Kater Mico war beim Nachbarn eingesperrt

© Anina Schafnitzel

Mein zuverlässig nachts zu Hause schlafender Freigänger Mico ist eines Nachts im Dezember nicht nach Hause gekommen. Normal kommt er auf leises Rufen von der Terrassentür aus, diesmal – nichts. Ich habe ihn daraufhin bei TASSO, Facebook, nebenan.de und was mir sonst noch so einfiel, als vermisst gemeldet. In den folgenden Tagen habe ich einzeln meine Nachbarn durchgeklingelt. Mit einigen bin ich in den Garten und durfte in den Schuppen selbst nachschauen. Kein Mico. Drei Nächte war er nicht zu Hause und ich hatte mir schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt. Also täglich weiter flyern, an Türen klingeln, Flyer einwerfen. Bis ich eines Abends erschöpft zu Hause reinkam und wer erwartet mich: Mico. Der Bursche war tatsächlich ein Haus weiter (zehn Meter weit weg!) im Keller eingesperrt. Der nette Nachbar hatte mich am Vortag mit in seinen Garten genommen; aber er war sich sicher, dass keine Katze die Chance gehabt hatte, ins Haus und den Keller zu laufen. Nun hatte er Katzenkot gefunden und sich daraufhin nochmal auf die Suche begeben. Und da kam ihm dann irgendwann mein Kater meckernd entgegen, ließ sich nicht einfangen, rannte aber durch die offene Haustür raus und sofort wieder nach Hause. Was lernen wir daraus: Nachbarn abklappern bringt's, Flyern bringt's - und hartnäckig sein auch. Wir zwei schmusen jetzt.

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