Hund an der Leine – Tipps für einen spannenden Spaziergang

So haben auch angeleinte Hunde Spaß beim Gassigehen

Hund an der Schleppleine beim Spaziergang im Wald. Dominik Zweil © Dominik Zweil / Pixabay

Für viele Hundehalter ist es selbstverständlich, ihren Hund in Feld und Wald frei laufen zu lassen. Dagegen spricht nichts, solange dies erlaubt ist und sich der jeweilige Hund im Einflussbereich seiner Bezugspersonen befindet. Außerdem ist ein zuverlässiger Gehorsam notwendig, sodass er beispielsweise gut auf den Rückruf reagiert.

Es gibt aber Situationen, in denen es wichtig und sinnvoll ist, dass ein Hund beim Spazierengehen angeleint bleibt. Für manche Hundehalter bedeutet eine Leine aber eine große Einschränkung seines Hundes. Doch diese kann durchaus ein verbindendes Element sein. Vorausgesetzt, der Mensch nutzt die Leine nicht ausschlißelich zum Festhalten oder dazu, den Hund irgendwo hinzuziehen.

Wie der Spaziergang für Ihren angeleinten Hund dennoch spannend und aktiv sein kann, dazu gibt Hundetrainerin Frauke Loup von der Hunde-Akademie Perdita Lübbe weitere Tipps.   

Warum die Hundeleine ein wichtiges Hilfsmittel ist

Der typische Spruch „Der tut nichts“ hilft Menschen, die besorgt mit Hunden sind, überhaupt nicht. Jemand, der Angst hat, ist in der Regel dankbar, wenn der Hund zuverlässig über eine Leine abgesichert ist und wenn er bei Begegnungen an die Seite geholt wird. Das geht schnell und entspannt die Lage.

Zudem gibt es auch Hunde, die (noch) keinen zuverlässigen Rückruf beherrschen, die aus gesundheitlichen Gründen an der Leine geführt werden oder wegen Unverträglichkeit mit Artgenossen.

  • Eine gute Alternative zum Freilauf bieten Schleppleinen, die es in verschiedenen Längen gibt und die zum Einsatz kommen können, wenn man in Feld und Wald unterwegs ist. Erfahrungsgemäß reichen Leinen mit fünf bis zehn Meter aus. Es gibt zwar auch längere Modelle, aber diese sind zumeist schwer zu händeln.
  • Beim Gehen durch Wohngebiete und vor allem zwecks Sicherung, wenn man an Straßen läuft, ist das Führen an einer kurzen Leine empfehlenswert.

Angeleinter Hund = Schutz für Wildtiere: Vielerorts ist einmal im Jahr zur Brut- und Setzzeit Leinenpflicht angesagt. Nehmen Sie dann bitte besondere Rücksicht auf Feld-, Wald- und Wiesenbewohner. Ab März/April beginnt diese Zeit. Dann gelten bestimmte Regeln für Wald-, Jagd- und Naturschutzgebiete, die häufig die jeweiligen Städte und Gemeinden individuell festlegen. Fragen Sie dort am besten nach, wie das bei Ihnen geregelt ist.

7 Tipps für den Spaziergang an der Leine

Gerade während der Spaziergänge kann die Zeit für tolle gemeinsame Erlebnisse genutzt werden, die die Mensch-Hund-Beziehung bereichern. Eine Leine tut dem Ganzen keinen Abbruch.

1. Zuwendung: Oft werden Hunde vor allem zu Hause gestreichelt und erhalten Zuwendung. Die wenigsten nehmen sich auch während ihrer Gassirunden Zeit dafür. Dabei macht es gerade dort Sinn. Manche Hunde sind draußen durch die Eindrücke und die Gerüche sehr aufgeregt. Indem man sich zwischendurch auf eine Bank oder auf eine Wiese setzt, den Hund zu sich holt und „schmust“, kann manch ein Vierbeiner gut herunterfahren. Das ist vor allem für Hunde sinnvoll, die sich draußen schnell hochfahren und die sehr aufgeregt sind.

Auf der anderen Seite hilft Kopfarbeit, Hunde auszulasten, sodass sie zufrieden sind. Das ist zumeist anspruchsvoller, als jeden Tag ein und dieselbe Runde zu drehen, ohne miteinander im Kontakt zu sein. Möglichkeiten zur Beschäftigung gibt es viele.

