Futtermittelunverträglichkeit bei Hunden

Was tun, wenn dem Vierbeiner das Futter nicht bekommt?

Hund Guismo liegt auf einem Kissen. © TASSO
Hunde mit einer Futtermittelunverträglichkeit haben oft auch begleitende Allergien auf Umweltallergene.

Bei einer Futtermittelunverträglichkeit, von Hundehaltern oft fälschlicherweise als Futtermittelallergie bezeichnet, reagiert der Körper überempfindlich auf bestimmte Stoffe. Auch bei Hunden tritt diese Unverträglichkeit oft auf. Da es keine eindeutigen Symptome gibt, sollten Halter ihren Hund beobachten und Symptome rechtzeitig mit ihrem Tierarzt abklären.

Wie können Halter herausfinden, auf welche Bestandteile ihr Hund reagiert? Wir haben mit tierärztlicher Beratung die wichtigsten Hinweise für Sie zusammengestellt.

Hund reagiert auf Futter: Was sind mögliche Ursachen und Symptome?

Oft kann der Tierarzt nicht direkt die Diagnose Futterunverträglichkeit stellen, da die Symptome oft auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen bei Haustieren auftreten können und eine Reaktion auf das Futter meist verspätet auftritt. Oft zeigt sich eine Futtermittelunverträglichkeit bei Hunden jedoch über die Haut.

Aber auch die nachfolgend genannten Symptome können ein Indiz für eine Futtermittelunverträglichkeit sein:

  • Juckreiz, vor allem an den Ohren
  • Kratzen und Schlecken an bestimmten Körperteilen
  • Schwellungen oder Hautödeme
  • Offene Hautstellen
  • Wälzen und Reiben
  • Durchfall
  • Blähungen
  • Erbrechen
  • Auch ein sehr häufiger Kotabsatz kann eine Reaktion auf das Futter sein (mehr als dreimal am Tag)

Sind Ihnen Symptome aufgefallen, beobachten Sie Ihren Hund genau und lassen Sie ihn von Ihrem Tierarzt untersuchen. Tipp: Schreiben Sie sich den Zeitraum und die Symptome auf, die bei Ihrem Vierbeiner aufgetreten sind, auch, was Sie in der Zeit gefüttert haben.

Kann eine Futterunverträglichkeit für Hunde gefährlich werden?

Hunde mit einer unerkannten Futtermittelunverträglichkeit können schwere Ohren- und Hautentzündungen mit starkem Juckreiz bekommen. Dies kann die Lebensqualität und das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Auch ausgeprägte Darmsymptome können eine Folge von der Unverträglichkeit sein. 

Wie erstellt ein Tierarzt die Diagnose Futtermittelunverträglichkeit?

Es gibt keinen Schnelltest, der zeigt, welche Bestandteile im Futter Ihr Hund nicht verträgt. Mit einer sogenannten Ausschlussdiät und dem anschließenden Provokationstest kann aber festgestellt werden, was dem Tier nicht gut tut.

  • Ausschlussdiät: Bei der sogenannten Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) geht es nicht darum, dass der Hund eine Diät hält, sondern darum, auszuschließen, auf welche Bestandteile das Tier reagiert oder auch nicht. Dabei werden 6-8 Wochen (empfohlen werden idealerweise 8 Wochen) lang zum Beispiel nur eine Eiweißquelle und nur eine Kohlenhydratquelle gegeben (wichtig ist, dass es etwas ist, was der Hund noch nicht kennt, zum Beispiel Lamm, Pferd und Süßkartoffel)
  • Provokationstest: Wenn die Ausschlussdiät konsequent gefüttert wurde und die Symptome deutlich abgeklungen oder verschwunden sind, führt  man einen Provokationstest durch. Dazu wird über eine Woche täglich ein einziges Nahrungsmittel dazu gefüttert. Treten die Symptome erneut auf, kehrt man zur Ausschlussdiät zurück, bis die Symptome verschwunden sind und testet in einer erneuten Provokationsprobe eine andere Komponente aus. Die Nahrungsmittel, auf die der Hund eine Reaktion gezeigt hat, werden dauerhaft von der Futterliste gestrichen.  

Steht die Diagnose Futtermittelunverträglichkeit?

