Katzen und ihre Essgewohnheiten

Warum Katzen beim Essen so sind wie sie sind

Katze zeigt ihre Zunge. © gayleenfroese2/Pixabay

Katzen sind bekannt dafür, wählerisch beim Fressen zu sein. Was heute schmeckt, wird am nächsten Tag verschmäht oder es wird nur die eine Sorte Futter bevorzugt.

Wie können Tierhalter das Fressverhalten ihres Stubentigers besser verstehen? Mit tierärztlicher Beratung haben wir die wichtigsten Tipps und Hinweise rund um das Essverhalten von Katzen zusammengestellt. 

Welche Arten von Katzenernährung gibt es?

Wichtig ist zu wissen, dass Katzen sogenannte Karnivoren sind. Das bedeutet, sie ernähren sich im Wesentlichen von tierischen Eiweißen und Fetten. Also sollte Fleisch ein Hauptbestandteil der Ernährung sein. Das sind die verbreitetsten Futterarten bei Hauskatzen:

  • BARF: Das Kürzel BARF bedeutet im Wesentlichen „Bones And Raw Food“, was wörtlich übersetzt „Knochen und rohe Nahrung“ bedeutet und für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ steht. Bei dieser Ernährungsart wird das Tier mit frischem/rohen Fleisch oder Fisch gefüttert. Damit es nicht zum Nährstoffmangel kommt, wird das Futter zusätzlich mit Gemüse, Fetten, Mineralien etc. verabreicht.
  • Nassfutter: Das Nassfutter besteht aus unterschiedlichen Fleisch- bzw. Fischarten, ergänzt mit verschiedenen Gemüsesorten und ist meist mit einer Sauce oder einem Gelee verfeinert.
  • Trockenfutter: Die knusprigen Kroketten gibt es in unterschiedlichen Rezepturen sowie Geschmacksrichtungen und Größen.

3 tierärztliche Hinweise für Tierhalter:
1. Verfüttern Sie kein rohes Schweinfleisch! Denn dadurch kann sich die Katze mit dem Aujeszky-Virus, dem Erreger der tödlich verlaufenden Pseudowut, infizieren.
2. Geben Sie Ihrem Tier keine gekochten Knochen. Dadurch kann es zu Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss oder zu inneren Verletzungen durch Knochensplitter kommen.
3. Achten Sie beim Katzenfutter auf die Bezeichnungen „Alleinfuttermittel“ und „zuckerfrei“.

Warum die Katze etwas mag oder nicht mag

Warum Katzen beim Essen so sensibel sind, und welche Futterart Katzen im Erwachsenenalter bevorzugen, hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderen auch davon, wie sie im jungen Alter ernährt wurden. Was Katzen in jungen Jahren kennenlernen – ob positiv oder negativ – bleibt in der Regel ein Leben lang verankert. So auch bei der Ernährung. Es kann durchaus vorkommen, dass die Katze kein anderes Futtermittel akzeptiert, wenn sie sich in jungen Jahren an ein spezielles Futter gewöhnt hat.

Futter kann vom Tier aber auch abgelehnt werden, wenn die Katze genau dieses Futter in irgendeiner Form mit Unbehagen verknüpft. Auch Veränderungen in der Umgebung oder der Familie können dazu führen, dass Katzen ein bestimmtes Futter nicht mehr anrühren oder – im schlimmsten Falle – das Futter komplett verweigern.

Wichtig: Sollte Ihr Tier länger als einen Tag nichts fressen oder sich beim Essen auffällig verhalten, sollten Sie unbedingt den Tierarzt konsultieren. Denn auch Erkrankungen wie Nierenprobleme, Zahnschmerzen oder Vergiftungen können Gründe für Fressunlust oder Appetitlosigkeit sein.

Und denken Sie auch daran, der Katze nach dem Essen erstmal Ruhe zu gönnen. Katzen sollten nach der Mahlzeit nicht direkt zum Spielen aufgefordert werden.

Braucht eine Katze Abwechslung im Futternapf?

Auch wenn Katzen als Feinschmecker gelten, kann ihnen in der Regel täglich die gleiche Kost angeboten werden – solange das Futter alle wichtigen Ernährungsbedürfnisse des Tieres abdeckt.

Oft ist eine von der Katze geforderte Abwechslung anerzogen. Wird das Futter immer wieder umgestellt, erwartet das Tier auch immer wieder neuen Geschmack. Zudem besteht dabei die Gefahr, dass die Katze unbemerkt zu viel isst und zu dick wird.