2. Apportieren: Eine tolle Sache ist zum Beispiel Apportiertraining. Hierbei soll der Hund zunächst sitzen bleiben und erst mit der Erlaubnis des Halters einen geworfenen oder versteckten Gegenstand aufnehmen und zurückbringen. Viele Hunde lernen gleichzeitig sehr gut das Abwarten, bis sie losdürfen. Geeignet zum Apportieren sind (Futter-)Dummys. Diese bleiben, nachdem sie geworfen wurden, gut liegen und kullern nicht noch weiter, was das jagdliche Interesse mancher Vierbeiner schürt.

Das Gute ist, dass es beinahe überall möglich ist zu apportieren – sei es in einem Park, solange dort nicht allzu viel los ist – oder in Feld und Wald. Die Übungen können sehr abwechslungsreich gestaltet werden. Anfangs kann ein Gegenstand zum Einsatz kommen, später auch mehrere. Die Zusammenarbeit beim Apportieren wirkt sich positiv auf die Mensch-Hund-Beziehung aus.

3. Tricks lernen: Ebenso kann während des Spaziergangs Tricktraining eingebaut werden. Sei es, Männchen machen, sich verbeugen, kriechen und Vieles mehr lässt sich gut auch mit dem angeleinten Hund durchführen.

4. Gehorsam üben:  Außerdem können während des Spaziergangs Gehorsamsübungen abgefragt werden. Beim Leinenführigkeitstraining oder wenn der Hund mal liegen bleiben soll, während der Halter sich ein paar Schritte entfernt, wird die Konzentrationsfähigkeit geschult. Fortgeschrittene können hüpfen, Laub in die Luft werfen oder sich die Schnürsenkel binden, während der Hund auf Distanz bleibt. Wenn das klappt, dann geht man zum Hund zurück, lobt ihn dort für das tolle Warten und dann darf er mit einer entsprechenden Erlaubnis wieder aufstehen.

5. Rückruf trainieren: Besonders gut lässt sich mit Hilfe einer Schleppleine der Rückruf trainieren. Es lohnt sich, dranzubleiben und das Abrufen immer wieder aufzufrischen. Die lange Leine gibt die Sicherheit, dass der Hund reagiert und sich für den Menschen entscheidet, anstatt Wild zu jagen. Dadurch wird der Rückruf im Laufe der Zeit immer zuverlässiger. Natürlich sollte es eine dicke Belohnung geben, zum Beispiel in Form von Leckerlis, wenn der Hund prompt beim Abrufen umdreht und kommt. Andernfalls kann man mittels kurzer Einwirkung an der Leine Einfluss auf den Hund nehmen.

6. Balancieren: Vielen Hunden gefällt es, über einen Baumstamm zu balancieren. Hierfür sollten Stämme mit grober Rinde gewählt werden, da Hunde beim Darüberlaufen einen besseren Halt haben. Möglich ist es außerdem, den Hund auf einer Seite sitzen zu lassen, auf die andere Seite zu gehen, den Hund dann abzurufen und über das Hindernis (den Baum) springen zu lassen. Ein dickes Lob seitens des Halters sollte selbstverständlich sein, wenn der Hund diese Übungen gut ausführt. 

7. Spielen: Oft unterschätzt wird das Spielen mit dem Hund, und zwar ohne einen Gegenstand, sondern eins zu eins. Man kann dabei auf den Hund zulaufen und antäuschen, ihn zu packen, im nächsten Moment rennt man selbst ein Stück vom Hund weg. Auch ein Rangeln oder ein spielerisches auf den Rücken kullern, kann eingebunden werden. Entscheidend dabei ist, dass beide Seiten viel Spaß am Miteinander haben.

Es ist also keinesfalls so, dass die Freude bei Gassirunden automatisch getrübt wird, weil der Hund angeleint ist. Das Anleinen sollte nicht ähnlich einer Strafe gesehen werden. Ganz im Gegenteil, das Miteinander kann sogar noch intensiver werden.

Eine Leine bietet Schutz und Sicherheit für den Hund

Zu bedenken ist außerdem, dass ein Hund, wenn er an der kurzen Leine geführt wird, durch seine Bezugspersonen geschützt werden sollte. Das gilt beispielsweise, wenn ein freilaufender Hund angerannt kommt, der den eigenen womöglich bedrängt oder aber, wenn sich eine Fremdperson aufdringlich dem Hund nähert. In beiden Fällen kann sich die Bezugsperson vor den Hund stellen und Mensch oder Hund abstoppen. Für den Hund hat das eine große Bedeutung, nämlich: „Ich kann mich auf meinen Menschen verlassen, er bringt mich nicht in ungünstige Situationen, sondern schützt mich.“ Dadurch wächst das Vertrauensverhältnis immens.

Text: © Frauke Loup, Hunde-Akademie Perdita Lübbe, Darmstadt, www.hundeakademie.de

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