Dann muss das Futter entsprechend angepasst und optimiert werden. Lebensmittel, die nicht gut verträglich sind, sollten gemieden beziehungsweise nicht mehr gefüttert werden. Der Vierbeiner sollte dann nur das eine verträgliche Futter bekommen. Bleiben Sie konsequent, auch wenn es schwer fällt. Informieren Sie am besten auch Ihr engeres Umfeld, oder auch Kollegen, wenn Ihr Hund eine Büroschnauze ist, damit alle an einem Strang ziehen und es Ihrem Vierbeiner gut geht. Eine Futtermittelunverträglichkeit ist nicht heilbar, mit dem richtigen Futter können Hunde aber in der Regel ein unbeschwertes Leben führen.

Welches Futter und welche Therapie für Ihren Vierbeiner am besten geeignet sind, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt individuell absprechen.

Erfahrungsbericht: Hunde mit Allergien und Unverträglichkeiten

Büroschnauze mit einer Futtermittelunverträglichkeit: Auch unsere Kollegin Jessica hat einen sogenannten Allergiker-Hund mit einer Futtermittelunverträglichkeit: Büroschnauze Guismo. Sie hat uns ein wenig darüber berichtet, wie sich diese Unverträglichkeit beim Senior-Hund Guismo äußert und wie sie im Alltag damit umgehen: „Als ich Guismo aus dem Tierschutz übernommen habe, war mir bekannt, dass Guismo eine „Allergie“ hat. Seine Vorbesitzerin war aufgrund seiner dauernden Hautprobleme beim Dermatologen in Behandlung. Bei Guismo äußert sich das durch Hautausschlag, starken Juckreiz, Durchfall und Erbrechen. Aber auch, dass er sich zum Beispiel im Büro gerne auf dem Teppich wälzt und reibt. Inzwischen bekommt Guismo nur noch Pferd, sowas wie Reh verträgt er leider auch nicht mehr so gut. Auch vegetarisches Futter haben wir ausprobiert, Guismo hat das auch ganz gut vertragen, allerdings hat er davon zu sehr abgenommen, da er ein schlechter Futterverwerter ist. Mit einem homöopathischen Histaminblocker halten wir das in Schach. (Redaktioneller Hinweis: Bitte sprechen Sie die Therapiemöglichkeiten unbedingt individuell mit einem Tierarzt ab.)

Guismo geht es mit seiner Unverträglichkeit soweit ganz gut, nur wenn eine weitere Erkrankung hinzukommt, werden die Symptome stärker. Aber er weiß, Leckerchen gibt es nur von Frauchen. Neben der Futtermittelunverträglichkeit hat mein Senior auch Allergien gegen Gräser und Pollen, das bedeutet für uns: Während der Blütezeit wird Guismo nach jedem Spaziergang feucht abgewischt, alle paar Tage wird er mit einem rückfettendem Spezialshampoo gewaschen, damit die Allergene von der Haut kommen. Auch das Hundebett wird jeden zweiten Tag frisch bezogen und mit allergenfreiem Waschmittel gewaschen. Und ganz klar: Freunde, Familie und Kollegen wissen Bescheid – Leckerlis gibt es nur aus der Gissi-Dose.“

Büroschnauze mit einer Atopie: Einer unserer Kollegen bei TASSO hatte auch einen sogenannten „Atopiker“ und hat die Erfahrung gemacht, dass „sich eine Atopie (atopische Dermatitis), die sich beim Vierbeiner ebenfalls unter anderem durch massiven Juckreiz äußert, auch ohne Futtermittelunverträglichkeit bestehen kann. Gleichwohl sind aber vereinzelt auch Kreuzallergien nicht auszuschließen und es gibt auch spezielles Futter für Hunde mit einer Atopie.“ Hier finden Sie weitere Informationen und Anzeichen einer Atopie bei Hund und Katze.

Tierärztlicher Hinweis: Hunde mit einer Futtermittelunverträglichkeit haben oft auch begleitende Allergien auf Umweltallergene. Deshalb ist eine umfassende Untersuchung und Diagnose beim Tierarzt sehr wichtig. Es kann auch sehr hilfreich sein, einen Tierarzt für Hauterkrankungen aufzusuchen, da dann eine systematische Aufarbeitung der Erkrankung mit allen Facetten gewährleistet sein sollte. Mittlerweile stehen auch Alternativen zur Kortisonbehandlung in Form von kortisonfreien Medikamenten und Hyposensibilisierungen für Tiere zur Verfügung.

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