© Regina Lißner
Ich bin Kater Freddy, 14 Jahre und ich erzähle euch meine Geschichte. Am 06.12.2007 Nikolaustag kam ich, Freddy, in Chemnitz bei Heidi und Jens zur Welt. Meine Katzenmama Timmi und Tante Filou holten die beiden im November aus dem Tierheim. Nach zwölf Wochen durfte ich zu Heidis Mutti Regina ins Erzgebirge umziehen. Ab jetzt war sie mein Frauchen.
Am 22.08.2008 kam aus beruflichen Gründen der Umzug an den Bodensee, denn dort hatte sie Arbeit und eine schöne Wohnung bei einer älteren, sehr tierliebenden Dame gefunden. Ich konnte über Wiesen und Felder stromern und wenn mein Frauchen bei der Arbeit war, schaute ich oft bei der älteren Dame vorbei. Im ganzen Haus durfte ich mich bewegen. Manchmal brachte ich meinem Frauchen die Mäuse übers Dach, denn sie wohnte im Dachgeschoß. Sie sollte ja sehen, wie fleißig ich war und stolz auf mich sein. So vergingen 11 Jahre wie im Flug.
Am 14.06.2019 zog mein Frauchen in eine neue Wohnung, wo ich fünf lange Wochen nicht raus durfte. Eines Tages ging sie mit mir in den großen Hof und bei dieser Gelegenheit schlich ich mich einfach davon. Wenn ich damals gewusst hätte, was ich alles erleben würde, wie schlimm Hunger, Durst und Kälte sein können, dann wäre ich lieber bei ihr geblieben. Sie hat mich überall gesucht, aber ich war schon auf meiner abenteuerlichen Reise ins Ungewisse verschwunden.
Zwei Jahre und fünf Monate sollte ich unterwegs sein, bis mich zwei nette Frauen mit ihren Hunden ganz erschöpft in der Wiese vor meinem ehemaligen Zuhause gefunden haben. Sie brachten mich sofort zum Tierarzt. Zum Glück hatte mich mein Frauchen bei TASSO als vermisst gemeldet. Als der Anruf kam, dass ich lebe, war die Freude groß.
Was ich natürlich nicht ahnen konnte, bei meinem Frauchen wohnt bereits ein Kater namens Kurti. Er ist fast zwei Jahre und ein stattlicher Bursche, so wie ich früher auch. Am 29.12.2021 brachten mich meine Finderinnen zum Frauchen. Sie hat extra für mich ihr Schlafzimmer katzengerecht eingerichtet. Ich erholte mich gut und nach ein paar Tagen traf ich Kurti. Mein Frauchen redete so beruhigend mit uns, dass wir bald zusammen im Wohnzimmer saßen. Nur beim Fressen gibt es manchmal Rangeleien. Jedenfalls freue ich mich, angekommen zu sein und vielleicht bleiben mir noch ein paar schöne Jahre mit Frauchen und Kurti, der eigentlich, muss ich gestehen, ein ganz netter Kerl ist.