© Denise Lorenz
Seit der fünften Lebenswoche leben unsere beiden Katzen bei uns. Sie wurden in der Müllpresse gefunden und wir haben sie zunächst noch mit der Flasche großgezogen. Die beiden sind unzertrennlich. Anfang Mai ist dann eine der beiden - die Neugierige - nicht mehr nach Hause gekommen.
Bisher hatte sie sich ausschließlich in unserem Garten bzw. in den nahen Nachbargärten aufgehalten. Sie war immer in Rufweite. An diesem Abend ist sie gegen 18 Uhr noch mal in unseren Garten gegangen. Als wir sie gegen 19:30 Uhr riefen kam sie nicht. Auch als wir Sie zu einem späteren Zeitpunkt riefen, kam sie nicht. Bereits zu diesem Zeitpunkt haben wir uns große Sorgen gemacht, denn sie war bisher immer sehr zuverlässig nach Hause gekommen, wenn sie gerufen wurde. Was also war in diesen zweieinhalb Stunden passiert?
In den nächsten drei Wochen haben wir alles versucht. Wir haben sämtliche Nachbarn informiert, in ihren Gärten gesucht, Plakate aufgehangen, eine TASSO-Suchmeldung herausgegeben, sie beim Tierschutz vermisst gemeldet und immer wieder selbst gesucht und gerufen. Ohne Erfolg! Nicht ein Nachbar konnte sich daran erinnern, sie gesehen zu haben. Das kam uns sehr komisch vor und bereits zu diesem Zeitpunkt hatten wir die Vermutung, dass irgendjemand sie einfach mitgenommen haben muss.
Heute, genau drei Wochen nach ihrem Verschwinden bekamen wir einen Anruf von TASSO. Eine Frau habe sich gemeldet, die unsere Katze seit einigen Tagen beherberge. Als wir mit dieser Frau telefonierten, stellten wir fest, dass sie etwa 15 Kilometer von unserem zu Hause entfernt wohnte. Wir waren uns ganz sicher, dass es sich bei der gefundenen Katze nicht um unsere Katze handeln konnte. Die Frau gab jedoch an, dass sie sowohl die Tätowierung im Ohr identifiziert hätte, als auch die Chipnummer. Sie war sich ganz sicher, dass es sich um unsere Katze handelt.
So machten wir uns in den Abendstunden noch auf den Weg, waren aber immer noch sehr skeptisch, weil wir einfach nicht glauben konnten, dass unsere Katze an einem so weit entfernten Ort aufgegriffen wurde. Als dann die Frau die Tür öffnete konnten wir unser Glück nicht fassen. Sie hatte tatsächlich unsere Katze auf dem Arm, gesund und gut genährt. Wir sind überglücklich, hatten ehrlich gesagt nach diesen drei Wochen nicht damit gerechnet, sie wiederzufinden. Auch ihre Geschwisterkatze freut sich sehr, ihre Spielgefährtin endlich wieder zu haben. Sie hat unser Haus sofort wiedererkannt, ihre Schlafecke, die Katzentoilette und ihr Lieblingsspielzeug. Es ist so als wäre sie nie weg gewesen!
Vielen Dank an TASSO und an alle, die diese Zusammenführung ermöglicht haben. Nach all der Ungewissheit ist dies für uns heute ein besonders schöner Tag!! Eine gewisse Sorge bleibt jedoch, das sich das ganze wiederholen könnte, denn diese Strecke wäre sie niemals alleine gegangen.