Außerdem kann der ständige Futterwechsel zu Magen-Darm-Problem führen, das Tier reagiert zum Beispiel mit Durchfall, weil der Magen-Darm-Trakt keine Zeit hatte, sich an das neue Futter zu gewöhnen. Oft wird diese Reaktion mit einer Futtermittelunverträglichkeit verwechselt. Muss das Futter zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen doch mal umgestellt werden, sollte es immer langsam und Schritt für Schritt ausgetauscht werden.

Gibt es Futtermittelunverträglichkeit bei Katzen?

Ja, Katzen können auf bestimmte Futtermittelbestandteile empfindlich reagieren oder diese nicht gut vertragen. Das äußert sich häufig in Form von Durchfall sowie Juckreiz und Hautproblemen. Mit Methoden wie Ausschlussdiät und oder einem Provokationstest lässt sich feststellen, welche Futtermittelbestandteile ihrem Tier eventuell nicht gut tun. Fragen Sie hierzu im Bedarfsfall am besten Ihren Tierarzt.

Die richtige Futtermenge für Katzen 

Wie viel Futter eine erwachsene Katze am Tag braucht, hängt unter anderem von ihrem Alter, ihrer Größe und ihrer Aktivität ab. Ist die Katze ein Freigänger oder eine reine Wohnungskatze? Wie aktiv ist das Tier? Gibt es zwischendurch Snacks? Bei einer artgerechten Fütterung wird empfohlen, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen anzubieten.

Tipp: Kontrollieren Sie regelmäßig das Gewicht Ihrer Katze und passen Sie die Fütterungsmenge an, sobald es sich verändert.

Katze bettelt immer um Futter

Ist das wirklich so oder interpretieren wir Menschen das nur so? Sobald unsere Samtpfoten sich um unsere Füße schmiegen, gibt es meist etwas für den Magen. Doch oft ist dieses Verhalten antrainiert und ein Missverständnis in der Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Bieten Sie Ihrem Tier beim nächsten Mal doch zuerst eine Beschäftigung, Spiel und Streicheleinheiten an – bleiben Sie standhaft und belohnen Sie das „Betteln“ nicht immer mit Futter. Denn Ihre Aufmerksamkeit ist oft Belohnung genug.

Achten Sie darauf, Ihrem Tier keine Essensreste vom Tisch zu geben. Diese sind oft zu stark gewürzt und können zu Verdauungsproblemen führen. Auch kakaohaltige Lebensmittel wie Schokolade sind für Tiere tabu, diese können sogar Vergiftungen hervorrufen.

Flüssigkeitszufuhr bei Katzen

Katzen trinken meist nur wenig. Ihren Bedarf an Flüssigkeit nehmen sie in der Regel über das (Feucht-)Futter auf. Damit Ihre Samtpfote ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, kann das Futter zusätzlich mit etwas Wasser angereichert werden. Darüber hinaus lassen sich Katzen mit Spiel und Spaß zum Trinken animieren: Zum Beispiel mit einem Trinkbrunnen und mehreren, im Haushalt verteilten, Trinkmöglichkeiten.

Milch ist für Katzen tabu: Der in der Kuhmilch enthaltene Milchzucker wird von vielen Katzen nicht vertragen. Es ist mit menschlicher Laktoseintoleranz vergleichbar und kann beim Tier zu Durchfall, Erbrechen und Übelkeit führen.

Der ideale Futterplatz für Katzen

Das Essen in Ruhe genießen heißt hier die Devise. Damit Ihre Samtpfote das auch ungestört tun kann, sollte beim Futterplatz einiges beachtet werden:

  • Fressnapf nicht neben Trinknapf oder gar die Katzentoilette stellen.
  • Futterplatz sollte an keinem Durchgangsort sein.
  • Statt einem tiefen Futternapf bevorzugen Katzen in der Regel eine flachere Schale. Wenn die Schnurrhaare den Napfrand berühren, können die Tiere dies als unangenehm empfinden. Das merken Katzenhalter zum Beispiel daran, wenn der Stubentiger das Futter aus dem Napf fischt, um es dann vom Boden aufzufressen.
  • Flache Trink- und Futternäpfe aus Keramik sind ideal.
  • Mit einer rutschfesten Unterlage bleiben die Näpfe auch bei wilden Fressern stehen.  
  • Leben im Haushalt mehrere Katzen, sollte jedes Tier seinen eigenen Futternapf und einen ruhigen Fressplatz haben. Die Futterplätze können auch in unterschiedlichen Zimmern eingerichtet werden.
  • Hygiene ist wichtig. Der Napf sollte nach jeder Mahlzeit mit heißem Wasser gereinigt werden. Verzichten Sie auf starke und parfümierte Reinigungsmittel, denn auch das kann ein Grund dafür sein, dass eine Katze das Futter nicht mehr anrührt.

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