Ein Welpe zieht ein

Tipps für das Zusammenleben mit einem sehr jungen Hund

Ein schwarzer Labradorwelpe liegt im Gras. © Pixabay
Ein Labrador Welpe im Gras.

Die Entscheidung für einen Welpen ist getroffen, und die nötigen Vorbereitungen sind getätigt. Der große Tag ist da und der junge Hund zieht ein. Doch was ist in nächster Zeit zu beachten?

Die Welpenphase ist sehr prägend

Gerade das Welpenalter ist eine äußerst wichtige Phase, die genutzt werden sollte. Ungefähr bis zur 16. Lebenswoche entwickelt sich das Gehirn zu über 80 %. Nervenverbindungen werden in dieser Zeit geknüpft, vor allem, wenn sich Welpen mit neuen Situationen auseinandersetzen können. All das, was Welpen kennenlernen, speichern sie ab, da sie besonders aufnahmefähig sind.

Neue Anregungen lassen sozusagen das Hirn arbeiten, Erfahrungen werden gesammelt, und ein Fundus an Verhaltenskomponenten wird aufgebaut. Das ist insofern ein wichtiger Punkt, da es einem erwachsenen Hund größere Flexibilität an Reaktionen ermöglicht und sein Potential an (sozialen) Kompetenzen erhöht.

3 Tipps, wenn ein Welpe eingezogen ist

  1. Vertauen aufbauen: An erster Stelle steht, dass Mensch und Hund zu einem harmonischen Team werden und sich ein stabiles Vertrauensverhältnis entwickelt. Gemeinsame Unternehmungen helfen dabei und sorgen für noch viel mehr: Wenn Sie Ihrem Welpen unterschiedliche Erlebnisse bieten, ihn – in Maßen – mit in die Fußgängerzone oder ins Restaurant mitnehmen, wird er es in seinem späteren Leben leichter haben, wenn es darum geht, mit Neuem umzugehen. Auch wenn Sie möglicherweise der Meinung sind, es wäre unnötig, dass Ihr Welpe Stadtleben kennenlernt, da Sie auf dem Lande wohnen, zeigen Sie ihm bitte trotzdem die „große, weite Welt“. Sie wissen nicht, wie sich Ihre eigene Lebenssituation langfristig verändern wird und ob der Hund, und sei es nur als Ferienunterbringung, mal zeitweise in der Stadt sein wird.

    Zum Aufbau des Vertrauens gehört unbedingt, dem jungen Hund zu vermitteln, dass er, wenn notwendig, geschützt wird. Zum Beispiel, wenn sich fremde Menschen überbeugen, ihn anfassen möchten, er sich jedoch verunsichert zeigt.

  2. Kontakt zu anderen Hunden: Ein bedeutendes Thema ist der Kontakt zu Artgenossen. Unbedingt sollte ein junger Hund mit Artgenossen zusammenkommen, um „hündisch“ zu lernen. Gut ist es, wenn er verschiedene Hundetypen kennenlernt, um die unterschiedliche Körpersprache einschätzen zu lernen. Bei Spaziergängen dürfen einzelne Begegnungen mit älteren Tieren nach Absprache stattfinden. Vom Besuch einer Hundewiese ist zunächst abzuraten, weil ein Welpe mehreren erwachsenen Hunden noch nicht gewachsen ist. Stattdessen können Sie Ihrem Hund unter fachkundiger Betreuung passenden Kontakt mit Gleichaltrigen bieten. Inzwischen haben fast jede Hundeschule und jeder Hundeverein eine Welpengruppe. Bitte informieren Sie sich im Vorfeld, wie die Stunden ablaufen und organisiert sind. Gehorsamstraining ist hier fehl am Platze, da die Konzentrationsfähigkeit im Welpenalter noch sehr begrenzt ist. Welpen verschiedener Rassen und Mixe sollten dabei unter sich sein und keinesfalls acht Wochen alte mit sechs Monate alten Junghunden vermischt werden. Dem Kräftemessen von Halbstarken sind die Welpen noch nicht gewachsen.

    Ein Stück weit üben die Hunde in der Welpenstunde für spätere Situationen, mit denen sie sich als erwachsene Tiere konfrontiert sehen. Motorik und Körperbewegungen werden trainiert. Außerdem werden Erfahrungen darin gesammelt zu erkennen, wann es dem Gegenüber zu viel wird und mit Frust umzugehen, wenn man sein Ziel nicht erreicht. Nebenbei können die Halter ihr Auge für hündisches Verhalten schulen, den eigenen Hund einschätzen und noch besser kennenlernen: Was kann man laufen lassen, wann muss der Mensch einschreiten?

  3. Selbstvertrauen des Hundes stärken: Das Überwinden von kleinen Hindernissen und fremden Untergründen kann den Hund in seiner Selbstsicherheit stärken. Und auch wenn erst einmal die Furcht vor dem Neuen überwiegen mag: mit der Unterstützung der Bezugsperson ist fast alles möglich. Der Halter sammelt ganz nebenbei zahlreiche Informationen, wie er seinen Schützling gelassen und stabil durch neue Situationen führt. Hiermit ist der beste Grundstein für das Miteinander gelegt.

Text: © Perdita Lübbe-Scheuermann und Frauke Loup www.hundeakademie.de

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