte zur Einführung:
- Änderung des Tierschutzgesetzes: Der Bundestag könnte eine Ergänzung im Tierschutzgesetz beschließen, die die Einführung einer bundesweiten Katzenschutzverordnung vorsieht.
- Verabschiedung einer Verordnung: Auf Basis des geänderten Tierschutzgesetzes könnte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eine Katzenschutzverordnung erlassen.
- Einheitliche Umsetzung: Die Verordnung würde bundesweit gelten und für alle Kommunen verpflichtend sein.
Rechtsgutachten befürworten eine bundesweite Lösung: Mehrere juristische Analysen sprechen sich bereits seit Jahren für eine Vereinheitlichung aus, da eine flächendeckende Regelung rechtlich möglich und tierschutzrechtlich geboten ist.
Praktische Umsetzung und Herausforderungen
Eine bundesweite Katzenschutzverordnung wäre ein ambitioniertes, aber realisierbares Vorhaben. Die Umsetzung erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Tierschutzorganisationen.
Zentrale Maßnahmen:
- Bundesweite Informationskampagne: Aufklärung der Bevölkerung über die Notwendigkeit von Kastration, Kennzeichnung und Registrierung.
- Kooperation mit Tierschutzorganisationen: Einbindung erfahrener Organisationen wie TASSO, um Schulungen und Beratung für Kommunen anzubieten.
- Finanzielle Unterstützung: Fördermittel für einkommensschwache Katzenhalter:innen und subventionierte Kastrationsaktionen.
Herausforderungen:
- Personelle Ressourcen: Ordnungsämter benötigen zusätzliche Kapazitäten für die Kontrolle.
- Akzeptanz in der Bevölkerung: Katzenhalter:innen müssen von der Notwendigkeit der Maßnahmen überzeugt werden.
- Finanzierung: Die Bereitstellung ausreichender Mittel ist entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung.
Erfahrungen aus anderen Ländern
Ein Blick ins Ausland zeigt, dass flächendeckende Maßnahmen zum Katzenschutz funktionieren können. Länder wie Österreich und die Niederlande haben bereits erfolgreiche nationale Regelungen eingeführt, die zu einem deutlichen Rückgang der Streunerkatzenpopulation geführt haben. Diese Beispiele verdeutlichen, dass eine bundesweite Lösung nicht nur machbar, sondern auch äußerst effektiv ist.
Erfolgsfaktoren:
- Flächendeckende Kastrationspflicht: Reduktion der Streunerkatzenpopulation innerhalb weniger Jahre.
- Verpflichtende Registrierung: Schnellere Rückführung entlaufener Katzen.
- Sensibilisierungskampagne: Höhere Akzeptanz in der Bevölkerung durch gezielte Aufklärungsarbeit.
TASSO als zentraler Partner bei der Einführung von Katzenschutzverordnungen
Bei der Einführung einer bundesweiten Katzenschutzverordnung kann TASSO entscheidend unterstützen. Wir verfügen über langjährige und umfangreiche Erfahrung in der Beratung von Kommunen und Katzenschutzvereinen und bietet bereits jetzt Unterstützung durch Beratung bei der praktischen Umsetzung an.
Mögliche Beiträge von TASSO:
- Beratung bei der Einführung der Verordnung auf kommunaler und bundesweiter Ebene.
- Registrierung gekennzeichneter Katzen.
So hilft TASSO im Katzenschutz
Bundesweite Katzenschutzverordnungen ist ein notwendiger Schritt für nachhaltigen Katzenschutz
Eine bundesweite Katzenschutzverordnung wäre ein entscheidender Schritt zur langfristigen Reduzierung des Katzenelends in Deutschland. Sie würde regionale Unterschiede beseitigen und einheitliche Standards schaffen, die allen Beteiligten – von Katzenhalter:innen über Kommunen bis hin zu Tierschutzorganisationen – klare Orientierung bieten. Die rechtliche Grundlage ist vorhanden, und erfolgreiche Beispiele aus anderen Ländern zeigen, dass eine solche Regelung realistisch und wirksam ist.
Ihr Kontakt zu uns
Bei allen Fragen rund um das Thema Katzenschutzverordnungen sind wir als Experte für Sie da und beraten Sie gerne.
Unser Kontakt für Ihr Anliegen: tierschutz@tasso.net