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Kater Picchu - Verletzt und eingeklemmt

Jessy Markowetz erzählt ihre TASSO-Erfolgsgeschichte

Kater Picchu © Jessy Markowetz

Am 07.07.2019 erhielt ich am späten Abend einen Anruf der Polizei Neufahrn bei Freising. Einsatz lautete: Verletzte Katze unter einem Auto, keine Möglichkeit für die Polizei zu sichern. Sie wären dankbar, wenn ich zur Unterstützung kommen könnte.

Ich machte mich gleich auf den Weg. Als ich nach 20 Minuten am Einsatzort ankam, hieß es nicht mehr Katze unter einem Auto, sondern Katze im Motorraum eines Audi SUV. Ich glaube es war ein Q7.

Die Herrschaften, die schon vor Ort waren, hatten den rechten Vorderreifen schon abmontiert und versucht an die Katze zu kommen. Leider vergeblich. Ich machte mir einen Überblick über die Situation und musste feststellen, dass es der Katze absolut nicht gut ging. Die Atmung war röchelnd, der Kiefer gebrochen und sie blutete aus dem rechten Auge und aus dem Maul.

Da der PKW nur auf einem windigen Wagenheber stand, passte der Beamte auf, dass ich nicht mit meinem Knie oder Hintern an den Hebel kam und sich so der Wagenheber löste, während ich mit einem Arm bei der Katze war und mit dem anderen Arm versuchte, die feststeckende Pfote zwischen Unterbodenverkleidung und Karosserie zu lösen.

Das gelang mir dann auch. Nur leider war die Katze etwas dicker als erwartet und passte nicht durch das „Loch" am Radkasten. Die Verkleidung musste weg. Deshalb wurde diese kurzerhand auch noch abmontiert. Dann versuchten wir es nochmal. Vergeblich, die arme Katze steckte mit den Hinterläufen fest.

Nun musste die Feuerwehr her. Die Polizisten forderten die Freiwillige Feuerwehr Neufahrn an. Bis zu deren Eintreffen blieb ich bei der Katze, und versuchte sie mit Streicheleinheiten über dem Kopf und leisem Zureden zu beruhigen. Gleichzeitig nutzte ich die Chance, um die Katze auf einen Chip zu überprüfen. Worauf sie sich zum Glück eingelassen hatte.

Und Volltreffer! Er war gechippt und registriert. Er heißt Picchu und ist vier Jahre jung. TASSO versuchte die Besitzer zu erreichen, diese gingen aber nicht ans Telefon. Zwei der vier Polizisten vor Ort machten sich dann auf den Weg zu der Adresse, die wir von TASSO erhalten hatten.

In dieser Zeit rückte die Freiwillige Feuerwehr Neufahrn an. Sie versuchten ebenfalls die Katze zu befreien, ohne dass noch ein paar Teile dem Wagen weichen mussten. Auch dies ist fehlgeschlagen.

Die Mieze fauchte immer mehr, hatte Angst und Schmerzen. Das fiel auch den Feuerwehrleuten auf. Sie fackelten nicht lange und machten sich daran, die Unterbodenverkleidung abzumontieren. Sie sicherten vorher den PKW mit Unterlegkeilen, damit keiner von uns darunter zerquetscht werden konnte.

Nach knapp 20 Minuten löste sich langsam die Verkleidung und ich konnte Picchu am Nacken packen. Leider hing er mit den Hinterbeinen in einem Kabel, aber das war schnell gelöst und Picchu konnte endlich in die sichere Transportbox gelegt werden.

Um Picchu den ganzen Lärm und Stress zu nehmen, brachte ich ihn erst in mein Auto und deckte ihn zu. Dann standen auch schon die überglücklichen Halter vor mir und waren mehr als dankbar, dass wir alle zusammen über zwei Stunden versucht hatten, Picchu aus seiner misslichen Lage zu befreien. Ich erklärte kurz was passiert war und bat sie, jetzt zügig in die Tierklinik zu fahren, denn es sah alles andere als gut für den Kater aus.

Der Halter bat mich, ihn und Picchu in der Tierklinik anzumelden. Ich wünschte ihnen alles Gute und drückte fest die Daumen für den armen Kerl. Der Einsatz war um 00:45 Uhr beendet.

Update: Einen Tag später hatte ich wieder Kontakt zu den Besitzern und man mag es kaum glauben, Picchu hat überlebt! Er wurde am Morgen operiert. Durch den Verkehrsunfall zog er sich einen Trümmerbruch am Hinterbein und einen Kieferbruch zu. Aber Picchu ist stabil und wird es schaffen!

Daran sieht man wieder, dass man nicht wegsehen sollte, wenn man ein verletztes Tier sieht! Nochmal einen großen Dank an alle, die geholfen hatten und an den Audi Besitzer, der extra seinen Firmenwagen auseinander genommen beziehungsweise auseinander nehmen lassen hat!

Auch ein riesengroßes Dankeschön an die Polizei Neufahrn und der Freiwilligen Feuerwehr Neufahrn! Ohne Euch wäre es noch schwieriger geworden. Danke!

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