© TASSO e.V. / Angelina Brückner Fotografie
Eschborn, 18. Juni 2025 – Sie sind tolle Begleiter, fördern den Teamgeist, erhellen die Stimmung und erhöhen die Motivation: Dass die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, seit mehr als 40 Jahren davon überzeugt ist, dass Bürohunde grundsätzlich eine richtig gute Idee sind, ist kein Geheimnis. Deswegen erklärt TASSO schon seit Jahren den Juni zum Büroschnauzenmonat und macht in dieser Zeit verstärkt auf das Thema und die damit verbundenen Vorteile aufmerksam.
Doch wie fast überall gibt es auch beim Thema Bürohund ein „Aber“. Selbstverständlich ist, dass die Bedingungen vor Ort passen müssen – keine Fabrik, kein Lebensmittel verarbeitendes Gewerbe, keine Gefahren, dafür ein sicherer Rückzugsort, ausreichend Ruhegelegenheiten und vieles mehr. Worauf aber unbedingt ebenfalls und in allererster Linie geschaut werden sollte, sind die Hunde selbst. „Wir gehen immer davon aus, dass Hunde stark davon profitieren, bei ihren Menschen zu sein, und es daher eine tolle Lösung ist, wenn sie mit ins Büro kommen können“, sagt Heike Weber, Leiterin Tierschutz bei TASSO. Doch diese Schlussfolgerung gelte nicht für alle Hunde: „Manchmal überwiegen andere Hindernisse die Vorteile des ‚Beim-Menschen-seins‘“, gibt Weber zu bedenken.
Hunde, die mit ins Büro kommen, müssen oft eine Menge leisten – und das wird leicht übersehen. Das Wichtigste, was Bürohunde können müssen, ist zur Ruhe kommen. „Und genau damit haben viele Hunde Schwierigkeiten, besonders wenn viel los ist“, weiß Weber. „Wir sprechen immer darüber, Hunde richtig auszulasten und zu beschäftigen, aber die andere Seite, das Ruheverhalten, das kommt dabei häufig zu kurz.“ Unbestritten: Für viele Hunde ist es einfach toll, mit ins Büro zu dürfen. Sie finden sich dort schnell zurecht, nehmen ihren Ruheplatz an und sind einfach zufrieden. Es gibt aber auch andere Charaktere, die mehr Begleitung brauchen. „Ihnen kann ein schrittweises Bürotraining helfen, auch außerhalb der Arbeitszeiten, wenn es ruhiger ist. Ein gutes Decken- und Ruhetraining ist ebenfalls häufig von Vorteil und am Bürotag selbst unterstützen Schleck- und Kauartikel die Entspannung.“ Dennoch kann es sein, dass ein Hund einfach nicht zum Bürohund geeignet ist und eben nicht von den zahlreichen Vorteilen profitiert. Dann liegt es in der Verantwortung der Hundehalterinnen und Hundehalter, Lösungen zu finden, die gewährleisten, dass sowohl der Mensch seiner Arbeit nachkommen kann als auch der Hund gut versorgt ist und nicht regelmäßig übermäßig lange allein zu Hause bleiben muss.
Eines ist für alle Bürohunde wichtig, macht Weber klar: „Wir Menschen müssen ihre Bedürfnisse sehen und ernst nehmen. Wir müssen erkennen, wenn es zu viel wird und auch anerkennen, dass ein Bürotag trotz der vermeintlichen Ruhe für unsere vierbeinigen Begleiter anstrengend sein kann und im Feierabend vielleicht ein zum jeweiligen Hund passendes Gegenprogramm nötig ist.“ Wenn es allen gut geht und alle Bedürfnisse in Balance gehalten werden, sind Hunde fantastische Begleiter für die Arbeit.
Alles rund um das Thema Bürohund haben wir auf unseren Büroschnauzen-Seiten zusammengefast.
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